Das zentrale leere Wappen dominiert den Riss. Es wird von einem in Doppelprojektion ausgeführten Rahmen umfasst. Auf der rechten Seite steht die Personifikation der Patientia mit dem Lamm als Schildbegleiterin. Eine starke Körperlichkeit und räumliche Auffassung der Rahmung wird mittels der Lavierung erzeugt. Am linken unteren Rahmen der Kartusche hat Hans Rudolf Lando seinen Besitzervermerk eingefügt.

Kein Wasserzeichen. Horizontal- und Vertikalknick. Leicht fleckig. 1987 restauriert und doubliert.

Der Entwurf ist nach Hasler von der gleichen Hand ausgeführt worden, wie der identisch aufgebaute Riss in der Sammlung Wyss (BHM 20036.432, SR_8) (Hasler 1996/1997, 2. Bd. S. 215–216). Zwei weitere Blätter aus der Sammlung Wyss konnten von Hasler mit diesem Zeichner in Verbindung gebracht werden (BHM 20036.426, SR_6 und BHM 20036.429, SR_9) (Hasler 1996/1997, 2. Bd. S. 216). Nach Hasler dürfte der Zeichner aus Zürich stammen. Die markanten eckigen Schilde fände man im 17. Jahrhundert bei vielen Glasmalern in Zürich. Als Beispiel für einen ähnlich gestalteten Entwurf in Doppelprojektion führt Hasler den etwas jüngeren Scheibenriss mit dem Wappen Hegner und Hirzel im Schweizerischen Nationalmuseum (LM 44158) von Gottfried Stadler an. Gemäss Inschrift wurde der Entwurf nach einer Vorlage des Zürcher Christoph Nüschelers gezeichnet (Hasler 1996/1997, 2. Bd. S. 215). Alle vier Risse des unbekannten Zürcher Zeichners haben sich früher im Besitz von Hans Rudolf Lando befunden. Wie die Beischriften Landos belegen, hat er die Blätter 1616 erworben. Sie kamen folglich später als der Grossteil der Zeichnungen zu seiner Sammlung (Gartenmeister 2019, S. 62).