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SR_8: Scheibenriss mit leerem Wappenschild
(BE_Bern_BHM_SR_8)

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Titel

Scheibenriss mit leerem Wappenschild

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1610–1615

Ikonografie

Beschreibung

Der leere Wappenschild steht im Zentrum über einer Rollwerkkartusche. Ein Architekturrahmen in Doppelprojektion rahmt das Wappen. Auf der rechten Seite steht eine aufrecht stehende Frauengestalt mit gefalteten Händen. Es dürfte sich wohl um die Personifikation der Spes (Hoffnung) handeln. Die Komposition ist identisch mit einem Riss aus der Sammlung Wyss (BHM. 20036.426, SR_7). Hans Rudolf Lando hat den Besitzervermerk am unteren linken Rand der Kartusche eingefügt.

Iconclass Code
11M32 · Hoffnung, Spes (Ripa: Speranza divina e certa), als eine der drei theologischen Tugenden
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Inschrift

Auf der Kartusche: "HRLanndo 1616", in Braun "s 29" (durchgestrichen) und in Hellbraun "a 15". Auf der Rückseite: in Braun "0 46 / 40" und darüber in Schwarz "CF 12".

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Wasserzeichen: zwei Türme.
Horizontal- und Vertikalknick.
Rechts und unten gering beschnitten; Einriss in der Mitte am unteren Rand; leicht fleckig.
1987 restauriert und doubliert.

Technik

Feder in Grauschwarz; grau laviert.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Der Entwurf ist nach Hasler von der gleichen Hand ausgeführt worden, wie der identisch aufgebaute Riss in der Sammlung Wyss (BHM 20036.426, SR_7) (Hasler 1996/1997, 2. Bd. S. 215–216). Zwei weitere Blätter aus der Sammlung Wyss konnten von Hasler mit diesem Zeichner in Verbindung gebracht werden (BHM 20036.426, SR_6 und BHM 20036.429, SR_9) (Hasler 1996/1997, 2. Bd. S. 216). Das Blatt weist ausserdem das gleiche Wasserzeichen auf wie der Riss mit zwei leeren Wappenschilden in Begleitung der Sapientia und Constantia (BHM 20036.429, SR_9). Nach Hasler dürfte der Zeichner aus Zürich stammen. Die markanten eckigen Schilde fände man im 17. Jahrhundert bei vielen Glasmalern in Zürich. Als Beispiel für einen ähnlich gestalteten Entwurf in Doppelprojektion führt Hasler den etwas jüngeren Scheibenriss mit dem Wappen Hegner und Hirzel im Schweizerischen Nationalmuseum (LM 44158) von Gottfried Stadler an. Gemäss Inschrift wurde der Entwurf nach einer Vorlage des Zürcher Christoph Nüschelers gezeichnet (Hasler 1996/1997, 2. Bd. S. 215).
Alle vier Risse des unbekannten Zürcher Zeichners haben sich früher im Besitz von Hans Rudolf Lando befunden. Wie die Beischriften Landos belegen, hat er die Blätter 1616 erworben. Sie kamen folglich später als der Grossteil der Zeichnungen zu seiner Sammlung (Gartenmeister 2019, S. 62).

Datierung
1610–1615
Zeitraum
1610 – 1615
Eigentümer*in

Schweizerische Eidgenossenschaft

Vorbesitzer*in

Ab 1616 Hans Rudolf Lando, Bern (1584–1646); Seit dem 19. Jahrhundert in der Sammlung Johann Emanuel Wyss.

Inventarnummer
BHM 20036.432

Bibliografie und Quellen

Literatur

Gartenmeister, M. (2019). "Erkauffdt durch mich HRLando", Der Glasmaler Hans Rudolf Lando als Sammler von Scheibenrissen. Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, 76 (3), 51–74.

Hasler, R. (1996/1997). Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum. 2. Bde. Bern: Stämpfli und Cie AG (2. Bd. S. 216, Kat. Nr. 601).

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_SR_8
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2009
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch). Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Bundesamt für Kultur, Bern
Eigentümer*in

Schweizerische Eidgenossenschaft

Inventar

Referenznummer
SR_8
Autor*in und Datum des Eintrags
Marion Gartenmeister 2019