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BE_1935: Scheibenriss mit Georgs Drachenkampf
(BE_Bern_BHM_BE_1935)

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Titel

Scheibenriss mit Georgs Drachenkampf

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Huber, Hans · signiert
Datierung
1572

Ikonografie

Beschreibung

Der Heilige Georg auf dem Pferd, wie er mit dem Schwert ausholt, um den Drachen zu Füssen des Pferdes zu bekämpfen, dominiert das Mittelbild des Scheibenrisses. Die Szene wird von einer reichen Architektur mit manieristischen Ornamenten umschlossen. Vor die Pfeiler an den Seiten sind Hermenfiguren gestellt, links eine männliche und rechts eine weibliche Halbfigur, welche die Arme verschränkt haben und auf den Köpfen eine Früchteschale tragen. In den Oberbildern sind zwei Szenen aus der Geschichte des römischen Feldherrn Mucius Scaevola (Titus Livius II, 12f.) gezeigt: links die Ermordung des Zahlmeisters des etruskischen Königs Porsena durch Scaevola und rechts die Mutprobe Scaevolas, der zum Beweis seiner Furchtlosigkeit die Hand ins Feuer hält. Unten schliesst der Riss mit einer leeren Inschriftenkartusche ab, die von zwei Putti begleitet wird. Beim linken überschneiden die Haare die Basis der Säule, zudem ist die Körperhaltung verglichen mit dem rechten Putto weniger natürlich. Es könnte sich hierbei um eine spätere Einfügung handeln. Die Zeichnung ist in präzisen Strichen ausgeführt, die mit Schraffuren eine Körperlichkeit und Lebendigkeit evozieren. In der Kartusche findet sich das ligierte Monogramm HHVB und die Jahreszahl 1572.

Iconclass Code
11H(GEORGE)41 · der hl. Georg und der Drachen: als Ritter in Rüstung reitet er auf einem (weißen) Pferd und schwingt sein Schwert (die Lanze liegt bereits zerbrochen auf dem Erdboden); die betende oder fliehende Prinzessin kann auch dargestellt sein
98B(SCAEVOLA, C.M.) · die Geschichte von Gaius Mucius Scaevola
98B(SCAEVOLA, C.M.)4 · die Geschichte von Gaius Mucius Scaevola - aggressive Beziehungen einer Person der klassisch-antiken Geschichte
Iconclass Stichworte
Inschrift

Auf der Kartusche: "HHVB / 1572". Auf der Rückseite: in Braun "Erkauffdt von Ludwig Koch durch mich HRLando 1605 Jars", in Braunschwarz "N° 645", in Hellbraun "2.137", in grauem Stifte "15" sowie der Sammlungsstempel "FH" zusammen mit dem Stempelaufdruck "i".

Signatur

HHVB

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Wasserzeichen: Zwei Türme. Hinterlegter Ausbruch in der Ecke oben rechts; leicht fleckig. 1980 bei der Restaurierung alte Ergänzung oben rechts entfernt (Zustand vor 1980 dokumentiert auf Foto BHM 6525).

Technik

Feder in Schwarz.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Der Entwurf wurde von Reuter noch unter dem Monogrammisten HHVB veröffentlicht (Reuter 1933, S. 52). Scheidegger hat das Monogramm überzeugend als "Hans Huber von Bern" aufgelöst und den Riss dem Berner Glasmaler zugeschrieben (Scheidegger 1947, S. 73–75). Von diesem sind mehrere Glasgemälde überliefert, z. B. die Bannerträgerscheibe der Stadt und Grafschaft Nidau (BE_501) oder die Wappenscheibe Wolfgang May (BE_151) im Bernischen Historischen Museum. Den Zusatz "VB" in der Signatur interpretiert Hasler als Hinweise dafür, dass Huber die Entwürfe von 1572 ausserhalb Berns anfertigte (Hasler 1996/1997, 1. Bd. S. 198). Dasselbe gilt wohl auch für den Riss Hubers aus der gleichen Sammlung (BHM 20036.154, BE_1936). Diese Annahme wird durch Scheideggers Vermutung unterstützt, wonach eine ausserbernische Zeichnung, eventuell aus dem Umkreis Stimmers, als Vorlage für den Heiligen Georg diente (Scheidegger 1947, S. 73; Hasler 1996/1997, 1. Bd. S. 198). Auf der Rückseite sind mehrere Besitzervermerke angebracht worden. Zunächst hat Hans Rudolf Lando notiert, dass er den Riss von Ludwig Koch 1605 gekauft hat (Gartenmeister 2019, 56–58). Zudem haben die Basler Kupferstecher und Kunsthändler Theodor Falkeisen (1786–1814) und Johann Friedrich Huber (1767–1832) einen Firmenstempel angebracht (Lugt 2018, Nr. L.1008; Burckhardt 1982a, S. 439; Burckhardt 1982b, S. 95). Dieser Stempel mit einer Nummerierung findet sich auch auf einem Rundriss von Jost Amman in der Sammlung Wyss wieder (BHM 20036.92).

Datierung
1572
Eigentümer*in

Schweizerische Eidgenossenschaft

Vorbesitzer*in

Bis 1605 Ludwig Koch, Bern; Ab 1605 Hans Rudolf Lando, Bern (1548–1646); Falkeisen & Huber, Basel (1792–1812); Seit dem 19. Jahrhundert in der Sammlung Johann Emanuel Wyss.

Inventarnummer
BHM 20036.172

Bibliografie und Quellen

Literatur

Gartenmeister, M. (2019). "Erkauffdt durch mich HRLando", Der Glasmaler Hans Rudolf Lando als Sammler von Scheibenrissen. Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, 76 (3), 51–74.

Lugt. F. (2018): Les marques de collections de dessins & d'estampes. Fondation Custodia (Hrsg.) Abrufbar unter: http://www.marquesdecollections.fr/.

Hasler, R. (1996/1997). Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum. Bern: Stämpfli und Cie AG (1. Bd. S. 197–198, Kat. Nr. 211).

Scheidegger, A. (1947). Die Berner Glasmalerei von 1540 bis 1580. (Berner Schriften zur Kunst 4), Bern-Bümpliz.

Reuter, W. (1933). Beiträge zur Geschichte der Entwürfe für die schweizer Wappenscheibe im 16. und 17. Jahrhundert. Diss. Frankfurt a. M., Gelnhausen: F. W. Kalbfleisch.

Burckhardt, D. (1982a). Falkeisen, Theodor. In: Schweizerisches Künstler-Lexikon (SKL) (Reprint der Ausgabe von 1905) (Bd. 1, S. 439). Nendeln: Klaus Reprint.

Burckhardt, D. (1982b). Huber, Johann Friedrich. In: Schweizerisches Künstler-Lexikon (SKL) (Reprint der Ausgabe von 1908) (Bd. 2, S. 95). Nendeln: Klaus Reprint.

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_BE_1935
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2009
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch). Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Bundesamt für Kultur, Bern
Eigentümer*in

Schweizerische Eidgenossenschaft

Inventar

Referenznummer
BE_1935
Autor*in und Datum des Eintrags
Marion Gartenmeister 2019