Forschung
Im Victoria & Albert Museum in London wird ein bis in die Details identischer Scheibenriss aufbewahrt (Inv. 2369, http://collections.vam.ac.uk/item/O502603/design-for-stained-r-a/). Der 1577 datierte Londoner Riss ist mit dem Monogramm A.R. signiert, das bislang von der Forschung keinem Zeichner zugeordnet werden kann (Hasler 1996/1997, 2. Bd. S. 128). Im Gegensatz zum Berner Riss sind die Kartusche in der Mitte und das Wappen leer. Im vorliegenden Riss ist gegenüber dem Londoner Riss die Schattengebung weniger kontrastreich ausgeführt worden… Mehr
Im Victoria & Albert Museum in London wird ein bis in die Details identischer Scheibenriss aufbewahrt (Inv. 2369, http://collections.vam.ac.uk/item/O502603/design-for-stained-r-a/). Der 1577 datierte Londoner Riss ist mit dem Monogramm A.R. signiert, das bislang von der Forschung keinem Zeichner zugeordnet werden kann (Hasler 1996/1997, 2. Bd. S. 128). Im Gegensatz zum Berner Riss sind die Kartusche in der Mitte und das Wappen leer. Im vorliegenden Riss ist gegenüber dem Londoner Riss die Schattengebung weniger kontrastreich ausgeführt worden.
Die Oberbilder mit dem Windkopf und dem Putto finden sich in etwas abgeänderter Form ausserdem auf einem Riss von Werner Kübler d. Ä. von 1584 im Kunstmuseum Basel wieder (Kunstmuseum Basel Inv. 1940.2).
Der vorliegende Riss wurde in der Sammlungsmappe der Sammlung Wyss mit den Namen Abel und Tobias Stimmer beschriftet. Diese Benennung geht auf die Inschrift "AST N ST" zurück, die mit Abel Stimmer nach Tobias Stimmer aufgelöst wird. Das Monogramm AST dürfte nach Hasler und Boesch tatsächlich jenes von Abel Stimmer sein (Hasler 1996/1197, 2. Bd. S. 128; Boesch 1955, S. 48 Nr. 102). Jedoch ist Abel Stimmer, der Bruder Tobias Stimmers, kaum als Zeichner fassbar (Thöne 1975, S. 77–78). Die wenigen mit ihm in Verbindung gebrachten Risse (Thöne 1972, S. 45; Thöne 1975, S. 270 u. 272) seien nach Hasler vergleichbar, sodass die Zuschreibung an Abel Stimmer begründet scheint (Hasler 1996/1997, 2. Bd. S. 128). Abel Stimmer hielt sich von 1572 bis 1580 in Freiburg i. Br. auf (Thöne 1972, S. 168). Zu dieser Zeit war sein Bruder Tobias bereits in Strassburg tätig. Abel wird den Riss folglich entweder in Freiburg i.Br. oder in Strassburg kopiert haben.
Als Stifter kommt ein Mitglied der Schaffhauser Familie Huber in Frage (HBLS 4/1927, S. 303).
Weniger Datierung
1575–1580
Zeitraum
1575 – 1580
StifterIn
Mitglieder der Familie Huber aus Schaffhausen
Eigentümer*in
Schweizerische Eidgenossenschaft
Vorbesitzer*in
Bis 1605 Ludwig Koch Bern; Ab 1605 Hans Rudolf Lando, Bern (1584–1646); Seit dem 19. Jahrhundert in der Sammlung Johann Emanuel Wyss.
Inventarnummer
BHM 20036.439