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BE_9728: Wappenscheibe Johann und Jakob Ritter
(BE_Kandersteg_Ruedihus_BE_9728)

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Titel

Wappenscheibe Johann und Jakob Ritter

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1753
Masse
17.7 x 13.5 cm im Licht
Standort
Lage
ehemals 6, seit 2021 deponiert
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Über der von Blattwerk umfangenen Stifterinschrift erscheint der Wappenschild. Je eine Nelke mit zwei Blättern entspriessen seiner Rahmung.

Iconclass Code
46A122(RITTER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (RITTER)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Ritter: In Blau über zwei gekreuzten mit sechsstrahligem Stern belegten Schwertern ein silberner Sporn.

Inschrift

Johan̅ u Jacob Ritter / Wirth im Kandersteg / 1753

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Ein Sprung. Die Bemalung ist teilweise verloren.
Restaurierung: 2021 Ursula Knoblauch, Bern. Ausbau der alten Wappenscheibe und Anfertigung einer Kopie (siehe Korrespondenz im Vitrocentre Romont).

Technik

Kaltbemalung
Monolithscheibe mit schwarzer, blauer, grüner und roter Bemalung..

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das Ruedihus wurde 1753 für den Landesvenner Peter Germann erbaut. Dieser liess sich damals in seinen Neubau Fenster mit Wappenscheiben sowie Türen schenken. Wie an den Bleien der noch bauzeitlichen rundverglasten Fenstern zu sehen ist, waren es ursprünglich neun Glasgemälde (vgl. auch die Abb. in Correvon, 1900, S. 40). Bis 2021 befanden sich in den acht Doppelfenstern sieben Wappenscheiben. Nach den Wappen auf den gestifteten Türen zu urteilen, wurden die beiden verlorenen Glasgemälde von Peter oder Hans Brügger sowie von Gilgian (Gilgen) Holzer geschenkt.
Die Inschrift auf der Scheibe lässt sich heute nicht mehr vollständig lesen, eine Abbildung in Hartmann, 1913, S. 489 dokumentiert aber den ursprünglichen Zustand der Scheibe.
Wahrscheinlich handelt es sich beim Stifter der Scheibe um Hans (Johannes) Ryter (04.03.1731), Sohn des David und der Susanna Germann. 1754 heiratete er Magdalena Grossen (1732–1756/62), 1763 Margaretha Gysler und 1782 Susanna Brügger. Er hatte einen Bruder Jakob (1728–1754/57), der 1754 Barbara Müller (*1730), Tochter des Jakob und der Anna Habegger, geheiratet hatte (Frutiger Geschlechter, 2016). Wie die Inschrift besagt, war Johann, wohl zusammen mit seinem Bruder Jakob, Wirt in Kandersteg.
Ihr Wappen schmückt mit derselben Inschrift auch eine der Türen der Eggersstube im Ruedihus.
Zu dieser Zeit, um 1750, entstanden nur noch vereinzelt farbig bemalte Wappenscheiben. Weit verbreiteter waren die Schliffscheiben. Deren Motive sind aus dem Glas ausgeschliffen und sie sind mit wenigen Ausnahmen nicht bemalt. Umso bedeutender ist der Zyklus, der sich bis 2021 noch in situ im Ruedihus in Kandersteg befand. Vor ihrem Ausbau handelte es sich um die einzigen Glasmalereien in einem Profanbau der Alten Eidgenossenschaft, die sich an ihrem ursprünglichen Stiftungsort erhalten haben.
Der einzige um 1750 noch namentlich fassbare Glasmaler im Stand Bern ist Samuel Küpfer. Noch zwischen 1739 und 1751 schuf dieser einen Zyklus gemalter Wappenscheiben für das Zunfthaus zu Schmieden in der Stadt Bern (BE_255BE_264). Stil und Technik (Kaltbemalung) der Scheiben im Ruedihus sprechen aber gegen ein Zuweisung der Serie an Küpfer. Sowie die Schöpfer der Schliffscheiben stets anonym bleiben, lassen sich auch die Wappenscheiben in Kandersteg mit keinem Künstlernamen in Verbindung bringen. Da bereits in früheren Jahrhunderten Glasmaler manchmal auch als Flachmaler tätig waren, ist auch hier möglich, dass derselbe Kunsthandwerker die Glasmalereien sowie die Türen des Ruedihus mit den Wappen bemalte. Dafür spricht dass die Glasmalereien nicht gebrannt, sondern kalt bemalt wurden.

Die Scheibe wird genannt in:
Brügger et al., 1977, S. 659, 684 (Abb. 41).
Affolter, 1990, S. 270, Abb. 406, 663, 787.
Reichen et al., 2001, S. 66, 67.

Datierung
1753
StifterIn

Ritter, Johann · Ritter, Jakob

Eigentümer*in

Privatbesitz

Bibliografie und Quellen

Literatur

Affolter, H.Ch. (1990). Das Berner Oberland. Die Bauernhäuser des Kantons Bern. Basel: Schweiz. Gesellschaft für Volkskunde.

Brügger, W. et al. (1977). Das Frutigbuch. Heimatkunde für die Landschaft Frutigen, Bern: P. Haupt.

Correvon, H. (1900). Le "Rudihaus" à Kandersteg. La patrie suisse, 7–8, S. 39–40.

Das Ruedihaus in Kandersteg (1908). Heimatschutz, 3, S. 14.

Frutiger Geschlechter (2016). Abgerufen von http://www.frutigergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F15578&main_person=I40419

Hartmann, H. (1913). Berner Oberland in Sage und Geschichte. II. Das grosse Landbuch. Bern-Bümpliz: Benteli.

Reichen, V., et al. (2001). Kandersteg. Natur – Geschichte – Menschen. Berner Heimatbücher (überarb. Neuauflage von 1984). [Frutigen]: Altels-Verlag.

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Bern, Baudokumentation und Archiv, Kandersteg, Ruedihaus, Vers. 246, HK 19, HK 16

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Kandersteg_Ruedihus_BE_9728
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2017
Copyright
© Landgasthof Ruedihus
Eigentümer*in

Privatbesitz

Inventar

Referenznummer
BE_9728
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller 2019; aktualisiert 2022