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FR_406: Wappenscheibe Franz von Affry und Maria Magdalena Alexia von Diesbach 1702
(FR_Privatbesitz_FR_406)

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Titel

Wappenscheibe Franz von Affry und Maria Magdalena Alexia von Diesbach 1702

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Bucher, Leontius · zugeschrieben
Datierung
1702

Ikonografie

Beschreibung

Im Zentrum der Scheibe stehen die beiden rollwerkgerahmten ovalen Wappenschilde in heraldischer Zuneigung unter einem drapierten Vorhang. Sie werden von einer Freiherrenkrone mit neun Kugeln überhöht. Das untere Drittel der Rundscheibe nimmt die rollwerkgerahmte Inschrifttafel mit Fruchtbouquets ein.

Iconclass Code
46A122(AFFRY) · Wappenschild, heraldisches Symbol (AFFRY)
46A122(DIESBACH) · Wappenschild, heraldisches Symbol (DIESBACH)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Affry: Drei Sparren.
Wappen Diesbach: Ein Zickzack-Schrägrechtsbalken begleitet von zwei schreitenden Löwen.

Inschrift

Stifterinschrift: Jr: Oberist Frantz von Affrÿ des / grossen Raths der Statt Frÿburg und / Hauptman der Leibs Guardin des / Künigs in Franckrich, wol Edle / Fr: Maria Magdalena Alexsia / von Diesbach Sein / Ehgemahlin. 1702.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Ein quer verlaufendes Notblei.

Technik

Farbloser Monolith. Bemalung mit Schwarzlot.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Franz von Affry, Sohn des Franz Peter (vgl. FR_124) und Bruder des Josef Niklaus von Affry (FR_401), wurde am 6.5.1667 in Freiburg getauft. Im Oktober 1683 engagierte er sich als Kadett bei der Schweizergarde in Frankreich. In Freiburg bekleidete er seit 1691 das Amt eines Grossrates. Bei der Erbteilung seines Vaters im Juli 1699 wurde er Besitzer eines Hauses am Liebfrauenplatz in Freiburg und eines Hauses in Granges. 1693 stieg er zum Major im Regiment Surbeck auf. Ab 1700 war er mit Maria Magdalena Alexia von Diesbach-Steinbrugg verheiratet, die am 19.7.1678 als Tochter des Johann Friedrich von Diesbach und der Maria Elisabeth Steinbrugg von Solothurn in der Nikolauskirche in Freiburg getauft worden war. Maria Magdalena Alexis († 24.3.1755) schenkte ihrem Mann, der seit 1721 dem Rat der Sechzig angehörte, fünf Kinder. 1714 ernannte man Franz von Affry zum Oberst im Regiment Greder, bereits 1715 verlieh ihm der französische König den St. Ludwigsorden, und 1719 stieg er zum Feldmarschall auf. Er zeichnete sich auch unter den Marschällen von Luxemburg und Villars aus. Franz von Affry meldete sich zur Schlacht bei Parma (29.6.1734), worauf er schon am 1.8.1734 zum Generalleutnant der königlichen Armee ernannt wurde. Er fiel wenig später am 19.9.1734 in der Schlacht bei Guastalla in Norditalien und wurde in der dortigen Kollegiatskirche St. Peter beigesetzt.
Ein in Privatbesitz befindliches Porträt Franz von Affrys war 1945 in Freiburg ausgestellt (Portraits anciens 1945, Nr. 1). Sein Bildnis wurde auch in Kupfer gestochen (Radiert von Dorgez [Frankreich, um 1780–1814 tätig], in: Zurlauben, Beat Fidel. Tableaux de la Suisse ou voyage pittoresque. Seconde édition, Tome onzième. Paris 1785. S. 132, pl. 407; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 406.1).
Das kleine Grisaillescheibchen gehört zu den typischen Erzeugnissen Leontius Buchers in dieser Zeit. Aufgrund seines geringen Formats war es für jeden Käufer erschwinglich, was bei diesem Stifter allerdings sicher nicht ausschlaggebend war. Das Scheibchen legt jedoch nahe, wie die Ideen der Aufklärung und der Wunsch nach lichtdurchfluteten Fenstern Einzug hielten.

Datierung
1702
Eingangsdatum
Unbekannt
StifterIn

Affry, Franz von (1667–1734) · Diesbach, Maria Magdalena Alexia von (1678–1755)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Privatbesitz

Vorbesitzer*in

Unbekannt.

Bibliografie und Quellen

Literatur

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 406.

Vgl.

Zurlauben, Beat Fidel. Tableaux de la Suisse ou voyage pittoresque. Seconde édition, Tome onzième. Paris 1785.

Amman, François-Nicolas. Extraits des Besatzungen 1448–1840 (Staatsarchiv Freiburg Rg 1). S. 79, 179.

NN 1871. S. 73.

Ghellinck Vaernewyck. La Généalogie de la Maison de Diesbach. Gent 1921. S. 424–425.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) I, 1921. S. 165–166, Nr. 14.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) I, 1921. S. 112, Nr. 14.

Diesbach, Comte Ghislain de. Un esprit de famille. In: Les gardes suisse et leurs familles aux XVIIe et XVIIe siècles en région parisienne. Colloque 30 septembre et 1er octobre 1988. Rueil-Malmaison. 1988. S. 39–40.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) 1, 2002. S. 121–122.

Dictionnaire historique de la Suisse (DHS) 1, 2002. S. 94, Nr. 4.

Diesbach de Belleroche, Benoît de. La famille d’Affry. Origine, étymologie, bourgeoisies, variantes, armoiries, devises, noblesse, titres, biographie, filiation. Fribourg 2003. S. 48–49.

Foerster, Hubert. Liste alphabétique et chronologique des avoyers, baillis, bannerets, bourgmestres, conseillers, membres des 60 et des 200, péagers de la Singine, secrétaires du Conseil et trésoriers 1399–1798. Fribourg 2008. (Staatsarchiv Freiburg Rg 3). S. 2.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Privatbesitz_FR_406
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann)
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Rechteinhaber
Eigentümer*in

Privatbesitz

Inventar

Referenznummer
FR_406
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016