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FR_399: Wappenscheibe Hans Jakob Joseph Alt und Maria Elisabeth von Diesbach 1691
(FR_Privatbesitz_FR_399)

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Titel

Wappenscheibe Hans Jakob Joseph Alt und Maria Elisabeth von Diesbach 1691

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Bucher, Leontius · zugeschrieben
Datierung
1691

Ikonografie

Beschreibung

Auf grau-weissem Fliesenboden stehen die beiden Stifterwappen unter einer Freiherrenkrone mit sieben Kugeln dicht nebeneinander. Sie werden von den goldenen Wappentieren, dem Rüden der Alt und dem Löwen der Diesbach, präsentiert. Die Oberwappen erheben sich über der Krone vor farblosem Grund. Zwischen den seitlichen Säulenpaaren sind Waffentrophäen aufgetürmt. Die inneren violetten torsadierten und mit Weinlaub umwundenen sowie die äusseren gelben Säulen tragen das abschliessende blaue Gebälk, auf dem Früchte lagern. Am Fuss der Scheibe steht die Stifterinschrift zwischen blauen, mit Helmen verzierten Sockeln.

Iconclass Code
25F23(LION) · Raubtiere: Löwe
34B11 · Hund
45L311 · Kriegs- oder Schlachttrophäe
46A122(ALT) · Wappenschild, heraldisches Symbol (ALT)
46A122(DIESBACH) · Wappenschild, heraldisches Symbol (DIESBACH)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Alt: Geviert, 1 und 4 in Rot ein goldenes Rad, 2 und 3 in Gold ein steigender schwarzer Rüde mit silbernem, beringtem Halsband; Helm: silbern mit goldenen Spangen, Beschlägen und goldener Kette; Helmdecke: rot und golden; Helmzier: über rot-goldenem Wulst ein gerüsteter schwertschwingender Arm vor einem rot-gold-schwarzen Federbusch. Wappen Diesbach: In Schwarz ein goldener Zickzack-Schrägrechtsbalken beseitet von zwei schreitenden goldenen Löwen; Helm: silbern mit goldenen Spangen, Beschlägen und goldener Kette; Helmdecke: schwarz und golden; Helmzier: über schwarz-goldenem Wulst ein wachsender goldener Löwe mit einem mit silbernen Kugeln besteckten goldenen Kamm.

Inschrift

Stifterinschrift: Jr: Hans Jacob Joseph Alt Herr zu / PREVONDAVAUX des grosen Raths der Statt / Frÿburg gewesner Landfuogt zu Grÿers / vnd Hauptman in Ihro küniglichen Frantz / öschischen diensten Fr Maria Elisabetha / von Diesbach sein Ehgemahlin. 1691.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Zahlreiche Notbleie und zwei Sprünge. Eine kleine Ergänzung in der linken Rahmenpartie.

Technik

Farbloses Glas. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen, Eisenrot sowie blauen und violetten Schmelzfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Johann Jakob Joseph Alt von Tieffenthal wurde am 27.7.1653 als Sohn des Juristen und Mathematikers Protais Alt und der Marie Odet in Freiburg geboren. Ab 1672 sass er für das Auquartier im Rat der Zweihundert, ab 1685 im Rat der Sechzig und ab 1693 im Kleinen Rat. 1685–1690 verwaltete er die Vogtei Greyerz. 1705–1710 amtete er als Seckelmeister und Tagsatzungsgesandter, 1712 bis zu seinem Tod als Landvogt von Lugano. Johann Jakob Joseph Alt durchlief eine bewegte militärische Laufbahn. 1674–1678 stand er im Krieg gegen Holland als Hauptmann im Schweizerregiment Pfyffer in französischen Diensten. Er wurde 1674 in der Schlacht von Seneffe bei Nivelles in Belgien und nochmals am 11.4.1677 in Kassel verwundet. Zusammen mit seinem Bruder Tobie Protais wurde Johann Jakob Joseph 1687 von Kaiser Leopold I. geadelt. Der Träger des Mauritius- und Lazarusordens stand auch zu Beginn des spanischen Erbfolgekrieges als Oberst in savoyischen Diensten. 1704 wurde er von Kaiser Leopold I. zum Reichsfreiherren ernannt, sein Wappen um ein Herzschild vermehrt. Mehrfach wurde er an die Tagsatzungen und 1712 als Kriegsrat nach Solothurn entsandt. Er starb am 9.10.1714 an den Folgen seiner Verletzungen in Lugano. Johann Jakob Joseph Alt heiratete Maria Anna Elisabeth von Diesbach (um 1657–14.11.1717) und wurde Vater von zehn Kindern. Seine Frau brachte ihm die Herrschaft Tieffenthal (Prévondavaux) ein, so dass die Familie fortan den Namen Alt von Tieffenthal führte. Maria Anna Elisabeth war eine Tochter des Johann Jakob von Diesbach aus Freiburg, der Mitherr von Heitenried und Herr von Tieffenthal war, und seiner Gemahlin Maria Franziska von Reynold aus Freiburg. Ihr Sohn Franz Joseph Niklaus (1689–1770) war der Verfasser eines zehnbändigen, 1749–1753 publizierten Geschichtswerks “Histoire des Hélvetiens” und seiner persönlichen Aufzeichnungen ab den späten 1730er Jahren “Hors d’oeuvres” (Letztere in Auszügen publiziert in: NEF 1874–1879. S. auch Pfister 2008. S. 60ff.; Fritschi 2013). Johann Jakob Joseph Alt und seine Frau stifteten zahlreiche weitere Scheiben (FR_163, FR_179, FR_189, FR_399, Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 189.1). Im querrechteckigen Format, in der Gesamtkomposition mit den Waffentrophäen und in der Farbpalette, aber auch im Wappenaufbau lässt sich die vorliegende Scheibe unschwer als Werk des Glasmalers Leontius Bucher identifizieren. Bei ihm bestellte das Freiburger Patriziat diese beliebten, sehr dekorativen Glasgemälde über Jahre hinweg in grosser Anzahl.

Datierung
1691
Eingangsdatum
Unbekannt
StifterIn

Alt, Hans Jakob Joseph (1653–1714) · Diesbach, Maria Elisabeth von (um 1657–1717)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Privatbesitz

Vorbesitzer*in

Unbekannt.

Bibliografie und Quellen

Literatur

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 399.

Vgl.

Nouvelles étrennes fribourgeoises (NEF) 1, 1865–82/83, 1949/1950.

Weitzel, Alfred. Répertoire général des familles dont les membres ont occupé les fonctions baillivales. In: Archives de la Société d’Histoire du Canton de Fribourg 10, 1915. S. 487, 513, 516.

Ghellinck Vaernewyck. La Généalogie de la Maison de Diesbach. Gent 1921. S. 414.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) I, 1921. S. 285, Nr. 2.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) I, 1921. S. 245–246, Nr. 2.

Amman, Alfred d’. Lettres d’armoiries et de noblesse concédées à des familles fribourgeoises. In: Archives héraldiques suisses / Schweizer Archiv für Heraldik 1921. S. 68–70; 1922. S. 26–27.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) 1, 2001. S. 251, Nr. 5.

Dictionnaire historique de la Suisse (DHS) 1, 2001. S. 229, Nr. 5.

Foerster, Hubert. Liste alphabétique et chronologique des avoyers, baillis, bannerets, bourgmestres, conseillers, membres des 60 et des 200, péagers de la Singine, secrétaires du Conseil et trésoriers 1399–1798. Fribourg 2008. (Staatsarchiv Freiburg Rg 3). S. 5.

Pfister, Christoph. Beiträge zur Freiburger Historiographie des 18. und 19. Jahrhunderts. Norderstedt 2008.

Fritschi, Ramona. „Se faufiller avec plus que soi“. In: Freiburger Geschichtsblätter 90, 2013. S. 135–153.

Diesbach de Belleroche, Benoît. Site génealogique et héraldique du canton de Fribourg: les familles du canton de Fribourg (SGHCF) URL: http://www.diesbach.com/sghcf/index/html (Alt am 3.4.2014).

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Privatbesitz_FR_399
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann)
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Rechteinhaber
Eigentümer*in

Privatbesitz

Inventar

Referenznummer
FR_399
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema von Wappenscheibe Hans Jakob Joseph Alt und Maria Elisabeth von Diesbach 1691