Bestelltes Bild

FR_254: Wappenscheibe François Louis d'Estavayer und Maria Barbara von Praroman 1669
(FR_Bulle_Musee_FR_254)

Kontaktdaten

Bitte geben Sie Ihren Vornamen ein.
Bitte geben Sie Ihren Namen ein.
Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.
Die E-Mail-Adresse ist ungültig.

Bitte machen Sie so viele Angaben wie möglich (Titel der Publikation, Datenbank, Herausgeber, Auflage, Erscheinungsjahr, usw.)

Das Vitrocentre Romont kann Ihnen nur eigene Bilder zur Verfügung stellen. Bilder von Dritten können wir Ihnen leider nicht überlassen. Betrifft Ihre Bestellung Fotografien von Drittparteien, senden wir Ihnen die Kontaktadresse, über welche die Bilder bezogen werden können.

Die von Ihnen in diesem Formular angegebenen Personendaten werden vom Vitrocentre Romont ausschliesslich für die Bearbeitung Ihrer Bildbestellung verwendet. Die Korrespondenz zur Bestellung wird zur internen Nachvollziehbarkeit archiviert. Die Daten werden weder für andere als die hier aufgelisteten Zwecke verwendet noch an Dritte weitergegeben. Durch das Absenden des Bestellformulars erklären Sie sich mit dieser Nutzung Ihrer Personendaten einverstanden.

Bei Fragen können Sie gerne eine E-Mail an info@vitrosearch.ch senden.

Titel

Wappenscheibe François Louis d’Estavayer und Maria Barbara von Praroman 1669

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1669
Masse
30.7 x 20.7 cm (im Licht)

Ikonografie

Beschreibung

Vor der mittleren Arkadenöffnung einer dreiachsigen Architektur stehen die beiden Stifterwappen dicht nebeneinander unter einer niedrigen Krone mit 24 Kugeln. Über dieser ragen die bekrönten Helme und die Helmdecken auf. Zwei einwärts gedrehte steigende goldene Löwen dienen als Schildhalter. Von der Scheitelkartusche des Bogens, der über dem verkürzt dargestellten Architrav ansetzt, hängt ein Fruchtbouquet herab, über dem ein Spruchband mit der lateinischen Devise des Stifters ausgebreitet ist: “Solange ich atme, hoffe ich”. Am Fuss der Scheibe ruht die bunte, von Waffentrophäen gerahmte Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift.

Iconclass Code
25F23(LION) · Raubtiere: Löwe
45L311 · Kriegs- oder Schlachttrophäe
46A122(ESTAVAYER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (ESTAVAYER)
46A122(PRAROMAN) · Wappenschild, heraldisches Symbol (PRAROMAN)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Estavayer (Stäffis): Fünfmal gespalten von Gold und Rot, belegt mit einem silbernen Balken mit drei golddbebutzten roten Rosen; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette und goldbekrönt; Helmdecke: rot und golden. Wappen Praroman: In Schwarz ein gebogenes silbernes Fischgerippe; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette, goldbekrönt; Helmdecke: schwarz und silbern.

Inschrift

Stifterinschrift: FRANÇOIS LOUIS DE STAVAY / SEIGNEVR DE MOLLONDIN / CAP. AV REGIMENT DE GARDES SVIS / SES DE S. M. TRES CHRESTIENE PRE / MIER CONSEILLER D'ESTAT ET LIEVT= / enant general au Gouuernement des Souue / rainetez de Neufchastel et Vallengin Conseiller / d'estat de L. L. E. E. de Saleure Marie Barbe de Praroman / 1669. Devise: Dvm Spiro Spero.

Signatur

HHL (ligiert, unten rechts in der Inschriftkartusche)

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Mehrere Sprünge, z. T. durch Bleinase gesichert. Ein Notblei über der Devise.

Technik

Farbloses Glas. Rotes Überfangglas in verschiedenen Farbnuancen bis rotbraun, z. T. mit Ausschliff hinten. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen, Eisenrot, blauen, grünen und violetten Schmelzfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

François Louis Blaise d’Estavayer-Mollondin (28.12.1639–1.11.1692), Sohn des Jacques (1601-1664) und der Marie Vigier (vgl. FR_266), war 1661 Grossrat zu Solothurn, 1663 Jungrat, 1664 des Kleinen Rats, 1663 Staatsrat zu Neuenburg, Statthalter zu Neuenburg und 1664–1668 Gardehauptmann in Diensten Frankreichs. Er vertrat mehrfach den Gouverneur von Neuenburg und überbrachte 1663 seine Beileidsbekundungen anlässlich des Todes von Heinrich II. von Longueville. 1679–1682 amtete er als Gouverneur zu Neuenburg und Valangin. Er war Anhänger und Rat der Herzogin Marie von Nemours. 1682 wurde er als Gouverneur zugunsten Franz Peter von Affrys entsetzt (vgl. FR_124). Von nun an lebte er in Solothurn oder auf dem Schloss Barberêche. 1684 wurde er als Altrat betitelt, 1686 war er Bauherr und 1689 Vogt zu Kriegstetten. Dank seiner besonnenen Regierung erhielt er den Beinamen "Vater des Volkes". Der Herr von Molondin diente zudem als Dolmetscher beim französischen Botschafter. François Louis verstarb am 1.11.1692 im Alter von 53 Jahren in Barberêche und wurde in der Familienkapelle St. Antonius in der Franziskanerkirche von Solothurn begraben, wo noch heute sein schönes Epitaph zu sehen ist (Sein Porträt abgebildet in: HBLS VI, 1931. S. 491). Seit 1662 war er mit Maria Barbara von Praroman (*1640), der einzigen Tochter Franz Niklaus von Praromans und Anna Maria von Diesbachs, verheiratet, die ihm die Herrschaft Barberêche und das Vermögen sowie Ländereien ihrer Mutter eingebracht hatte. Maria Barbara von Praroman verstarb am 28.3.1699 in Solothurn. François Louis d’Estavayer bestellte seine Scheibe, die sicher in einen neuenburgischen Zusammenhang gestiftet wurde, bei Hans Heinrich Laubscher (1605–1684). Sie ist eine der vereinzelten durch Monogramm gesicherten Arbeiten des vielbeschäftigten Bieler Glasmalers.

Datierung
1669
Eingangsdatum
1923
StifterIn

Estavayer, François Louis d’ (1639–1692) · Praroman, Maria Barbara von (1640–1699)

Schenker*in / Verkäufer*in

Unbekannt (Frankreich)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Bulle, Musée Gruérien

Vorbesitzer*in

Einst im Besitz des Konsortiums für Glasscheiben in Basel, 1922/23 liquidiert (Vevey 1966. S. 52, Anm. 33). 1923 erworben in Frankreich durch Vermittlung von Paul Ganz.

Inventarnummer
IG 1999/2551

Bibliografie und Quellen

Literatur

Naef, Henri. Le Musée Gruyérien ou Gruérien. In: Jahrbuch für Kunst und Kunstpflege in der Schweiz Bd. V, 1928/29. S. 312.

Vevey-L’Hardy, Hubert de. Les sires d’Estavayer. In: Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte. Bd. II. Hoher und niederer Adel. Zürich 1935–1945. S. 285–286, Nr. 147 (Scheibe erwähnt).

Vevey, Hubert de. Devises, attributs et cris héraldiques en pays fribourgeois. In: Annales fribourgeoises 47, 1966, p. S. 47, 52, Anm. 33.

Sille Maienfisch, Sabine. Die Fahnen des Kantons Freiburg vom 15.–18. Jahrhundert. Inventarisierung und kunsthistorische Einordnung. (Phil. Diss. Bern 1993) In: Vexilla Helvetica 1996/97 (Teil II). S. 17–20, Abb. 84.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 254.

Vgl.

Pury, Paul de. Les possesseurs de Barberêche du XVIme au XIXme siècle. In: Annales fribourgeoises 1, 1913. S. 151–153.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) III, 1926. S. 29, Nr. 16.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) VI, 1931. S. 491, Nr. 2.

Pury, Paul de. François-Louis-Blaise d’Estavayer. Seigneur de Mollondin, gouverneur de Neuchâtel. In: Musée neuchâtelois 20, 1933. S. 81–83.

Jéquier, Leon et Michel. Armorial neuchâtelois. 2 vol. Neuchâtel 1939/1944. Bd. II. 1944. S. 152.

Zurich, Pierre de. Généalogie de la famille de Praroman. In: Annales fribourgeoises 45, 1962. S. 57, Nr. 171.

Scheurer, Remy, Louis-Édouard Roulet et Jean Courvoisier. Histoire du Conseil d’État neuchâtelois. Des origines à 1945. Neuchâtel 1987. S. 18, 20.

Dictionnaire historique de la Suisse (DHS) 4, 2005. S. 584.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) 11, 2012. S. 787.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Bulle_Musee_FR_254
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann)
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Musée gruérien Bulle
Eigentümer*in

Bulle, Musée Gruérien

Inventar

Referenznummer
FR_254
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016