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FR_245: Ämterscheibe Freiburg um 1620
(FR_Bulle_Musee_FR_245)

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Titel

Ämterscheibe Freiburg um 1620

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
Um 1620
Masse
31.9 x 30.2 cm (im Licht)

Ikonografie

Beschreibung

Die annähernd runde Scheibe zeigt in ihrer Mitte vor blauem Hintergrund die von zwei Löwen mit den Reichsinsignien begleitete und bekrönte Wappenpyramide des Standes Freiburg. Die steigenden Tiere stehen auf der violett marmorierten Stufe eines Podests, vor dem die einander leicht zugeneigten Schilde Freiburgs einen nackten, frontal zwischen Früchten hockenden Putto einschliessen. Der linke Löwe trägt das Reichsschwert, der rechte den Reichsapfel, beide halten mit den Vorderpranken die Reichskrone. Ringsum schliesst sich ein Kranz von 28 unbeschrifteten Wappen der Ämter an.

Iconclass Code
44A1 · Wappen (als Staatssymbol etc.)
44B191 · Krone (als Symbol der obersten Gewalt)
44B193 · Kugel (als Symbol der obersten Gewalt; mit einem Kreuz bekrönt)
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Amorette · Kreuz · Krone · Kugel · Putto · Wappen
Heraldik

Wappen Freiburg: Geteilt von Schwarz und Silber.
Reichswappen: In Gold ein nimbierter und goldbewehrter schwarzer Doppeladler.
Ämterwappen im Uhrzeigersinn:
Wappen Corbières: In Rot ein goldgerahmter silberner Schrägbalken, belegt mit einem schwarzen Raben.
Wappen Romont: In Rot über goldenem Boden eine doppeltürmige silberne Burg.
Wappen Rue: Gespalten von Rot und Blau, belegt mit einem goldenen Rad.
Wappen Estavayer: In Silber eine goldbebutzte rote Rose.
Wappen Bulle: Geteilt von Silber mit einem roten Bullen, und von Rot.
Wappen: Vuippens: Fünfmal gespalten von Silber und Rot.
Wappen Surpierre: In Blau drei goldene Kugeln.
Wappen Bossonnens: Geteilt, oben von Blau mit drei sechsstrahligen goldenen Sternen, unten fünfmal gespalten von Silber und Blau.
Wappen Châtel-St-Denis: In Gold ein goldbewehrter schwarzer Adler.
Wappen Attalens: In Silber ein steigender goldener Löwe, belegt mit einem grünen Schrägbalken.
Wappen St-Aubin: In Silber mit goldenem Schildrand ein ausgerissenes sechsblättriges grünes Schilfrohr.
Wappen Vaulruz: Geteilt von Rot und Silber, belegt mit drei grünen Tannen über grünem Dreiberg.
Wappen Cugy: Geviert, 1 und 4 geteilt, oben von Silber, unten dreimal gespalten von Gold und Silber, 2 geteilt, oben dreimal gespalten von Silber und Gold, unten in Gold drei silberne Räder, 3 geteilt, oben in Gold drei silberne Räder, unten dreimal gespalten von Gold und Silber.
Wappen Font: In Rot ein goldener Sporn.
Wappen Jaun: In Schwarz ein griechisches silbernes Kreuz.
Wappen Plaffeien: In Schwarz ein silberner Balken.
Wappen Corserey: Geviert von Rot und Blau.
Wappen Orbe: In Rot zwei abgewendete goldene Fische.
Wappen Grandson: In Blau zwei silberne Pfähle, belegt mit einem roten Schrägbalken mit drei goldenen Muscheln.
Wappen Grasburg: In Silber über goldenem Dreiberg ein steigender schwarzer Löwe.
Wappen Murten: In Silber über schwarzem Dreiberg ein steigender roter Löwe.
Wappen Hauterive: In Silber, besät mit silbernen Kreuzchen, ein steigender blauer Löwe.
Wappen Chenaux: Fünfmal gespalten von Blau und Silber, belegt mit einem silbernen Schrägbalken mit drei sechsstrahligen goldenen Sternen.
Wappen Montagny: Geteilt, oben Silber, unten fünfmal gespalten von Rot und Silber.
Wappen Everdes: Fünfmal gespalten von Rot und Silber.
Wappen Illens: In Rot ein goldenes Andreaskreuz.
Wappen Pont: In Rot ein goldener Schrägbalken, belegt mit einem schreitenden blauen Löwen.
Wappen Greyerz: In Rot ein goldbewehrter silberner Kranich.

Inschrift

Keine

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Einige Notbleie und zahlreiche Sprünge mit Ausbrüchen. Ein kleines Flickstück. Stellenweise etwas berieben.

Technik

Farbloses Glas. Rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen, rötlichem Lot, blauen und violetten Schmelzfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Obwohl sich seit ca. 1580 die hochrechteckige Ämterscheibe mit ovalem Wappenkranz und Zwickelfiguren durchsetzte, lehnt sich das vorliegende Glasgemälde älteren Scheiben an, die den Rundtypus bevorzugten (vgl. Bergmann 2014. Bd. 1. S. 84). Es stammt sicher aus der Hand des gleichen Glasmalers, der auch die Standesscheibe Freiburgs im Jahr 1611 (FR_89), die Wappenscheibe für Wilhelm Rusch 1612 (FR_90) und die Wappenscheibe für das Ehepaar Techtermann-Python (FR_269) schuf. Hier wie dort werden die Löwen mit denselben Haaransätzen an den Beinen und gleichen langgezogenen Köpfen mit strähnigen, volutenartig eingerollten Mähnen dargestellt. Auch die vorhergehende Scheibe (FR_244) muss zum Œuvre des noch nicht identifizierten Freiburger Glasmalers gezählt werden.

Datierung
Um 1620
Zeitraum
1610 – 1630
Eingangsdatum
1951
StifterIn

Freiburg, Amt

Schenker*in / Verkäufer*in

Baronne de Godefroy de Blonay

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Bulle, Musée Gruérien

Vorbesitzer*in

1951 von der Baronne de Godefroy de Blonay erworben.

Inventarnummer
IG-5442

Bibliografie und Quellen

Literatur

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 245.

Weiteres Bildmaterial

Musée Gruérien Bulle

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Bulle_Musee_FR_245
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann)
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Musée gruérien Bulle
Eigentümer*in

Bulle, Musée Gruérien

Inventar

Referenznummer
FR_245
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

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Zusätzliches Bildmaterial
Schema von Ämterscheibe Freiburg um 1620