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BE_6371: Allianzwappenscheibe Niklaus von Praroman und Anna Maria von Lanthen-Heid
(BE_Bern_BHM_3251)

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Titel

Allianzwappenscheibe Niklaus von Praroman und Anna Maria von Lanthen-Heid

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Hermann, Jost · zugeschr.
Datierung
1659
Masse
40.7 x 29.9 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Vor blauem Damastgrund wenden sich die Vollwappen des Ehepaares Niklaus von Praroman und Anna Maria von Lanthen-Heid in heraldischer Höflichkeit einander zu. Die beiden Wappenschilde sind auf die blau-gelbe Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift gesetzt und werden zu beiden Seiten von blauen Doppelpfeilern gerahmt. Diese tragen ein blaues, wegen des gleichfarbigen Damasts kaum erkennbares Gebälk, das in der Mitte zusätzlich auf einer blauen Säule fusst. Das ebenfalls durch eine blaue Säule unterteilte Oberbild zeigt links eine belagerte, unter Kanonenbeschuss stehende Stadt sowie rechts zwei duellierende Krieger (Flickstücke).

Iconclass Code
45K14 · befestigte Stadt
45K21 · Belagerung
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Niklaus von Praroman, Anna Maria Vonlanthen gen. Heid

Inschrift

1659.
Niclaus vo Perroman des Jnere Rahts / alter Zeugher Zů Fryb: wolbestelter hauptma / in guardi Regiment vnd Obrister Jber 14 / Fendlin Eydtgnosse in J.K.M. in Franckrich / vnd NAVARRA dienste H. vo AVMONT et MON: / TET ANNA MARIA vo Lanten genant Heidt sin / Ehegma.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Mehrere neue Ergänzungen; in der Ecke oben rechts zwei alte Flickstücke (Ritter) und ein weiteres in der Ecke unten links; Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot sowie blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Niklaus (Jakob) von Praroman (1597–1675) war ein Sohn des Schultheissen Niklaus (1560–1607) und der Magdalena von Ligerz († vor 1615). Wie sein Vater schlug der Sohn die politische Laufbahn ein. 1624 gelangte er in den Grossen Rat in Freiburg und übte 1629–1634 das Amt eines Landvogtes in Romont aus. 1631 wurde er Sechziger und 1645 Kleinrat. Er amtete 1652–1654 als Zeughausmeister, 1657–1674 als Kriegsrat, 1659–1661 als Mitglied des Appellationsgerichts und 1670–1674 als Statthalter des Schultheissen. Niklaus von Praroman gelangte auch zu militärischen Ehren, wurde 1638 Hauptmann in französischen Diensten und 1640 Oberst eines eigenen Regimentes. Als Kirchenvogt von St. Nikolaus (1652–1654), als Klostervogt der Visitantinnen (1658–1663) und des Klosters La Part-Dieu (1664–1666) stellte er sich in den Dienst der Kirchen und Klöster. Niklaus von Praroman, Herr von Grand-Vivy, war zweimal verheiratet. Um 1620/21 ehelichte er Margaretha Wallier († 1656), eine Tochter Franz Walliers und Marguerite d'Estavayers. Nach ihrem Tod ging er 1656 eine zweite Ehe mit Anna Maria von Lanthen-Heid († 1692) ein. Diese war eine Tochter des Ulmann und der Margaretha Reyff sowie Witwe aus einer Ehe mit Philippe d'Estavayer (Bergmann 2014, Bd. 2, Kat.-Nr. 128).

Die Scheibe wurde um 1880 aus der Klosterkirche Fille-Dieu veräussert und gelangte mit drei weiteren älteren Glasgemälden über einen Genfer Antiquar ins Bernische Historische Museum. Zu dem unterhalb Romonts liegenden Zisterzienserinnenkloster hatte das Ehepaar engere Beziehungen, zu einem durch die Tätigkeit Niklaus von Praromans als Landvogt in Romont, insbesondere aber über die Nichte Anna Maria von Lanthen-Heids, Marie Heidt (1595–1669), die seit 1650 als Äbtissin in der Fille-Dieu regierte und Bauarbeiten in der Klosterkirche veranlasste. Sie selbst stiftete 1655 eine Wappenscheibe, die möglicherweise für das eigene Kloster bestimmt war.
Die Allianzwappenscheibe Praroman-von Lanthen-Heid ist eine sehr sorgfältige Arbeit des Freiburger Glasmalers Jost Hermann (Bergmann 2014, Bd. 1, S. 301–307). Lehmanns Zuweisung an den angeblichen Freiburger Glasmaler Jacques Pettolaz ist dagegen unhaltbar (Bergmann 2014, Bd. 1, S. 305, Anm. 1784, v.a. S. 402–403).

Datierung
1659
StifterIn

Praroman, Niklaus von (1597–1675) · Lanthen-Heid, Anna Maria von († 1692)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1899 Bernisches Historisches Museum

Vorbesitzer*in

1882 Antiquar Picard in Genf (dort 1899 Ankauf BHM Bern; vgl. Korrespondenz in Nachweisakten BHM Bern).

Inventarnummer
BHM 3251

Bibliografie und Quellen

Literatur

Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 1/1899, S. 96.

Jahresbericht des Historischen Museums in Bern pro 1899, Bern 1900, S. 13f., 64 (hier 1559 datiert).

Hans Lehmann, Zur Geschichte der Glasmalerei in der Schweiz. II. Teil: Die monumentale Glasmalerei im 15. Jahrhundert. 2 Hälfte, Schluss, Zürich 1912 (Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Bd. XXVI, Heft 8), S. 224ff. (Jacques Pettolaz).

Bernhard Anderes, Die spätgotische Glasmalerei in Freiburg i. Ü. Ein Beitrag zur Geschichte der schweizerischen Glasmalerei, Freiburg 1963, S. 34ff., 160.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, Bern etc. 2014, Bd. 1, S. 306, Farbabb. 216, Bd. 2, S. 620 (Jost Hermann zugeschr.).

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9111 (Jacques Pettolaz, Fribourg)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_3251
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1899 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_6371
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema