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BE_5332: Wappenscheibe Johann Anton VI. Tillier
(BE_Bern_BHM_406)

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Titel

Wappenscheibe Johann Anton VI. Tillier

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Huber, Johann Rudolf · Entwurf, zugeschr.
Wannenwetsch, Hans Jörg III. · Ausführung, zugeschr.
Datierung
1719
Masse
30.7 x 18.3 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Vor einem Marmorrahmen mit blau gemustertem Innenfeld erscheint der ovale Wappenschild Johann Anton VI. Tilliers. Er ist in eine aufwendig gestaltete Rocaillekartusche mit perlengeschmücktem Kronreif gesetzt und erhebt sich über einer ebenso reich gerahmten, mit Palmblättern und Girlanden dekorierten Inschriftentafel.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Johann Anton VI. Tillier

Inschrift

Herr Joh: Anthoni Tillier / Vener und des Rahts der / Statt Bern Ao 1719.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Eine neue Ergänzung am rechten Rand (in Rollwerk endendes Kartuschenstück); Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Johann Anton VI. Tillier (1675–19.9.1731), ein Sohn Johann Antons V. (1648–1678) und Johanna Maria Frischings, ehelichte 1699 Salome von Muralt (1682–1749), eine Tochter des Johann Bernhard von Muralt. Er stand zunächst im Solddienst, wurde 1701 zum Schultheissen des Äusseren Standes und 1710 zum Grossrat in Bern gewählt. Schon 1714 stieg er in den Kleinen und Heimlichen Rat auf, wurde 1717 Venner zu Mittellöwen und 1723 Deutschseckelmeister. Tillier wurde mit zahlreichen wichtigen Gesandtschaften betraut. Seit 1700 besass er die Herrschaft Gerzensee und seit 1708 das Rebgut La Lance im Lavaux und nannte auch Landgüter in Deisswil (Gemeinde Stettlen) sein eigen. Zusammen mit seinem Bruder Samuel und seinen Vettern Johann Franz und Johann Rudolf wurde er 1715 von Kaiser Karl VI. in den Reichsritterstand erhoben (HBLS 6/1931, S. 791, HLS 12/2013, S. 392f.; Kessel 2015). 1703 von Johann Rudolf Huber (1668–1748) gemalte Bildnisse Tilliers, des damaligen Schultheissen des Äusseren Standes, und seiner Frau wurden 2012 in Zürich versteigert (Kat. Schuler 2012, Nr. 4225). Ein anderes Porträt des Stifters von 1723 befindet sich im Kunstmuseum Bern (Inv. G 0264, SIK-ISEA Inv.-Nr. 93548). Wappenscheiben Johann Anton VI. Tilliers von 1728 haben sich auch in den Kirchen von Herzogenbuchsee, Oberhofen/Hilterfingen und Frutigen erhalten. Diese durchwegs analog komponierten Werke lassen sich über Quellen alle dem Berner Glasmaler Andreas Fueter zuweisen.

Die vorliegende Scheibe stammt gemeinsam mit drei anderen im Bernischen Historischen Museum befindlichen Scheiben (BHM Bern, Inv. 403–405) aus dem Zehnthaus für das Gericht Ligerz in Bipschal (Bévesier), einer Häusergruppe und ehemaligen Rebbausiedlung zwischen Ligerz und Twann am Bielersee (Amtsbezirk Nidau). Darunter entspricht der vorliegenden Scheibe diejenige von Johann Rudolf Sinner (BHM Bern, Inv. 405) weitgehend. Alle vier weisen enge Parallelen zu den Scheiben Thuns in der Kirche Hilterfingen (1728) und Berns in der Kirche Grafenried (1716) auf, die auf Entwürfen Johann Rudolf Hubers beruhen. Auch die Radierung nach einer Zeichnung Hubers in der Graphischen Sammlung der ETH Zürich legt die Nähe zur vorliegenden Serie dar (Kehrli 2010, Abb. 50). Ausführender Glasmaler dieser Scheiben war wohl Hans Jörg III. Wannenwetsch aus Basel, der 1704 nach einem Entwurf Hubers wahrscheinlich auch die heute im Bernischen Historischen Museum befindliche Bernscheibe (BHM Bern, Inv. 5649) für die Kirche Heimiswil anfertigte und dem die Thuner Stadtscheibe in der Kirche Hilterfingen nach einem Riss Johann Rudolf Hubers zugeschrieben wird. Darauf deuten zumindest die stilistischen Übereinstimmungen.

Datierung
1719
StifterIn

Tillier, Johann Anton VI. (1673–1731), Venner

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Vor/seit 1882 Bernisches Historisches Museum

Inventarnummer
BHM 406

Bibliografie und Quellen

Literatur

Katalog der Sammlungen des historischen Museums in Bern, Bern 1882, S. 55.

Eduard von Rodt, Katalog der Sammlung des historischen Museums in Bern, Bern 1884 (2. Aufl.), S. 54.

Eduard von Rodt, Katalog der Sammlung des historischen Museums in Bern, Bern 1892 (3. Aufl., inklusive Supplement mit Zuwachs der Jahre 1892 bis und mit April 1895), S. 49.

Franz Thormann, Die Glasgemälde im Historischen Museum Bern, Separatdruck aus den Blättern für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde, Bern 1909, S. 12.

Andres Moser, Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern, Landbd. III: Der Amtsbezirk Nidau 2. Teil, Bern 2005, S. 398.

Manuel Kehrli, "sein Geist ist zu allem fähig". Der Maler, Sammler und Kunstkenner Johann Rudolf Huber, Basel 2010.

Vgl.

Auktionshaus Schuler Zürich, Katalog zur Auktion A 127, 2012, Nr. 4225.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2015 [URL: http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F20683&main_person=I61535; 6.8.2015].

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9558 (Hans Ulrich Wäber, Bern)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_406
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Vor/seit 1882 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_5332
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller ; Uta Bergmann 2016