Forschung
Die Familien Huggler und Ammacher waren laut der Stifterinschrift in "Wyler" ansässig. Damit muss Brienzwiler gemeint sein, die Nachbargemeinde von Brienz, die auf einer Anhöhe am Brienzersee gelegen ist (die Huggler sind ein in Brienz nachgewiesenes Geschlecht).
Die Scheibe ist das Werk eines Glasmalers, der keine grossen künstlerischen und technischen Fähigkeiten besass. Die Vermutung liegt deshalb nahe, dass dieser seine Werkstatt nicht in Bern, sondern an einem kleineren Ort irgendwo im Berner Oberland hatte. Zu denken ist dabei in erster Linie an Thun. Leider hat man keine klare Kenntnis darüber, wie es dort um 1600 um das Glasmalermetier stand. Aus den Quellen ist lediglich zu erfahren, dass 1590 einem Glasmaler namens Bartlome Norweger oder Horner erlaubt wurde, in der Stadt Thun für eine gewisse Zeit Wohnsitz zu nehmen, weil dort damals kein anderer Meister dieses Handwerks ansässig war (über ihn ist nichts Weiteres bekannt; vgl. Boesch 1955, S. 36). In der Folgezeit avancierte dann Kaspar Lohner (1587–1643) zum führenden Glasmaler Thuns. Da dieser 1603 erst sechzehnjährig war, fällt er als Schöpfer der Scheibe jedoch kaum in Betracht.
Datierung
1603
StifterIn
Ammacher (Amacher), Christian, Brienz (Brienzwiler) · Ammacher (Amacher), Barbara · Huggler (Huggeller), Kaspar, Brienz (Brienzwiler) · Schick, Eva
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Seit 1980 Schlossmuseum Thun
Inventarnummer
Inv. 4720