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BE_1550: Stadtscheibe, Bannerträgerscheibe Nidau
(BE_Bern_BHM_20793)

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Titel

Bannerträgerscheibe Stadt (und Amt) Nidau

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1621
Masse
40.2 x 31.2 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Der das ehemalige Amt beziehungsweise die Landvogtei Nidau repräsentierende silberne Schild mit der roten Bärentatze erhebt sich vor dem Podium mit der gelb gerahmten Stifterinschrift. Seit dem Spätmittelalter ist für Nidau das Wappen mit Krebs und Forelle belegt, so wie es hier auf dem rechten Banner erscheint. Das im Schild festgehaltene Amtswappen fand im 16. und 17. Jahrhundert zuweilen aber auch selbst als Stadtwappen von Nidau Verwendung (Moser 2005, Teil 2, S. 23, 32). Die beschriebenen Banner werden von zwei bärtigen, mit Schwert und Schweizerdolch bewaffneten Kriegern gehalten. Diese stehen vor gelbem Damastgrund auf dem weiss und grau gefliesten Boden des Podiums. Derjenige links erscheint in stahlblauem Halbharnisch, roten Pluderhosen und Strümpfen. Sein Kollege trägt ein blaues Hemd, ein schwarzes Wams, grüne Beinkleider und einen Federhut. Im Oberbild ist ein Auszug mit Trommler und Pfeifer dargestellt.

Iconclass Code
44A311 · Standartenträger, Fahnenträger
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
46E525 · (Triller-)Pfeife (akustische Signale)
48C7341 · Trommel
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Nidau; Banner Stadt, Amt Nidau

Inschrift

Die Statt Nidouw 1621.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb sowie blauer und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Scheibe entspricht in Stil, Komposition und Grösse der Bannerträgerscheibe Aarbergs im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 16898). Die zwei Scheiben stammen sicher von derselben Hand und wurden wahrscheinlich auch an denselben Ort gestiftet.
Nach der Burgermeisterrechnung Nidaus von 1620/21 machte dieses Städtchen damals nicht weniger als fünf Fenster- und Wappengaben: "Umb die Pfenster und Waapen gan Büren, in das Schützenhus, gan Kerzers, Siselen, zur Hütten, ouch alhir [= Nidau] in Lysers Hus" (Burgerarchiv Nidau, S. 27; Auszüge von Trudi Aeschlimann im Vitrocente Romont). Die Nidauer Fenster- und Wappengaben von 1620/21 waren also für das Schützenhaus von Büren sowie vermutlich für Privatpersonen in Kerzers, Siselen, "zur Hütten" und in Nidau selbst bestimmt. Dafür bezahlt wurde Hans Rudolf Schmalz, der ebenfalls in den Burgermeisterrechnungen von 1612/13 und 1617/18 als Lohnempfänger für gelieferte Fenster und Wappen erscheint. Bei ihm muss es sich um einen Verwandten von Abraham Schmalz handeln, der 1638/39 als Glaser von Nidau bezeichnet wird und von diesem Ort 1642/43 für ein Fenster mit Wappen entschädigt wurde. Da sich weder an Hans Rudolf noch an Abraham Schmalz erhaltene Glasgemälde gesichert zuweisen lassen, steht allerdings nicht eindeutig fest, dass diese beiden Glaser auch Glasmaler waren. Ob sie die Stadtwappen in den von ihnen für Nidau hergestellten Fenstern tatsächlich eigenhändig ausführten oder sie von einem auswärtigen Glasmaler bezogen, muss deshalb offen bleiben.

Von den genannten Örtlichkeiten, die Nidau 1620/21 mit einem Fenster und Wappen beschenkte, kommt als Bestimmungsort für die hier zur Diskussion stehenden Bannerträgerscheiben Nidaus und Aarbergs am ehesten das Schützenhaus von Büren an der Aare in Frage (dass Nidau und Aarberg gemeinsam an Privatpersonen solche Gaben machten, ist kaum wahrscheinlich). Darauf deutet auch der Umstand, dass zwischen 1616 und 1621 mehrere Scheiben in das Schützenhaus von Büren gestiftet wurden. Bereits 1616 hatte so der Bürener Schultheiss Sebastian Hofmeister im Auftrag seiner Stadt das folgende Gesuch an die Stadt Bern gerichtet: "Damethin so gelangt an Uewer Gnaden einer Burgerschaft zu Büren, gantz under dienstliche Pitt sy mit einem par Fennly und par zinnige Knöpf uf ir nüw Schützenhuss samt Euwes Gnaden Ehrenwappen und Fenster jn dasselbige zu verehren 1616" (vgl. Moser 1977, S. 4). Laut ihrem Ratsprotokoll vom Dezember 1620 verehrte damals zudem die Stadt Biel dem Schützenhaus in Büren eine Scheibe: "Der Statt Büren uff ir pitt 1 fänster in ir nüw erbuwen schützenhus." (Ratsprotokoll Dez. 1620, R. P. XV. 75; zit. nach Bourquin 1922, S. 41).
Der besagte Scheibenzyklus dürfte übrigens schon früh aus dem Schützenhaus abhanden gekommen sein. Dieses befand sich nämlich bereits gegen 1716 in einem verwahrlosten Zustand, so dass sogar ein Fenster daraus gestohlen wurde (Moser 1977, S. 4).

Datierung
1621
StifterIn

Nidau, Stadt

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1931 Bernisches Historisches Museum

Vorbesitzer*in

Bis 1885 Hr. von H., Basel. – Seit 1930 O. Herter, Zürich.

Inventarnummer
BHM 20793

Bibliografie und Quellen

Literatur

Catalog der Sammlung von Glasgemälden des herrn von h. im Stadtcasino Basel, Basel 1885, Nr. 77.

Hôtel Drouot Paris, Auktionskatalog 13.Juni 1930, Nr. 10 (mit Hinweis "vente à Bâle les 15 et 16 juin 1885").

Rudolf Wegeli, Sammlungsbericht, in: Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums, Jg. 11, 1931, S. 146, 154 (Bieler Glasmaler).

Vgl.

Werner Bourquin, Beiträge zur Geschichte Biels, Biel 1922.

Martin Moser, Von den Glasgemälden in der Sankt Katharinen-Stadtkirche von Büren und allerlei was drum und dran, in: Hornerblätter Jg. 35, 1976, Büren a.d. Aare 1977.

Andres Moser, Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern, Landbd. III, Bern 2005.

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_20793
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1931 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_1550
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016