Forschung
Die konchenförmige Rahmenarchitektur mit seitlich aufgesetzten, engelskopfgeschmückten Rollwerkkartuschen erscheint auch auf der 1586 datierten Scheibe des Sebastian Darm im Musée des Arts Décoratifs in Lyon, auf der im Bernischen Historischen Museum befindlichen Scheibe Anton Gassers (BHM Bern, Inv. 1926) und der (zusammengesetzten) Scheibe Python im Museum für Kunst und Geschichte in Freiburg i. Ü. (Bergmann 2014, Abb. 76, 76.1). Einen ähnlichen nischenartigen Aufbau zeigt auch der Riss von Hans Jakob Dünz aus dem Jahre 1602 in der Sammlung Wyss des Bernischen Historischen Museums (BHM Bern, Inv… Mehr
Die konchenförmige Rahmenarchitektur mit seitlich aufgesetzten, engelskopfgeschmückten Rollwerkkartuschen erscheint auch auf der 1586 datierten Scheibe des Sebastian Darm im Musée des Arts Décoratifs in Lyon, auf der im Bernischen Historischen Museum befindlichen Scheibe Anton Gassers (BHM Bern, Inv. 1926) und der (zusammengesetzten) Scheibe Python im Museum für Kunst und Geschichte in Freiburg i. Ü. (Bergmann 2014, Abb. 76, 76.1). Einen ähnlichen nischenartigen Aufbau zeigt auch der Riss von Hans Jakob Dünz aus dem Jahre 1602 in der Sammlung Wyss des Bernischen Historischen Museums (BHM Bern, Inv. 20036.359; Hasler 1996/97, Bd. 1, Kat.-Nr. 337a).
Die Scheiben Hieronymus Stettlers und Anton Gassers stammen sicher von der gleichen Hand. Aber auch die Wappenscheibe Hans Franz Nägelis von 1586 und diejenige Peter Kochs von 1587 im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 5528 und 4983) dürften aufgrund der gleichen Behandlung der Figuren, der heraldischen und ornamentalen Motive und der Inschrift von diesem unbekannten Glasmaler stammen.
Hieronymus Stettler (1558–1625), der Sohn Michaels und Gerber von Beruf, heiratete 1578 Anna Grätz und 1604 in zweiter Ehe Elisabeth Burkhart. Er war 1585 Vogt zu Frienisberg, 1604 und 1624 des Kleinen Rats zu Bern und 1611 Landvogt zu Interlaken (HBLS 6/1931, S. 546).
Von ihm gibt es ausser der vorliegenden Scheibe von 1594 die Simon Schilpli zugeschriebene Wappenscheibe von 1600 in der Psychiatrischen Klinik Königsfelden (Hasler 2002, S. 298, Kat.-Nr. 165) und einen Scheibenriss in der Sammlung Wyss, den Stettler 1602 durch Hans Jakob Dünz ausführen liess (BHM Bern, Inv. 20036.732; Hasler 1996/97, Bd. 1, Kat.-Nr. 340). Im Gegensatz zu diesen beiden Werken, bei denen die Helmzier von Stettlers Wappen eine wachsende Figur mit je einem Stern in den Händen zeigt, besteht bei der vorliegenden Scheibe die (originale!) Helmzier aus einer über einem Dreiberg aufgerichteten Pflugschar.
Weniger Datierung
1594
StifterIn
Stettler, Hieronymus (1558–1625), Vogt, Landvogt Frienisberg
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Seit 1962 Bernisches Historisches Museum
Inventarnummer
BHM 37913