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BE_1466: Wappenscheibe Rudolf Reding
(BE_Bern_BHM_26155)

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Titel

Wappenscheibe Rudolf Reding

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
um1600
Masse
43.3 x 32.5 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das grün geflieste Podium, an dessen Stirnfront die gelbe Rollwerkkartusche mit dem Stifternamen angebracht ist, dient als Standplatz für den porträthaft wiedergegebenen Stifter Rudolf Reding und sein Vollwappen. Mit Schwert und Schweizerdolch an seinem Gürtel erscheint dieser in einem prachtvollen silbernen Vollharnisch sowie mit dem Streithammer in seiner angewinkelten Rechten vor blauem Damast und einer gelben Balustrade. Das sich hinter ihm auf Kopfhöhe durchziehende rote Gebälk ruht auf Doppelsäulen. Davor sind als Standfiguren zwei weibliche Allegorien platziert, links eine antik gerüstete Gestalt und rechts eine mit einem Palmzweig in der Hand. Sie verkörpern möglicherweise Krieg und Frieden. Das Oberbild schildert eine Schlacht zwischen Fusssoldaten und einem Reiterheer, wohl die Schlacht von Dreux (s. u.).

Iconclass Code
11(+5) · christliche Religion (+ Stifter, Bittsteller, mit oder ohne Schutzheilige(n))
45A · Krieg und Frieden
45A10 · Symbole, Allegorien des Krieges; Ripa: Guerra
45A20 · Symbole, Allegorien des Friedens; Pax; Ripa: Pace
45B(+52) · der Soldat; Soldatenleben (+ Offiziere)
45H3 · Schlacht
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
5(+11) · abstrakte Ideen und Konzeptionen (+ eine abstrakte Konzeption wird durch eine weibliche Figur verkörpert)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Rudolf Reding

Inschrift

Herr Ruodolff Reding Ritter der Zit Landtaman Vnd / Pannerherr Zu Schwÿtz K.M. von Franckrich gewesner obrister / zum 2 mall. 1563 (in der Kreuzfahne im Oberbild).

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Zwei neue Ergänzungen im Oberbild; zahlreiche Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Jahreszahl auf der Fahne im Oberbild bedeutet nicht das Stiftungsjahr der Scheibe, sondern die Zeitangabe der dargestellten Schlacht. Da Reding erst zwischen 1592 und 1609 Schwyzer Pannerherr war und 1592–1594, 1596–1598 sowie 1606–1608 Schwyzer Landammann, wie er sich in der Inschrift nennt, muss sie in dieser Zeit entstanden sein. Die Schlacht von Dreux, in der Reding verwundet wurde, fand zwar eigentlich am 19. Dezember 1562 statt, sie war aber Teil des Ersten Hugenottenkrieges, der sich mit der Belagerung von Orléans bis in den Februar 1563 hinzog. Deswegen bezieht sich die Schlacht im Oberbild mit der Jahreszahl 1563 wohl dennoch darauf.

In der Komposition mit Redings Glasgemälde vergleichbar ist die ebenfalls für einen Schwyzer Hauptmann, Hieronymus Schorno, bestimmte Scheibe von 1590 im Schweizerischen Nationalmuseum Zürich (Inv. LM 7431; Schneider 1971, Bd. II, Kat.-Nr. 386). Diese beiden Scheiben dürften von der gleichen Hand geschaffen worden sein. Um welche es sich dabei handelt, liess sich bislang nicht klären. In Frage kommt in erster Linie aber wohl ein Glasmaler aus der Innerschweiz. Zu denken wäre etwa an Hans oder Uli Wüörner aus Schwyz, die von diesem Land zwischen 1593 und 1619 bzw. 1604 und 1611 für die Herstellung von Standesscheiben entlohnt wurden (Styger 1885, S. 8–10). Weil über ihr Schaffen nichts Weiteres bekannt ist, lassen sich die zwei besagten Scheiben jedoch keinem von ihnen sicher zuweisen.

Rudolf Reding (1536–1609) von Schwyz, seit 1559 verheiratet mit Elisabeth In der Halden, war 1558 Leutnant in französischen Diensten, 1562 Hauptmann eines Fähnleins Schwyzer im Regiment Fröhlich, dann im Regiment Tammann und schliesslich im Regiment Pfyffer. 1562 in der Schlacht von Dreux gegen die Hugenotten verwundet, stand aber 1567 bereits wieder als Hauptmann im Regiment Pfyffer in französischen Diensten. 1585–1588 diente er ein weiteres Mal der französischen Krone, diesmal als Oberst und Regimentsinhaber. Reding war Parteigänger und Verfechter der französischen Interessen in der Eidgenossenschaft. Für Schwyz weilte er immer wieder als Abgeordneter an Tagsatzungen. 1584/85, 1592–1594, 1596–1598 und 1606–1608 war er Schwyzer Landammann und 1592–1609 Schwyzer Pannerherr. 1591–1595 begleitete er als Bauherr den Neubau des Rathauses in Schwyz. 1602 nahm er an der Gesandtschaft nach Paris zur Bundeserneuerung mit König Heinrich IV. teil. Er wurde 1585 von König Heinrich III. geadelt und 1594 vom Papst zum Ritter vom Goldenen Sporn geschlagen (HLS 10/2011, S. 163). n der Sammlung von Reding in Schwyz befindet sich eine weitgehend analog komponierte, um 1685 entstandene Scheibe Rudolf Redings. Die gleiche Sammlung besitzt von diesem noch eine weitere Scheibe mit der Darstellung Christi im Elend von 1585 (SZ_20, SZ_21, vgl. Meyer 1978, S. 365f., Nrn. 3, 4). Die gleichen Gesichtszüge wie auf vorliegender Scheibe besitzt Oberst Rudolf Reding auf seinem Bildnis von 1594 (Meyer 1978, S. 345, Abb. 355).

Datierung
um1600
Zeitraum
1592 – 1608
StifterIn

Reding, Rudolf (1536–1609), Landammann, Bannerherr Schwyz

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1938 Bernisches Historisches Museum

Vorbesitzer*in

Bis 1938 Sammlung von Mülinen, Bern

Inventarnummer
BHM 26155

Bibliografie und Quellen

Literatur

Rudolf Wegeli, Zuwachsverzeichnis, in: Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums, Jg. 18, 1938, S. 153.

Vgl.

Carl Styger, Glasmaler und Glasgemälde im Lande Schwyz (1465–1680), in: Mitteilungen des Historischen Vereins des Kantons Schwyz, Heft 4, 1885.

Jenny Schneider, Glasgemälde. Katalog der Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums Zürich, 2 Bde., Stäfa o. J. [1971].

André Meyer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwyz, Neue Ausg. Bd. I, Der Bezirk Schwyz I, Basel 1978.

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9894

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_26155
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1938 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_1466
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller 2016

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Zusätzliches Bildmaterial
Schema