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BE_1457: Wappenscheibe Hans Studer
(BE_Bern_BHM_377)

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Titel

Wappenscheibe Hans Studer

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Ban, Heinrich · zugeschr.
Datierung
1542
Masse
44.4 x 32.1 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Vor rotem Damastgrund steht das Vollwappen Hans Studers auf dem hellblauen Sockel mit der Stifterinschrift. Es wird seitlich von prachtvollen mehrfarbigen Balustersäulen mit Blattschmuck gerahmt. Von zwei Eulen beobachtet, vergnügen sich in der oberen, in Grisaille- und Silbergelbmalerei gehaltenen Bildzone groteske Gestalten im Blattwerk beim Spiel mit Wasser.

Iconclass Code
25F34 · Eulen
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
48A9872 · Groteske (Ornament)
Iconclass Stichworte
Erde · Eule · Groteske · Natur · Tier · Vogel · Welt
Heraldik

Wappen Hans Studer

Inschrift

HANS STVDER 1542 IAR.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Wenige Sprungbleie; leichte Verluste in der Bemalung; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen Im 19. Jahrhundert Restaurierung durch Johann Heinrich Müller, Bern?

Technik

Farbloses und farbiges Glas; blaues Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Hans (Jean) Studer († 7.4.1561) war ein Sohn des Gerbers und Kleinrats Hans Studer von Freiburg i. Ü. Er entstammte einer ursprünglich häretischen Familie, die durch die Waldenserprozesse von 1399 und 1430 erst spät in die politische Oberschicht aufstieg. Der jüngere Hans wurde 1520 Grossrat in Freiburg und amtete dort 1521–1530 als Sechziger und 1523–1527 als Heimlicher. 1524–1526 diente er als Landvogt von Illens, 1526–1530 als Schultheiss zu Murten sowie 1527 –1528 und 1552–1553 als Landvogt in Plaffeien. 1531 gelangte er in den Kleinen Rat in Freiburg. 1534–1537 bekleidete er das Amt des Zeugmeisters und 1537–1540 das eines Bürgermeisters. Hans Studer war auch Rektor des Siechenhauses in Bürglen. Mehrfach regierte er seine Vaterstadt als Schultheiss, so 1549–1552, 1553–1556 und 1558–1560 (HBLS 6/1931, S. 583; HLS 12/2013, S. 92). Eine weitere, aus dem gleichen Jahr stammende Scheibe Hans Studers hat sich im Schweizerischen Nationalmuseum in Zürich erhalten (Inv. Dep. 3140; Schneider 1971, Bd. I, S. 87, Nr. 230; Bergmann 2014, Bd. 1, S. 214, Abb. 138).

Die vorliegende Scheibe gehört sicher mit den ebenfalls 1542 datierten Wappenscheiben Dietrich von Englisbergs (BHM Bern, Inv. 372) und Jakob Garmiswils (BHM Bern, Inv. 376) zu einer Scheibenserie und wurde wie diese vom gleichen Glasmaler für den gleichen unbekannten Bestimmungsort geschaffen. Alle drei gelangten 1881/82 aus der Sammlung Friedrich Bürkis in den Besitz des Bernischen Historischen Museums. Es ist zu vermuten, dass Dietrich von Englisbergs Frau Anna Studer mit dem Scheibenstifter Hans Studer verwandt war und dass der Stiftungsort der drei Scheiben eventuell im dortigen Familienkreis zu suchen ist. Die stilistischen Merkmale wie die klare Gestaltung, die Farbgebung, die reiche voluminöse Architektur und der Schriftcharakter verbinden das Glasgemälde mit zahlreichen anderen Wappenscheiben der gleichen Zeit in Freiburg (Bergmann 2014, Bd. 2, Kat.-Nrn. 41, 42, 43, 304). Als Autor dieser sehr qualitätvollen Scheiben darf der gebürtige Zürcher Glasmaler Heinrich Ban gelten, der nach seiner Lehrzeit mutmasslich in der Werkstatt Hans Funks in Bern arbeitete, bevor er nach dessen Tod um 1540 nach Freiburg zog, wo man ihn als Stadtglasmaler anstellte. Darauf weisen die von der Zürcher Glasmalerei und von Hans Funk in Bern geprägten stilistischen Elemente und die Wertschätzung, die man dem Glasmaler in Freiburg entgegenbrachte (Bergmann 2014, Bd. 1, S. 211–215). Leider haben sich aus seiner Hand keine signierten Arbeiten erhalten.

Eine auf Papier geklebte Pause dieser Scheibe fertigte im 19. Jahrhundert der Glasmaler Johann Heinrich Müller. Sie befindet sich in seinem Nachlass, der als Depositum des Bernischen Historischen Museums im Vitrocentre Romont aufbewahrt wird (Mappe 6).

Datierung
1542
StifterIn

Studer, Hans († 1561)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1882 Bernisches Historisches Museum

Vorbesitzer*in

Bis 1881 Sammlung Friedrich Bürki, Bern. – Bis 2016 Schloss Oberhofen (Besitz BHM Bern)

Inventarnummer
BHM 377

Bibliografie und Quellen

Literatur

Catalog der Sammlungen des verstorb. Hrn. Alt-Grossrath Fr. Bürki. Auktion in der Kunsthalle Basel, 13. Juni 1881 und folgende Tage, Nr. 2.

Katalog der Sammlungen des historischen Museums in Bern, Bern 1882, S. 53.

Johann Rudolf Rahn, Erinnerungen an die Bürki'sche Sammlung, in: Kunst- und Wanderstudien aus der Schweiz, Wien 1883, S. 328.

Eduard von Rodt, Katalog der Sammlung des historischen Museums in Bern, Bern 1884 (2. Aufl.), S. 52.

Eduard von Rodt, Katalog der Sammlung des historischen Museums in Bern, Bern 1892 (3. Aufl., inklusive Supplement mit Zuwachs der Jahre 1892 bis und mit April 1895), S. 47.

Franz Thormann, Die Glasgemälde im Historischen Museum Bern, Separatdruck aus den Blättern für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde, Bern 1909, S. 8.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, 2 Bde., Bern etc. 2014, Bd. 1, S. 214, Farbabb. 137 (Heinrich Ban zugeschr.).

Vgl.

Jenny Schneider, Glasgemälde. Katalog der Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums Zürich, 2 Bde., Stäfa o. J. [1971].

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9164 (Mathis Walther, Bern)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_377
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Nadja Frey
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1882 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_1457
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller ; Uta Bergmann 2016