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BE_1134: Standesscheibe Bern
(BE_Bern_BHM_419)

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Titel

Standesscheibe Bern

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1523
Masse
43 x 32.50 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Vor blauem Damastgrund steht die von der Kaiserkrone überhöhte, auf grünen Rasen gesetzte Wappenpyramide Bern-Reich. Sie wird von zwei Löwen gehalten und seitlich von steinernen Säulen gerahmt, die einen reich mit Laubwerk besetzten Astbogen mit dem Datum 1523 tragen.

Iconclass Code
25F23(LION) · Raubtiere: Löwe
25F33(EAGLE)(+12) · Greifvögel: Adler (+ Wappentiere)
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Bern, Reich

Inschrift

1523.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Neue Ergänzungen im rechten Löwen und oben im Astwerk; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Einsetzen von Ergänzungen durch Johann Heinrich Müller, Bern?

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Berner Standesscheibe von 1523 soll laut Franz Thormann und Wolfgang Friedrich von Mülinen (1896) sowie Hans Lehmann aus der Pfarrkirche von Bremgarten stammen. Am 13. Juni 1875 erhielt der Kirchgemeinderat Bremgarten von Edmund von Fellenberg, Konservator der antiquarischen Sammlung in Bern, die Anfrage, ob er bereit wäre, diesem für Fr. 150.- "drei gemalte" Scheiben aus der Kirche zu verkaufen, und zwar eine "sogenannte Amtsscheibe" und "zwei kleinere Scheiben". Der Protokolleintrag vom 4. Juli 1875 bestätigt den Erhalt der Verkaufssumme (Kopien der Protokollauszüge bei Unterlagen von Heinz Matile im BHM Bern, davon Kopien in Romont). Die heute im Bernischen Historischen Museum befindliche Standesscheibe Berns scheint jedoch über die Sammlung Friedrich Bürkis ans Museum gelangt zu sein. Carl Friedrich Ludwig Lohner beschreibt zudem nach der Mitte des 19. Jahrhunderts eine Berner Standesscheibe von 1510 in Bremgarten (Lohner 1864–67, S. 70). Die Herkunft der hier erwähnten Scheibe aus Bremgarten ist daher nicht gesichert.
Anhand der Quellen ist eine Stiftung Berns 1523 nach Bremgarten weder in den Seckelamtsrechnungen noch in den Ratsprotokollen vermerkt. In diesem Jahr zahlte man jedoch dem Glasmaler Hans Funk mehr als 41 Pfund für nicht näher beschriebene Arbeiten. Hans Lehmann schrieb diesem Glasmaler aus stilistischen Gründen auch die Standesscheibe zu, wobei er eine Schülerhand nicht ausschloss. In den schweren rautenverzierten Säulen zeigt die Wappenscheibe Ludwig von Diesbachs und Agatha von Bonstettens in der Kirche Ligerz starke Analogien. Die Löwen wirken jedoch trotz der für Funk üblichen stark gedrehten Mähne auf der Standesscheibe wesentlich plumper und stehen damit in Kontrast zum feinen Rankenwerk des Bogens. Eine sichere Einordnung in das Werk der zahlreichen Berner Glasmaler ist zur Zeit kaum möglich.

Eine Pause dieser Scheibe von Johann Heinrich Müller befindet sich in dessen Nachlass, der als Depositum des Bernischen Historischen Museums im Vitrocentre Romont aufbewahrt wird.

Datierung
1523
StifterIn

Bern, Stand

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1888 Bernisches Historisches Museum

Vorbesitzer*in

Bis 1881 Sammlung Friedrich Bürki, Bern

Inventarnummer
BHM 419

Bibliografie und Quellen

Literatur

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 71.

Egbert Friedrich von Mülinen, Über die Glasmalerei in der Schweiz, in: Alpenrosen 22. Dez. 1872, No. 51, S. 503.

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Zweites Heft. Mittelland. I. Aegerten–Jaberg, Bern 1880, S. 48.

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde 1881, S. 209f.

Catalog der Sammlungen des verstorb. Hrn. Alt-Grossrath Fr. Bürki. Auktion in der Kunsthalle Basel, 13. Juni 1881 und folgende Tage, Nr. 230? – Antiquarisches Museum der Stadt Bern. Bericht der Museumskommission über die Jahre 1886 bis und mit 1890, Bern 1892, S. 19f.

Eduard von Rodt, Katalog der Sammlung des historischen Museums in Bern, Bern 1892 (3. Aufl., inklusive Supplement mit Zuwachs der Jahre 1892 bis und mit April 1895), S. 49.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 60 (aus Bremgarten).

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 245.

Franz Thormann, Die Glasgemälde im Historischen Museum Bern, Separatdruck aus den Blättern für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde, Bern 1909, S. 5 ("unbekannter Herkunft"?).

Hans Lehmann, Die Glasmalerei in Bern am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 15/1913, S. 222 und 17/1915, S. 142f., Taf. XIIb (Werkstatt Hans Funk).

Eduard M. Fallet, Die Kirche von Bremgarten bei Bern, Bern 1980, Abb. S. 6.

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9065 (Hans Funk, Bern)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_419
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1888 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_1134
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema