Forschung
Esajas Jakob, Sohn des Esajas und der Beatrix Güntisberger, übernahm 1633 das Pfarramt von Siselen von seinem Vater. Er gehörte dem Kollegium der Examinatoren an und wurde 1649 wegen Ehebruchs abgesetzt. Esajas war mit Elisabeth Schneeberger verheiratet (* 1630).
Die drei analog komponierten Prädikanten-Scheiben des Jahres 1643 im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 19962, 19963, 19964) gehören zusammen, d. h. sie wurden an denselben Ort gestiftet.
Die Klasse (Pfarrkapitel) Nidau umfasste ein grösseres, politisch gemischtes und zweisprachiges Gebiet. Da 1643 nachweislich Glasgemälde ins Rathaus Nidau gestiftet wurden (dessen obere und untere Hauptstube wurde um 1640 erneuert), kann man sich fragen, ob damals die drei Prädikantenscheiben (mit weiteren Scheiben von Pfarrherren aus dem Kapitel Nidau) dorthin kamen. Das Rathaus von Nidau diente als Versammlungsort für verschiedene Gremien, so u. a. auch für das Musikkollegium und das Pfarrkapitel Nidau (vgl. Moser 2005, S. 15, 70).
Die drei Scheiben folgen weitgehend der Komposition, so wie sie zwei um 1637 entstandene Risse Hans Ulrich I. Fischs in der Sammlung Wyss des Bernischen Historischen Museums zeigen (Hasler 1996/97, Bd. 1, Kat.-Nrn. 30, 31). Die stilistischen Parallelen zu zwei von dessen Sohn Hans Ulrich II. signierten Scheiben im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 20807, 25396) legen nahe, dass die drei Wappenstiftungen der Prädikanten von diesem geschaffen wurden.
Datierung
1643
StifterIn
Jakob, Esajas, Pfarrer (Prädikant) Siselen
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Seit 1929 Bernisches Historisches Museum
Vorbesitzer*in
Sammlung. Dr. Schwab. – Bis 1929 Fr. von Arx, Bern (laut Heinz Matile, in: Inv.-Register Scheiben BHM Bern)
Inventarnummer
BHM 19964