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BE_890: Stadtscheibe, Bannerträgerscheibe Thun
(BE_Bern_BHM_3107)

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Titel

Stadtscheibe, Bannerträgerscheibe Thun

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1593
Masse
41.6 x 32.3 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Die vor das Podium mit dem Stadtnamen gesetzten beiden Thuner Wappenschilde werden vom bekrönten Bernschild überhöht. Zwei vor schnurverziertem farblosem Grund und einer Balustrade stehende Venner begleiten die Wappenpyramide. Derjenige links mit dem Thuner Banner erscheint in roten Beinkleidern und einem Halbharnisch. Zu seiner Bewaffnung gehören Schwert und Schweizerdolch. Sein Gegenüber mit dem Thuner Auszugsbanner ist wie dieser mit Schwert und goldener Ehrenkette ausgezeichnet. Er trägt rote Hosen und Strümpfe, ein schwarzes Wams und ein Hemd in den Miparti-Farben Rot und Weiss. Hinter den Figuren erhebt sich eine Pfeilerrahmung und im Oberbild oben links ist Simsons Löwenkampf (Ri 14,5f.) dargestellt.

Iconclass Code
25F23(BEAR) · Raubtiere: Bär
44A311 · Standartenträger, Fahnenträger
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
71F325 · Samson tötet den Löwen mit seinen bloßen Händen
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen, Banner Thun; Wappen Bern

Inschrift

Die Statt Thun 1593.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Der Oberkörper und die linke Hand des geharnischten Bannerträgers sowie kleine Stücke in der Rahmung neu ergänzt; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Thuner Stadtscheibe von 1593 ist nach dem gleichen Kompositionsschema gestaltet wie die beiden jüngeren Thun-Scheiben von 1615 (ehem. Sammlung Wüthrich, London; SNM Zürich, Foto 41252) und von 1624 (BHM Bern, Inv. 393). Alle drei gehen auf einen Scheibenriss zurück, den Thüring Walther um 1565–1575 in Bern geschaffen hatte. Der betreffende Riss, der das Monogramm dieses Glasmalers trägt, hat sich im Original oder einer etwa zeitgleichen Kopie in der Sammlung Wyss des Bernischen Historischen Museums erhalten (Inv. 20036.613; Hasler 1996/97, Bd. 1, Kat.-Nr. 213, mit Abb. der Scheiben). Die Zeichnung bzw. das zugehörige, nicht erhaltene Glasgemälde muss eine so grosse Ausstrahlungskraft besessen haben, dass die Stadt auch 50 Jahre später noch Scheiben nach dem gleichen Muster herstellen liess. Bei der in den genannten Scheiben und im Scheibenriss dargestellten zweiten Fahne, die bei Hasler (1996/97) als Banner der Zunft zu Oberherren geführt wird, dürfte es sich eher um eine Auszügerfahne handeln, die benutzt wurde, wenn ein Teil der Wehrpflichtigen ins Feld zog (freundliche Mitteilung Peter Küffers, Thun, vom 3.11.2016). Solche Fahnen trugen meist nur ein Element des Stadtwappen, wie hier den Stern auf weissem Grund (Bruckner 1942, S. XXXVIIf.). Im Schlossmuseum Thun hat sich ein dreieckiges Auszugsfähnlein des 14./15. Jahrhunderts erhalten. Es zeigt auf dem weissvergilbten Seidentaft nächst der Stange einen schwarzen Stern (Inv. 5829 T 314; Bruckner 1942, S. 122, Abb. S. 33; erst mit der Wappenbesserung nach der Schlacht bei Murten 1476 durfte Thun einen goldenen statt schwarzen Stern im Fähnlein führen). Dagegen enthält das Wappen der Thuner Zunft zu Oberherren einen goldenen Stern auf blauem Grund. Leider fehlen die Thuner Seckelmeisterrechnungen der Jahre 1592/93 und 1593/94, die Aufschluss über Herkunft und Hersteller der vorliegenden Stadtscheibe hätten geben können. In den 1590er Jahren werden die Meister Bartlome Horner (1590), Heinrich Seemann (1590, 1591, 1594/95), Crispinus Vischer (eventuell nur Glaser, 1590) und Peter Wolang/Woland (1594/95) für Fenster und Wappen der Stadt Thun entlöhnt. Es ist denkbar, dass einer von ihnen auch das vorliegende Glasgemälde schuf. Heinrich Seemann (der meist erwähnte) und Peter Wolang (sicher seit 1568 in Thun tätig) dürften dabei am ehesten in Frage kommen. Bartlome Horner ist wohl identisch mit dem Glasmaler Bartlome Norweger, dem 1590 erlaubt wurde, sich für ein halbes Jahr in Thun niederzulassen, da sich dort zu dieser Zeit kein Meister seines Handwerks befand (Hofer 1902/03, S. 215f.). Sein Name taucht nicht weiter in den Rechnungen auf.

Datierung
1593
StifterIn

Thun, Stadt

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1898 Bernisches Historisches Museum

Inventarnummer
BHM 3107

Bibliografie und Quellen

Literatur

Jahres-Bericht des Historischen Museums in Bern pro 1898, Bern 1899, S. 15, 44.

Franz Thormann, Die Glasgemälde im Historischen Museum Bern, Separatdruck aus den Blättern für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde, Bern 1909, S. 7.

"Einer Eidgenossenschaft zu Lob". Entwürfe zu Schweizer Glasgemälden des 16. und 17. Jahrhunderts, Ausstellungskatalog Bernisches Historisches Museum, Bern 1996, Nr. 18a.

Rolf Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum, 2 Bde., Bern 1996/97, Bd. 1, Abb. 213.1.

Vgl.

Paul Hofer, Auszüge über Fensterschenkungen aus den Seckelmeister-Rechnungen von Thun von 1515–1611, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde, NF 4/1902/03.

A. und B. Bruckner, Schweizer Fahnenbuch, St. Gallen 1942.

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9173 (Thuner Meister bzw. Heinrich Seemann, Thun)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_3107
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1898 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_890
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller ; Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema