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BE_628: Wappenscheibe Samuel Jenner
(BE_Steffisburg_refK_JennerS)

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Titel

Wappenscheibe Samuel Jenner

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Güder, Hans Jakob · zugeschr.
Datierung
1681
Masse
41.5 x 32 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Über dem Podium mit der vorgesetzten gelb-blauen Inschriftenkartusche steht das von zwei Palmwedeln umkränzte Vollwappen Samuel Jenners. Seitlich wird es von zwei auf dem Podium stehenden Pilastern gerahmt. Hinter dem Wappenschild ragen vor farblosem Grund zwei weitere Stützen in Form marmorierter Rundpfeiler in die Höhe. Zwischen ihnen und den Aussenpilastern hängt ein blauer Vorhang herab.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Samuel Jenner

Inschrift
Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Der ganze heraldisch linke Helmdeckenteil sowie die ganze Fusszone mit der Inschriftenkartusche und beiden anschliessenden Eckgläsern neu ergänzt; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen 1809: Gewisse Fenster (auch im Chor) werden durch Unwetter beschädigt und müssen durch Schreiner Abraham Spring für 10 Kronen repariert werden (Würsten 1979, S. 130). 1824/25: Drei stark verwitterte Fenster werden 1824 durch Tischmacher Abraham Spring für 50 Kronen ersetzt und 1825 liefert dieser nochmals zwei neue Fenster für 32 Kronen (Würsten 1979, S. 130). 1902/03: Bei der Erneuerung der Fenster im Schiff wurden von den 17 alten Scheiben 12 nach Entwürfen Rudolf Müngers in der Berner Werkstatt von Gustav Robert Giesbrecht ergänzt und geflickt. Die restlichen fünf alten Scheiben gelangten damals ins Bernische Historische Museum (Würsten 1979, S. 109, 127: 1902 von Münger repariert und ergänzt). 1933: Restaurierung durch Louis Halter, Bern (Würsten 1979, S. 127). 1983: Konrad Vetter, Bern. 2005 Martin Halter, Bern: Sprungklebungen, Anbringen von Kaltretuschen, Reinigung.

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Stifterinschrift bezieht sich auf Samuel Jenner (1624–7.9.1699), den Sohn des Kleinrats Abraham Jenner. Samuel heiratete 1645 Margaretha Huber, die Tochter Peters, und 1660 Anna Margaretha von Graffenried, die Tochter Christophs. 1651 wurde er Berner Grossrat und 1654 Geleitsherr. 1656–1662 diente er als Vogt zu Wangen. Ab 1671 sass Jenner im Kleinen Rat und amtete ab 1682 mit Unterbrechungen bis zu seinem Tod als Venner zu Gerbern. Samuel Jenner war sehr vermögend. 1664 erwarb er die Herrschaft Utzigen und liess dort das frühbarocke Schloss errichten. 1682 verkaufte er Utzigen und richtete mit dem Erlös eine Familienstiftung ein. Samuel Jenner gehörten auch Schloss und Weinberg in Montagny ob Lutry (HBLS 4/1927, S. 397; HLS 6/2007, S. 780). Eine weitere Wappenscheibe stiftete Samuel Jenner 1682 im Amt des Venners in die Berner Siechenhauskapelle (heute BHM Bern, Inv. 6511). Da der Fussteil der Scheibe in Steffisburg einschliesslich der Inschriftentafel 1902/03 ergänzt wurde, muss die Zuweisung der Scheibe an den obgenannten Stifter allerdings in Frage gestellt werden. Samuel Jenner wurde nämlich erst 1682 Venner zu Gerbern. Sein Vorgänger Samuel Fischer, Venner zu Gerbern 1679–1682, ist in Steffisburg ebenfalls mit einer Scheibenstiftung vertreten. Wir hätten dementsprechend in der Kirche fünf statt der üblichen vier Vennerscheiben. Dass Samuel Jenner die Scheibe 1681 in seinem Amt als Grossrat nach Steffisburg gestiftet haben könnte und die Inschrift falsch ergänzt wurde, ist denkbar und wahrscheinlich. Theoretisch ist aber auch an einen anderen Vertreter seines Geschlechts zu denken. In Frage käme in diesem Fall eventuell Samuel Jenner (1653–6.3.1720), Sohn des Hans Rudolf, der bei seinem Schwager Abraham Dünz die Ausbildung als Steinmetz absolviert und 1680 die Meisterprüfung abgelegt hatte. 1682–1688 nahm er die Stelle des Stadtwerkmeisters ein, 1688–1703 war er Werkmeister am Münster in Bern. Samuel Jenner gehört zu den Hauptmeistern des Berner Frühbarocks und es ist denkbar, dass er mit seinem Lehrmeister am Bau der Kirche in Steffisburg beteiligt war und als solcher eine Scheibe in den Neubau stiftete (HLS 6/2007, S. 780). Jenner war übrigens der Besitzer der um 1530 nach einem Riss Niklaus Manuels angefertigten Bildscheibe mit Christus und der Ehebrecherin. 1697 liess er dieses Glasgemälde mit einer eigenen Stifterinschrift versehen und es in dem von ihm im Jahr zuvor erworbenen Bad Schinznach (Kanton Aargau) zur Aufstellung bringen (Hasler 2002, Kat.-Nr. 125, Farbabb. S. 81). Die Scheibe Jenners ist gleich komponiert wie die vier Vennerscheiben in Steffisburg sowie die Vennerscheiben von 1678 in den Kirchen Erlach und Hasle. Sie ist auch aus stilistischen Gründen wie die Stiftungen der Berner Obrigkeit nach Steffisburg, die in den Quellen für Hans Jakob Güder gesichert sind, diesem Berner Glasmaler zuzuschreiben.

Datierung
1681
StifterIn

Jenner, Samuel (1624–1699)? · Jenner, Samuel (1653–1720)?

Herstellungsort
Eigentümer*in

Am 2. November 1885 trat der Staat Bern den Kirchenchor an die Kirchgemeinde Steffisburg ab. Der Staat behielt sich aber das Verfügungsrecht über die Glasgemälde im Chor vor und erklärte sich dabei bereit, bei Wegnahme derselben auf Wunsch diese durch Kopien oder andere entsprechende Werke zu ersetzen (Würsten 1979, S. 106f.).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 302.

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Erstes Heft. Oberland und Emmenthal, Bern 1879, S. 56.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 47, 88 (verloren).

Hans Zeller, Steffisburg. Bilder aus der Geschichte von Dorf und Landschaft, Thun 1967, S. 53.

Hans Peter Würsten, St. Stephanskirche Steffisburg. Eine bau- und kunstgeschichtliche Untersuchung, Steffisburg 1979, S. 120–136, Abb. S. 127 (Hans Jakob Güder) (unpubliziertes Typoskript, Vitrocentre Romont).

Christian Schiffmann, Dorf und Landschaft Steffisburg im Laufe der Jahrhunderte, Steffisburg 1983 (Nachdruck der Ausg. von 1916), S. 203f.

Peter Eggenberger/Susi Ulrich-Bochsler, Steffisburg. Reformierte Pfarrkirche, Bern 1994, S. 16, 76.

Güder, Hans Jakob, in: Allgemeines Künstlerlexikon 64/2009, S. 343.

Vgl.

Rolf Hasler, Glasmalerei im Kanton Aargau. Kirchen und Rathäuser, Aarau 2002.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9837 (Hans Jakob Güder)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Steffisburg_refK_JennerS
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Reformierte Kirchgemeinde Steffisburg
Eigentümer*in

Am 2. November 1885 trat der Staat Bern den Kirchenchor an die Kirchgemeinde Steffisburg ab. Der Staat behielt sich aber das Verfügungsrecht über die Glasgemälde im Chor vor und erklärte sich dabei bereit, bei Wegnahme derselben auf Wunsch diese durch Kopien oder andere entsprechende Werke zu ersetzen (Würsten 1979, S. 106f.).

Inventar

Referenznummer
BE_628
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller ; Uta Bergmann 2016