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BE_619: Stadtscheibe Thun
(BE_Steffisburg_refK_Thun)

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Titel

Stadtscheibe Thun

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Tremp, Johann Jakob · durch Quelle gesichert
Datierung
1681
Masse
42.5 x 31.6 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Ein vor gelbem Grund über dem gefliesten Boden schwebender Engel in wehendem blauem Gewand hält den Thuner Stadtschild. Figur und Wappen umfasst ein Flachbogen über zwei violett marmorierten Säulen, die vor schmale Arkadendurchgänge gesetzt sind. Ein Sockel in ganzer Scheibenbreite nimmt die Stifterinschrift auf.

Iconclass Code
11G · Engel
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Thun

Inschrift

[Die Statt Thun 1681] (die ergänzte Inschrift in eckigen Klammern).

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Der obere Teil des Wappenquerbalkens, ein Randstück beim Fuss der rechten Säule, die ganze Inschrift, ein Teil des rechten Engelsflügels und das ganze obere Bogenfeld neu ergänzt; ein Sprung und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1809: Gewisse Fenster (auch im Chor) werden durch Unwetter beschädigt und müssen durch Schreiner Abraham Spring für 10 Kronen repariert werden (Würsten 1979, S. 130).
1824/25: Drei stark verwitterte Fenster werden 1824 durch Tischmacher Abraham Spring für 50 Kronen ersetzt und 1825 liefert dieser nochmals zwei neue Fenster für 32 Kronen (Würsten 1979, S. 130).
1902/03: Bei der Erneuerung der Fenster im Schiff wurden von den 17 alten Scheiben 12 nach Entwürfen Rudolf Müngers in der Berner Werkstatt von Gustav Robert Giesbrecht ergänzt und geflickt. Die restlichen fünf alten Scheiben gelangten damals ins Bernische Historische Museum (Würsten 1979, S. 109, 124: diese Scheibe von Münger repariert und ergänzt).
1933: Restaurierung durch Louis Halter, Bern (Würsten 1979, S. 124).
1983: Konrad Vetter, Bern.
2005 Martin Halter, Bern: Reinigung.

Technik

Farbiges und farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, grüner und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das nahe bei Steffisburg gelegene Thun beteiligte sich an der Ausstattung der dort neu erbauten Kirche mit Fenster und Wappenscheibe. Die Thuner Stadtscheibe unterscheidet sich jedoch stilistisch und kompositorisch von den bei Hans Jakob Güder in Auftrag gegebenen Wappenstiftungen Berns. Sie ist anhand der Seckelmeisterrechnungen Thuns des Jahres 1681 denn auch für einen lokalen Meister, den Glas- und Flachmaler Johann Jakob Tremp (* 1655), verbürgt: "An Jacob Trämp für das in die Kirche v. Steffisburg mit dem Stadtwappen verehrte Fenster 20 lb. Kostet das ganze Fenster lb. 112.18." (Hofer 1902/03).

Datierung
1681
StifterIn

Thun, Stadt

Herstellungsort
Eigentümer*in

Am 2. November 1885 trat der Staat Bern den Kirchenchor an die Kirchgemeinde Steffisburg ab. Der Staat behielt sich aber das Verfügungsrecht über die Glasgemälde im Chor vor und erklärte sich dabei bereit, bei Wegnahme derselben auf Wunsch diese durch Kopien oder andere entsprechende Werke zu ersetzen (Würsten 1979, S. 106f.).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 302.

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Erstes Heft. Oberland und Emmenthal, Bern 1879, S. 56.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 47, 88, Nr. 5.

Paul Hofer, Auszüge über Fensterschenkungen aus den Seckelmeister-Rechnungen von Thun von 1515–1611, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF IV, 1902/03, S. 216.

Hans Zeller, Steffisburg. Bilder aus der Geschichte von Dorf und Landschaft, Thun 1967, S. 53.

Hans Peter Würsten, St. Stephanskirche Steffisburg. Eine bau- und kunstgeschichtliche Untersuchung, Steffisburg 1979, S. 120–136, Abb. S. 124 (unpubliziertes Typoskript, Vitrocentre Romont).

Christian Schiffmann, Dorf und Landschaft Steffisburg im Laufe der Jahrhunderte, Steffisburg 1983 (Nachdruck der Ausg. von 1916), S. 203f.

Peter Eggenberger/Susi Ulrich-Bochsler, Steffisburg. Reformierte Pfarrkirche, Bern 1994, S. 16, 76.

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9834 (Jakob Tremp, Thun), 9842

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Steffisburg_refK_Thun
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Reformierte Kirchgemeinde Steffisburg
Eigentümer*in

Am 2. November 1885 trat der Staat Bern den Kirchenchor an die Kirchgemeinde Steffisburg ab. Der Staat behielt sich aber das Verfügungsrecht über die Glasgemälde im Chor vor und erklärte sich dabei bereit, bei Wegnahme derselben auf Wunsch diese durch Kopien oder andere entsprechende Werke zu ersetzen (Würsten 1979, S. 106f.).

Inventar

Referenznummer
BE_619
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema