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BE_537: Wappenscheibe Alexander von Wattenwyl
(BE_OberwilBueren_refK_WattenwylA)

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Titel

Wappenscheibe Alexander von Wattenwyl

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Forrer, Jakob · zugeschr.
Datierung
1710
Masse
47.4 x 38.6 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Auf einem mit einem geflügelten Engelskopf geschmückten Podium steht das von einer Grafenkrone überhöhte Wappen des Alexander von Wattenwyl. Vor blauen Damastgrund gesetzt, wird es von zwei Greifen gehalten. Über der Wappenkrone erscheinen zwei fliegende Engel mit je einem Palmzweig in der Hand. Am Scheibenfuss ist die von gelben Blättern umrankte Stifterinschrift angebracht.

Iconclass Code
11G23 · Engel, die jemanden krönen und/oder Palmzweige bringen
25FF231 · Greif (Löwe/Adler); Ripa: Griffo
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen von Wattenwyl, Alexander

Inschrift

Herr Alexander von Wattenweil / deß Kleinen Rahts der Statt Bern, der Zeit / Seckelmeister Teütscher Landen. Ao 1710.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Zwei Gläser im rechten Greifen (Kopf, Hinterteil) sowie die Gläser am oberen Rand mit den beiden Engeln neu ergänzt (das Foto des SNM Zürich zeigt oben rechts Flickstücke an Stelle der heutigen Ergänzungen und weniger Sprungbleie); ein Sprung und mehrere Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Kirche Oberwil erfuhr am Ende des 17. und am Anfang des folgenden Jahrhunderts eine grundlegende Umgestaltung, die gegen Ende von dessen erstem Jahrzehnt mit dem Langhausumbau (1708 datierter Südeingang) vollendet wurde. Zum Abschluss ihrer Erneuerung erhielt die Kirche nicht nur mehrere Wappengaben, sondern offenbar auch ein neues Gestühl.

Berns Obrigkeit verehrte der fertig renovierten Kirche gleich mehrere Wappenscheiben. Unter den dort heute vorhandenen alten Glasgemälden zählen dazu die drei 1710 datierten des Deutschseckelmeisters Alexander von Wattenwyl und der Venner Johann Jakob Dübelbeiss und Johann Anton Kirchberger sowie die Bernscheibe von 1711. Im Laufe der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts war die Berner Regierung dazu übergegangen, ihre erneuerten Landkirchen jeweils mit einer ganzen Glasgemäldeserie zu beschenken. Dazu gehörten normalerweise sechs Scheiben, nämlich diejenigen mit den Wappen Berns, des Deutschseckelmeisters und der vier Venner (Thormann/von Mülinen 1896, S. 47f.). Dieser Schenkungsmodus kam vermutlich auch im Falle der Kirche Oberwils zur Anwendung. Man darf deshalb davon ausgehen, dass Bern 1710 noch zwei weitere, heute verschollene Vennerscheiben dorthin vergabte.

Im Chorgerichtsmanual Oberwils ist unter dem 27. November 1710 die folgende sich auf den Glasmaler Jakob Forrer beziehende Abrechnung eingetragen: "Ist mit Mr. Mahler Forrer abrechnung geschehen, und hat sichs funden, dz er an der Kirchen die wapen der Hrn. Ambtleuten aufgenommen, in arbeit verdient 102 Cr., woran die Oberkeit denen zalt 41 Cr. 15 bz., die übrigen 60 der Kirchmeyer. Die daraus entstandenen weitläufigkeiten übergehen diesmalen." (Kocher 1942). Mit den erwähnten "Wappen der Herren Amtleute" können nur die bernischen Stiftungen von 1710 gemeint sein. Wie die an Forrer ausbezahlten 102 Kreuzer nahe legen, betraf dieser geringe Betrag von weniger als 2 Pfund jedoch nicht ihre Herstellung, sondern offenbar ihre Einfügung ("Aufnahme") in die Fenster. Weil sich mit Anton Kirchbergers Scheibe unter den genannten Wappen eine von Forrer signierte Arbeit findet, ist freilich nicht zu bezweifeln, dass die stilistisch übereinstimmenden Stiftungen Berns von 1710/11 allesamt von Forrer geschaffen wurden. Darauf weist ebenfalls ihr einfach gemusterter Damastgrund. Ihm begegnet man in vergleichbarer Weise auf verschiedenen anderen Werken dieses Meisters wie zum Beispiel auf der "J. Forer M" signierten Wappenscheibe Abraham Tilliers von 1700 in Bernischen Historischen Museum (BHM Inv. 943).

Alexander von Wattenwyl (1641–1716), der Sohn Gabriels (1592–1660) und der Salome Thormann, war Hauptmann in fremden Diensten. Seit 1673 des Grossen und seit 1691 des Kleinen Rats zu Bern, amtete er hier 1677–1680 als Grossweibel, 1680–1686 als Hofmeister zu Königsfelden, 1694–1700 als Bauherr, 1701–1705 als Venner und 1705–1711 als Deutschseckelmeister. 1661 heiratete er Margaretha Steiger, die Tochter Hans Jakobs (HLS 13/2014, S. 288; HBLS 7/1934, S. 433). Aus dem Jahr 1710 gibt es von ihm je ein Glasgemälde in den Kirchen von Gurzelen und Oberwil bei Büren. Verschollen sind die zwei Wappenscheiben, die er 1705 in die Kirchen von Huttwil und Lyss stiftete (Thormann/von Mülinen 1896, S. 49, 68, 78).

Nach Franz Thormann und Wolfgang Friedrich von Mülinen befand sich von Wattenwyls Scheibe 1896 im "3. Fenster" des Chors, das heisst im Fenster sII. Bei der Kirchenrenovation von 1929/30 wurden die alten Glasgemälde im Chor umplatziert (Kocher 1942). Damals gelangten sie offenbar alle an ihre heutigen Standorte.

Datierung
1710
StifterIn

Wattenwyl, Alexander von (1641–1716), Deutschseckelmeister

Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Oberwil. Die Unterhaltspflicht über die acht Glasgemälde im Chor 1901 zusammen mit dem Chor vom Staat Bern an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Sechstes Heft. Das Seeland, Bern 1893, S. 414f.

Ludwig Gerster, Bernische Kirchen, Manuskript im Eidg. Archiv für Denkmalpflege, [Kappelen nach 1892].

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 49, 81.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 236 (Andreas Fueter?).

E. Kocher, Zur Geschichte der bernisch-solothurnischen Kirchgemeinde Oberwil b. Büren, in: Berner Zeitschrift für Geschichte und. Heimatkunde 1942, Heft 4, S. 207f.

Vgl.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

BHM Bern, Neg. 2317 (29201); SNM Zürich, Neg. 12215 (Fenster im 3. Chorfenster, Jakob Forrer)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_OberwilBueren_refK_WattenwylA
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Oberwil bei Büren
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Oberwil. Die Unterhaltspflicht über die acht Glasgemälde im Chor 1901 zusammen mit dem Chor vom Staat Bern an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Inventar

Referenznummer
BE_537
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema