Bestelltes Bild

BE_532: Runde Wappenscheibe Niederes (Unteres) Spital Bern
(BE_OberwilBueren_refK_Spital)

Kontaktdaten

Bitte geben Sie Ihren Vornamen ein.
Bitte geben Sie Ihren Namen ein.
Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.
Die E-Mail-Adresse ist ungültig.

Bitte machen Sie so viele Angaben wie möglich (Titel der Publikation, Datenbank, Herausgeber, Auflage, Erscheinungsjahr, usw.)

Das Vitrocentre Romont kann Ihnen nur eigene Bilder zur Verfügung stellen. Bilder von Dritten können wir Ihnen leider nicht überlassen. Betrifft Ihre Bestellung Fotografien von Drittparteien, senden wir Ihnen die Kontaktadresse, über welche die Bilder bezogen werden können.

Die von Ihnen in diesem Formular angegebenen Personendaten werden vom Vitrocentre Romont ausschliesslich für die Bearbeitung Ihrer Bildbestellung verwendet. Die Korrespondenz zur Bestellung wird zur internen Nachvollziehbarkeit archiviert. Die Daten werden weder für andere als die hier aufgelisteten Zwecke verwendet noch an Dritte weitergegeben. Durch das Absenden des Bestellformulars erklären Sie sich mit dieser Nutzung Ihrer Personendaten einverstanden.

Bei Fragen können Sie gerne eine E-Mail an info@vitrosearch.ch senden.

Titel

Runde Wappenscheibe Niederes (Unteres) Spital Bern

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
um 1509
Masse
⌀ 39.4 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Auf grünem, mit einem Maiglöckchen bestückten Wiesengrund erheben sich vor blauem Damastgrund die pyramidenförmig angeordneten Wappen von Kaspar Wyler, Andreas Hubler und des Niederen (Unteren) Spitals von Bern. Die Wappenpyramide begleiten zwei mit dem Schwert bewaffnete, Brustharnisch und Federbarett tragende Krieger. Die Komposition umschliesst eine blumen- und blattverzierte lila Bordüre.

Iconclass Code
45B(+6) · der Soldat; Soldatenleben (+ Waffen)
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Kaspar Wyler, Andreas Hubler, Unteres, Niederes Spital Bern

Inschrift

Keine

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Wappen mit der Kelle und zwei Sternen, das untere Rasenstück, das Damaststück unter dem Schwert des linken Kriegers sowie die lila Aussenbordüre mit Ausnahme des obersten Teils neu ergänzt (das Foto des SNM Zürich zeigt in der Aussenbordüre z. T. Flickstücke und heute fehlende Sprungbleie sowie im Wappen rechts ein Flickstück und andere – die originalen? – Gläser mit leicht abweichendem Blumenmuster); stellenweise Verluste in der Schwarzlotbemalung; Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
Das Bernische Historische Museum besitzt von dieser Scheibe kleine originale Bruchstücke (vom Wappen unten rechts und der Bordüre), die bei einer nicht näher dokumentierten Restauration daraus entfernt wurden (BHM Inv. 20234).

Technik

Farbloses und farbiges Glas; blaues Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das 1307 gegründete Niedere oder Untere Spital zu Bern wurde dort 1527 ins Predigerkloster verlegt und fortan "Grosser Spital" genannt. 1719 wurde dieser mit dem Oberen Spital zum "Grossen Spital", dem heutigen Burgerspital, zusammengeschlossen. Das Niedere Spital machte seine Scheibenstiftung als Kollator der Kirche Oberwils, und zwar wahrscheinlich in Zusammenhang mit dem Chorneubau von 1507. Einen Anhaltspunkt für die genauere Datierung seines Glasgemäldes bieten die beiden unterhalb des Spitalwappens festgehaltenen Wappenschilde, bei denen es sich laut Lehmann (1916), Kocher (1942) und Aeberhard (1980) um diejenigen von zwei Spitalvögten Berns handelt. Demzufolge bezieht sich das Wappen mit zwei silbernen Balken auf blauem Grund auf Kaspar Wyler († 1520), den Vogt des Unteren Spitals (1504–1519), sowie dasjenige mit der von zwei Sternen beseiteten Bäckerschaufel auf dem Dreiberg auf Andreas Hubler, den Meister des Oberen Spitals (1509–1512). Der letztgenannte Wappenschild ist eine neuzeitliche Ergänzung, die dem in die Brüche gegangenen Originalwappen exakt nachgebildet ist (dies belegen die davon im Bernischen Historischen Museum erhaltenen Fragmente). Wenn Andreas Hubler an der Wappenstiftung beteiligt war, dann kann diese frühestens 1509 bei seinem Amtsantritt als Spitalmeister entstanden sein. Demnach hätte das Niedere Spital sein Glasgemälde der Kirche Oberwil bald nach ihrer Chorerneuerung verehrt. Das Niedere Spital war möglicherweise auch die Stifterin der um 1503 für die Kirche in Büren an der Aare geschaffenen Katharinenscheibe, die sich im Bernischen Historischen Museum befindet (BHM Inv. 361).

Laut Hans Lehmann soll die Spitalscheibe um 1500 von dem aus Reutlingen stammenden Berner Glasmaler Hans Hänle (um 1490–1510 nachweisbar) gefertigt worden sein. Weil von diesem Meister keine signierten oder dokumentarisch gesicherten Arbeiten bekannt sind, bleibt Lehmanns Zuschreibung jedoch eine reine Hypothese. Als Schöpfer kommen folglich auch andere damals in Bern tätige, in ihrem Schaffen nicht näher fassbare Glasmaler wie Hans Jucker, Hans Stumpf oder Lukas Schwarz in Frage. Das Werk verrät eine künstlerisch durchaus beachtliche Hand, die Figuren und Gegenstände (Wappen, Blumen) sorgfältig und detailliert zu gestalten verstand (vgl. Kopf des relativ gut erhaltenen linken Schildbegleiters). Vergleichbar ist es diesbezüglich mit verschiedenen weiteren aus den beiden ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts stammenden Glasmalereien wie zum Beispiel den mit der Bubenberg-Werkstatt in Verbindung gebrachten Scheiben in der Kirche von Kirchberg.

Nach Franz Thormann und Wolfgang Friedrich von Mülinen befand sich die Spitalscheibe 1896 im "1. Fenster" des Chors, das heisst im Fenster nII. Bei der Kirchenrenovation von 1929/30 wurden die alten Glasgemälde im Chor umplatziert (Kocher 1942). Damals gelangten sie offenbar alle an ihre heutigen Standorte.

Datierung
um 1509
Zeitraum
1509 – 1512
StifterIn

Wyler, Kaspar († 1520) · Hubler, Andreas · Unteres, Niederes Spital Bern

Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Oberwil.
Die Unterhaltspflicht über die acht Glasgemälde im Chor 1901 zusammen mit dem Chor vom Staat Bern an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Ludwig Gerster, Bernische Kirchen, Manuskript im Eidg. Archiv für Denkmalpflege, [Kappelen nach 1892].

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Sechstes Heft. Das Seeland, Bern 1893, S. 414f.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 22, 81.

Hans Lehmann, Die Glasmalerei in Bern am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 15/1913, S. 115f. und 18/1916, S. 226 (Hans Hänle, um 1500).

Rudolf Wegeli, Sammlungsbericht, in: Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums, Jg. XV, 1935, S. 124 (Hans Hänle?).

E. Kocher, Zur Geschichte der bernisch-solothurnischen Kirchgemeinde Oberwil b. Büren, in: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde 1942, Heft 4, S. 207f.

Robert Aeberhard, Kirchen im Seeland, Biel 1980, S. 186 (Scheibe des Burgerspital Berns).

Weiteres Bildmaterial

BHM Bern, Neg. 2319 (29197); SNM Zürich, Neg. 12220 (Scheibe im 1. Chorfenster; Hans Hänle)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_OberwilBueren_refK_Spital
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Oberwil bei Büren
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Oberwil.
Die Unterhaltspflicht über die acht Glasgemälde im Chor 1901 zusammen mit dem Chor vom Staat Bern an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Inventar

Referenznummer
BE_532
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema