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BE_450: Doppelscheibe Propst und Kapitel Beromünster
(BE_Melchnau_refK_Beromuenster_sII4b)

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Titel

Doppelscheibe Propst und Kapitel Beromünster

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Bucher, Hans Jakob · Werkstatt, zugeschr.
Datierung
1709
Masse
67.5 x 56 cm im Licht
Standort
Lage
s II, 4b
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Die Doppelstiftung von Propst und Kapitel von Beromünster besteht aus zwei analog gestalteten Glasgemälden. Deren zentrales Motiv bildet das von zwei Palmzweigen umkränzte Vollwappen des Stifts Beromünster. Über dem grossen Wappenschild erscheinen in den oberen Bildecken zwischen blauen (linke Scheibe) bzw. braunroten (rechte Scheibe) Rundpfeilern links Graf Bero von Lenzburg, der Gründer des Stifts, mit dem Kirchenmodell von Beromünster, sowie rechts Graf Ulrich II. von Lenzburg, der als ein grosser Wohltäter des Stifts die Dotationsurkunde in seinen Händen hält. Die Stifterinschrift befindet sich unten am Podium zwischen zwei aus Ranken herauswachsenden Engeln.

Iconclass Code
11G · Engel
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Stift Beromünster

Inschrift

Probst vnd CAPITVL / Hoch Ade=licher Stifft zu / Münster im Ergeüw / Anno 1709. DIPLOMA / DOTATIO / NIS (auf der Urkunde von Ulrich II. von Lenzburg).

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Der ganze Scheibenoberteil und der rechte Palmwedel neu ergänzt (Hans Lehmann 1941: die beiden Scheiben von Beromünster sind "nur noch als Fragmente" erhalten); stellenweise geringe Farbverluste; Sprungbleie, die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen 1914/15 Hans Drenckhahn, Thun: laut Jahresbericht des BHM Bern von 1914 (S. 17) wurde damals der ganze Scheibenbestand der Kirche durch Drenckhahn restauriert. Bei der vorliegenden Scheibe muss Drenckhahn den Oberteil der Scheibe ergänzt haben (der rechte Palmwedel ist vermutlich eine neuere Ergänzung).

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und grüner Schmelzfarbe (Originalteile).

Entstehungsgeschichte

Forschung

Der Kirchenneubau in Melchnau von 1709 bot Anlass zu Fenster- und Wappenschenkungen seitens der Berner Obrigkeit, benachbarter Städte sowie des Stifts Beromünster und des Klosters St. Urban.

Das Stift Beromünster hatte wie das Kloster St. Urban enge Beziehungen zu Melchnau. Am Ursprung dieser Beziehungen standen die Grafen von Kyburg, die einst die hohe Gerichtsbarkeit über Melchnau besassen und nach dem Absterben der Grafen von Lenzburg Kastvögte des Stifts Beromünster waren. Das Chorherrenstift Beromünster selbst hatte bis 1480 die Kollatur der Pfrund Melchnau inne. Zudem verfügte das Stift über die Kollatur in Grossdietwil, wo die Melchnauer bis 1528 kirchgenössig waren (s. Kirchengeschichte).

Hans Lehmann weist die zwei Glasgemälde des Stifts Beromünster ebenso wie diejenigen Berns und des Klosters St. Urban Hans Jakob Bucher aus Sursee zu. Von Bucher stammen müssen ihm zufolge auch die zwei Figurenscheiben, die sich von diesem Stift aus den Jahren 1688 und 1692 erhalten haben (Lehmann 1941, S. 219f., Abb. 331, 334). Wie auf den beiden Werken in Melchnau sind darauf in den oberen Bildecken die Wohltäter des Stifts, Bero und Ulrich II. von Lenzburg, festgehalten. Weil es mit der Bernscheibe von 1710 ein nachweislich von Bucher für Melchnau geschaffenes Glasgemälde gibt und die beiden Stiftsscheiben von 1709 in der Komposition Bucher'sche Merkmale aufweisen, spricht Einiges für Lehmanns Zuschreibung. Dabei bleibt allerdings zu beachten, dass sich die Doppelstiftung Beromünsters in Melchnau stilistisch nicht ohne weiteres Buchers Bernscheibe anschliessen lässt. Damit stellt sich die Frage, ob sie allenfalls durch einen Mitarbeiter der Bucher-Werkstatt wie z.B. Johann Christoph Thuot zur Ausführung gelangt sein könnte (vgl. dazu Lehmann 1941, S. 226–228).

Datierung
1709
StifterIn

Beromünster, Propst, Kapitel

Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Melchnau (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Vorbesitzer*in

Staat Bern

Bibliografie und Quellen

Literatur

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde IV/1880–83, Zürich 1883, S. 244.

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Fünftes Heft. Der Oberaargau, Bern 1890, S. 156f.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 49f., 78.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 37, 234.

Paul Kasser, Geschichte des Amtes und des Schlosses Aarwangen, in: Archiv des Historischen Vereins des Kantons Bern, Bd. XIX, 1909, S. 126.

Hans Lehmann, Die zerstörten Glasgemälde in der Kirche von Hindelbank und ihre Beziehungen zur Familie von Erlach, in: Berner Kunstdenkmäler, Bd. 4, o. J. [1913], S. 40 (Hans Jakob Bucher).

Hans Lehmann, Geschichte der Luzerner Glasmalerei von den Anfängen bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts, Luzern o. J. [1941], S. 224 (Hans Jakob Bucher).

Lukas Wenger u. a. (Red.), Melchnau auf dem Weg. 900 Jahre Melchnau, Melchnau 2000, S. 36.

Walter Gfeller, 300 Jahre Kirche Melchnau, Huttwil, o. J., S. 6–11, Farbabb. S. 8, 9.

Weiteres Bildmaterial

BHM Bern, Neg. 2 (29649), Neg. 48 (29259); SNM Zürich, Neg.10049 (Hans Jakob Bucher, Sursee); Farbfoto Walter Gfeller

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Melchnau_refK_Beromuenster_sII4b
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Melchnau
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Melchnau (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Inventar

Referenznummer
BE_450
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema