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BE_447: Wappenscheibe Hieronymus von Erlach
(BE_Melchnau_refK_Erlach)

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Titel

Wappenscheibe Hieronymus von Erlach

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Bucher, Hans Jakob · zugeschr.
Gessner, Salomon · Entwurf, signiert
Datierung
1710
Masse
76.5 x 55.8 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Vor farblosem Grund erscheint das von einer Krone überhöhte ovale Wappen des Hieronymus von Erlach. Es ist in ein sternförmiges Emblem gesetzt, das vermutlich dasjenige des Roten Adlerordens ist. Umfasst wird es von einem Flachbogen auf Pfeilern, die reich mit Waffentrophäen und Fahnen dekoriert sind. Am Scheibenfuss steht die lange Stifterinschrift.

Iconclass Code
45L311(+6) · Kriegs- oder Schlachttrophäe (+ Waffen)
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen von Erlach, Hieronymus

Inschrift

Herr Hieronimus von Erlach Dero Röm: / kaÿs: Maÿest: Camer= Herr GENERAL Feld= / Marschal Leütenant= Oberster Vber ein Regiment / Eÿdgnosen zu Fuß Dero Hochfürstl. Durchl. Durchl / des Hr: Hertzogen Von Wür=tenberg Vnd Hr: Marggraffe / Von Brandenburg Bareiht OrdensRitter des grosen Rahts Lobl: / Statt Bern Vnd Dismahlen Landtvogt der Graffschaft Arwangen. 171(0).
Salomon Gessner Delinneavit / 1710 (am linken Säulenpodest).

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Verluste in der Bemalung, namentlich beim Eisenrot; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1914/15 Hans Drenckhahn, Thun. Laut Jahresbericht des BHM Bern von 1914 (S. 17) wurde damals der ganze Scheibenbestand der Kirche durch Drenckhahn restauriert.

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Der Kirchenneubau in Melchnau von 1709 bot Anlass zu Fenster- und Wappenschenkungen seitens der Berner Obrigkeit, benachbarter Städte sowie des Stifts Beromünster und des Klosters St. Urban.

Hieronymus von Erlach (1667–1748), Sohn des Herrn zu Riggisberg Johann Rudolf (1633–1711), begann seine Militärlaufbahn als Offizier in Frankreich (1687–95). Seit 1702 Oberst eines Schweizer Regiments unter Kaiser Leopold, wurde er Ritter des St. Hubertus und des Roten Adlerordens sowie 1704 Feldmarschall-Leutnant unter Kaiser Franz I. 1710 ernannte ihn Kaiser Joseph I. zum Kammerherrn, und 1712 verlieh ihm Kaiser Franz VI. den erblichen Titel eines Reichsgrafen. 1702 in Bern in den Grossen Rat gewählt, war er 1707–1713 Landvogt zu Aarwangen, 1715 nach Rücktritt von seinem Regiment Heimlicher und des Rats, 1718 Welschseckelmeister, 1719 Oberkommandant der Waadt sowie 1721–1746 alternierend Schultheiss seiner Heimatstadt. 1694 ehelichte er in Perpignan Françoise de Montrassier und nach ihrer Scheidung 1696 in Bern Anna Margaretha Willading, die Tochter des Schultheissen Johann Friedrich. Über sie erbte er die Herrschaften Urtenen und Mattstetten. Zudem war er Besitzer von Thunstetten, Moosseedorf, Hindelbank, Wyl (Hofwil) und Bäriswil sowie Erneuerer der Schlösser zu Thunstetten (1713) und zu Hindelbank (1721–23). Zu seinen Lebzeiten war er der grösste Grundbesitzer von Bern, wo er als "roi soleil" die Barockkultur glanzvoll vertrat (HBLS 3/1926, S. 61; von Erlach 1989, S. 352–383; HLS 4/2005; S. 255f.).
Wappenscheiben des Hieronymus von Erlach gibt es in den Kirchen von Bannwil (1709), Melchnau (1710) und Aarwangen (1711). Davon sind diejenigen in Melchnau und Aarwangen identisch gestaltet. Hans Lehmann weist Erlachs Scheibe in Aarwangen Johann Christoph Thuot aus Sursee zu (s. d.). In Melchnau gibt es jedoch mit der Bernscheibe von 1710 eine von Hans Jakob Bucher signierte Scheibe, die der dortigen Von-Erlach-Scheibe nahe verwandt ist. Die Erlach-Scheiben in Melchnau und Aarwangen dürften demnach beide in der Werkstatt Hans Jakob Buchers entstanden sein. Der Inschrift zufolge gestaltete Bucher das vorliegende Glasgemälde nach einem Entwurf Salomon Gessners. Über diesen Zeichner ist nichts Weiteres bekannt.
Hieronymus von Erlach war der Schwiegersohn von Johann Friedrich Willading, der ebenfalls 1710 ein Glasgemälde in die Kirche Melchnau stiftete. Die Scheiben dieser beiden Personen müssen in der gleichen Werkstatt geschaffen worden sein, wobei diejenige Willadings jedoch 1736 durch Abraham Leupold restauriert oder erneuert wurde (sie befindet sich heute im Bernischen Historischen Museum und eine Kopie davon in der Kirche Melchnau).

Datierung
1710
StifterIn

Erlach, Hieronymus von (1667–1748)

Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Melchnau (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Vorbesitzer*in

Staat Bern

Bibliografie und Quellen

Literatur

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde IV/1880–83, Zürich 1883, S. 244.

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Fünftes Heft. Der Oberaargau, Bern 1890, S. 156f.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 49, 78.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 234.

Jahresbericht des Historischen Museums in Bern 1914, Bern 1915, S. 19.

Lukas Wenger u. a. (Red.), Melchnau auf dem Weg. 900 Jahre Melchnau, Melchnau 2000, S. 34–36.

Walter Gfeller, 300 Jahre Kirche Melchnau, Huttwil, o. J., S. 6–11, Farbabb. S. 7.

Vgl.

Hans Ulrich von Erlach, 800 Jahre Berner von Erlach. Die Geschichte einer Familie, Bern 1989.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

BHM Bern, Neg. 43 (29256), (29645); Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse 627 C; Farbfoto Walter Gfeller

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Melchnau_refK_Erlach
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Melchnau
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Melchnau (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Inventar

Referenznummer
BE_447
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016