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BE_406: Wappenscheibe Samuel Jenner
(BE_Bern_BHM_4295)

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Titel

Wappenscheibe Samuel Jenner

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1640
Masse
40.4 x 30.4 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das Vollwappen Samuel Jenners ist vor dem Podium über die Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift gesetzt. Dahinter erhebt sich vor farblosem Grund eine dreiachsige Bogenarchitektur mit zentral auf zwei blauen Marmorsäulen vorkragendem rotem Gebälk. Vor den beiden Seitenarkaden steht zu Seiten der Marmorsäule eine weibliche allegorische Gestalt, links in antiker Tunika die Gerechtigkeit mit einem Schwert in der Hand, rechts mit entblösstem Oberkörper die Klugheit mit der Schlange in der Hand.

Iconclass Code
11M41 · Klugheit, Prudentia (Ripa: Prudenza), als eine der vier Kardinaltugenden
11M44 · Gerechtigkeit, Justitia (Ripa: Giustitia divina), als eine der vier Kardinaltugenden
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
5(+1) · abstrakte Ideen und Konzeptionen (+ Personifikation)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Jenner, Samuel

Inschrift

Hr. Samuel Jenner / der Zÿt Schuldtheis Zů Büren / Anno 1640 / HHL

Signatur

HHL

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Einige Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe; Vormarkierungen für nicht ausgeführten Ausschliff in der Helmzier.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Samuel Jenner regierte als Schultheiss zu Büren auch über Lengnau. Dorthin stiftete er 1640 in die eben renovierte Kirche seine Scheibe. Sie befand sich noch bis ins Jahr 1900 in deren Schiff (von Mülinen 1893: "ein Familienwappen").
Beim Umbau der Kirche im Jahr 1900 wurden die beiden alten Wappenscheiben für Fr. 3000.- ans Bernische Historische Museum verkauft. Die Protokolle des Kirchgemeinderats berichten darüber ausführlich. Ausschlag für den Verkauf gab ein Rundschreiben des Synodalrates vom 16. Februar 1900, worin dieser die Kirchgemeinden vor der Gefahr warnt, wertvolle Altertümer aus Unkenntnis zu Schleuderpreisen an fahrende Händler zu veräussern. Um dem vorzubeugen, wünsche die Museumskommission des Bernischen Historischen Museums solche Altertümer gegen angemessenes Entgeld zu erwerben. Anstelle der beiden verkauften Scheiben setzte man 1900 ins neu ausgebrochene Chorfenster I die Scheibe Adolf Kreuzers mit der Figur Christi ein. Beim Umbau von 1960 wurde im Chor die modernen Fenster eingesetzt und die Kreuzer-Scheibe auf den Dachstock verbannt (dazu ausführlich Aeberhard 1980).

Jenners Scheibe von 1640 ist ähnlich gestaltet wie die drei Scheiben, die Hans Heinrich Laubscher 1674 für Hans Jakob Jenner, Niklaus von Wattenwyl und Johann Friedrich Richiner in die Kirche Langnau lieferte.

Samuel Jenner (1602–1654) wurde 1632 in Bern Mitglied des Grossen Rats, 1535 Ohmgeldner, 1636 Schultheiss zu Büren, 1645 Kleinrat und 1646 Landvogt zu Lenzburg. 1652 wurde er wegen Amtsmissbrauch abgesetzt. 1626 heiratete er Salome Seiler und 1628 in zweiter Ehe Elisabeth Lando (HBLS 4/1927, S. 396; Hasler 2002, S. 117; Kessel 2015).
Von Samuel Jenner gibt es zwei Scheiben, eine von 1640 aus der Kirche Lengnau im Bernischen Historischen Museum (von Hans Ulrich I Fisch) und eine von 1652 in der Kirche Auenstein AG (von Hans Balthasar Fisch; Hasler 2002, Kat.-Nr. 7).

Datierung
1640
StifterIn

Jenner, Samuel (1602–1654), Schultheiss Büren

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1900 Bernisches Historisches Museum Bern

Inventarnummer
BHM 4295

Bibliografie und Quellen

Literatur

Ludwig Gerster, Bernische Kirchen, Manuskript im Eidg. Archiv für Denkmalpflege, [Kappelen nach 1892].

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Sechstes Heft. Das Seeland, Bern 1893, S. 312.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 76 (Hans Rudolf Lando).

Jahresbericht des Historischen Mueums in Bern pro 1900, Bern 1901, S. 14, 69 (aus Lengnau). Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 162, 236.

Franz Thormann, Die Glasgemälde im Historischen Museum Bern, Separatdruck aus den Blättern für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde, Bern 1909, S. 10.

Werner Bourquin, Beiträge zur Geschichte Biels, Biel 1922, S. 37 (Hans Heinrich Laubscher).

Die Kirche zu Lengnau bei Biel, hrsg. von der Kirchgemeinde Lengnau, 1960, S. 3f., 6.

Robert Aeberhard, Kirchen im Seeland, Biel 1980, S. 177f.

Rolf Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum, 2 Bde., Bern 1996/97, Bd. 2, S. 107 (Hans Heinrich Laubscher).

Heinz Rauscher, Pieterlen und seine Nachbarn. 2000 Jahre Geschichte und Geschichten, Bd. II, in: Hornerblätter 2004, S. 84 (Abb.).

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, Bern 2014, Bd. 2, S. 619, 678 (zur Rahmenkomposition), Farbabb. 127.1.

Vgl.

Rolf Hasler, Glasmalerei im Kanton Aargau. Kirchen und Rathäuser, Aarau 2002.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2015 URL: [http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F23129&main_person=I68386; 23.02.2016].

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt Bern, Neg. Hesse B 1203; SNM Zürich, Neg. 9144 (Hans Heinrich Laubscher = Zuschreibung Lehmann)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_4295
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1900 Bernisches Historisches Museum Bern

Inventar

Referenznummer
BE_406
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016