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BE_372: Runde Ämterscheibe Bern
(BE_Lauperswil_refK_Bern_rund)

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Titel

Runde Ämterscheibe Bern

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
um 1518
Masse
⌀ 42.2 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Vor blauem Damastgrund ist die bekrönte Wappenpyramide Bern-Reich dargestellt. Zu ihren Seiten stehen zwei Löwen als Schildhalter. Ein dritter Löwe sitzt zwischen den beiden Bernschilden auf grünem Wiesengrund. Die Komposition umfasst ein von einer ornamentalen Bordüre umschlossener Kranz mit den folgenden sechsundzwanzig Berner Ämterwappen (im Uhrzeigersinn oben beginnend): Zofingen, Aarau, Brugg, Lenzburg, Büren, Nidau, Aarberg, Wangen, Wiedlisbach, Aarwangen, Aarburg, Erlach, Landshut, Aigle, Huttwil, Trachselwald, Unterseen, Interlaken, Aeschi, Frutigen, Niedersimmental, Obersimmental, Hasli (Hasle), Laupen, Burgdorf, Thun.

Iconclass Code
25F23(LION) · Raubtiere: Löwe
25FF33(EAGLE)(+12) · Greifvögel: Adler - FF - Fabeltiere (+ Brust(kasten))
44A1(+3) · Wappen (als Staatssymbol etc.) (+ Provinz, Region; regional)
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Auge · Loewe · Provinz · Saeugetier · Wappen
Heraldik

Wappen Bern, Reich, Ämterwappen Zofingen, Aarau, Brugg, Lenzburg, Büren, Nidau, Aarberg, Wangen, Wiedlisbach, Aarwangen, Aarburg, Erlach, Landshut, Aigle, Huttwil, Trachselwald, Unterseen, Interlaken, Aeschi, Frutigen, Niedersimmental, Obersimmental, Hasli (Hasle), Laupen, Burgdorf, Thun

Inschrift

Keine

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Drei Gläser in der Randleiste neu ergänzt; stellenweise geringe Schwarzlotverluste; ein Sprung und einige Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1908 Hans Drenckhahn, Thun: Zum Abschluss der damaligen Kirchenrenovation fasste Drenckhahn alle Glasfenster neu in Blei, nachdem neue Eisenrahmen erstellt und die Glasgemälde aussen mit Drahtgittern geschützt worden waren (Klopfstein 1936, S. 15f.: Protokoll der Baukomission 1908/09, S. 33, 35, 46, 51f., Pfarrarchiv Lauperswil).
1940 (Protokoll vom 29. April dieses Jahres): Die Scheiben werden von Glasmaler Drenckhahn aus Thun ausgebaut und in Kisten im Gemeindearchiv Lauperswil aufbewahrt. Laut Protokoll vom 18. Juni 1945 wurden die Scheiben von Glasmaler Halter, Sohn, zwischen dem 5. und 13. Juni 1945 wieder in die Fenster eingebaut (Staatsarchiv Bern, BB 05.7.343: Dossier Sicherungsmassnahmen von Glasgemälden im Staatsbesitz).
1967: Konrad Vetter, Bern-Ittigen. Im Zuge der damaligen Kirchenrenovation wurden die Glasgemälde von einem Glasmaler in Ittigen neu gefasst, gereinigt und mit einer Schutzverglasung versehen. Laut Heinz Matile war dieser Glasmaler aus Ittigen Konrad Vetter (Kartei Ortskatalog Glasgemälde, BHM Bern = Information von Pfarrer P. Hostettler in Lauperswil in Brief an Matile vom 1. 9. 1967; Akten Denkmalpflege).

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes und hellblaues Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Bereits Hans Lehmann zweifelte daran, dass die vorliegende Ämterscheibe ursprünglich in die Kirche gestiftet worden war, da Bern das Ostfenster mit den vier grossen Scheiben stiftete (Lehmann 1914). Ausserdem wird sie in den Aufzählungen Lohners (1864, S. 421) und Rahns (1882, S. 243) nicht verzeichnet. Sie kam also vermutlich erst nach 1882 in die Kirche Lauperswil. Da die Scheibe auch das Wappen der Herrschaft Landshut, bernische Landvogtei seit 1514, zeigt, muss sie nach 1514 entstanden sein.

Verwandte Ämterscheiben Berns befinden sich in der Kirche Aeschi und im Rathaus von Lenzburg (aus dem dortigen Schützenhaus, vgl. Hasler 2002, S. 177f., Nr. 56), sowie in der Kirche Ursenbach. Je eine Ämterscheibe Freiburgs und Luzerns in derselben Kirche dürften der gleichen Werkstatt entstammen. Eine runde Standesscheibe Berns im Museum Murten gehört zeitlich und stilistisch ins gleiche Umfeld (Bergmann 2014, Kat.-Nr. 281). In der Komposition klingt dabei noch Urs Werders Ämterscheibe aus Affoltern im Emmental nach (Bernisches Historisches Museum, Inv. 1915). Alle Scheiben verbinden das abschliessende umlaufende Kettenband und, mit Ausnahme der Scheibe in Murten und derjenigen Luzerns in Ursenbach, die fehlende, sonst übliche Linie zwischen Ämterwappenkranz und Mittelbild.
Bernhard Anderes schrieb die Scheiben von Lauperswil, Aeschi und Ursenbach der Werkstatt des Berner Glasmalers Jakob Meyer zu, was Matile unterstützte (Anderes 1963, S. 125–27, Abb. 96, 98; Matile 1965/66, S. 32, 37–39). Er bemerkte jedoch wie Rolf Hasler, dass die Rundscheiben nicht die gleiche künstlerische Qualität aufweisen, wie die für Jakob Meyer gesicherten Scheiben in Jegenstorf und daher wohl Werkstattarbeiten sein dürften. Motivisch lassen sich die Scheiben allerdings schwer vergleichen, so dass die Frage nach der Zuweisung nicht endgültig beantwortet werden kann.

Datierung
um 1518
Zeitraum
1515 – 1520
StifterIn

Bern, Stand

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Übernahmevertrag von 1966: der Staat Bern übergibt den bislang ihm gehörenden Kirchenchor der Kirchgemeinde Lauperswil. Die wertvollen Glasgemälde im Chor bleiben aber Eigentum des Staates und werden von diesem der Kirchgemeinde leihweise überlassen (Artikel im "Bund" vom 13. 12. 1966, Nr. 486, S. 4; abgelegt in: Heinz Matile, Kartei Ortskatalog Glasgemälde, Bernisches Historisches Museum Bern).
Der vom Kanton Bern am 25. 1. 1984 der Kirchgemeinde unterbreitete Gebrauchsleihevertrag betreffend vorliegender Scheibe wurde von dieser nicht unterzeichnet.

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Erstes Heft. Oberland und Emmenthal, Bern 1879, S. 164.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 73–75.

Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde von Lauperswyl, in: Archiv des Hist. Vereins des Kantons Bern 17/1903–04, S. 293.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 239.

Hermann Kasser, Das Bernbiet ehemals und heute. I. Das Emmental, Bern 1905, S. 85f.

Hermann Schmitz, Die Glasgemälde des königlichen Kunstgewerbemuseums in Berlin. Mit einer Einführung in die Geschichte der deutschen Glasmalerei, Bd. 1, Berlin 1913, S. 183f.

Hans Lehmann, Die Glasmalerei in Bern am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 16/1914, S. 150 (Jakob Stächeli).

Christian Rubi, Lauperswil, in: Alphorn-Kalender 10. Jg., 1935, S. 97f.

Walter Klopfstein, Die Baugeschichte der Kirche von Lauperswil, Bern 1936, S. 6–10.

Hans Lehmann, Stächeli, Jakob, in: Ulrich Thieme/Felix Becker, Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Leipzig, Bd. 31/1937, S. 439 (Jakob Stächeli).

Hermann Holderegger, Nachrichten, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 40/1938, S. 245.

Heinz Matile, Berner Ämterscheiben, in: Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums in Bern, Jg. 45/46, 1965/66, S. 32, 37, Abb. 4.

Bernhard Anderes, Die spätgotische Glasmalerei in Freiburg i. Ü., Freiburg 1963, Abb. 98.

Walter Steiner, Kirche Lauperswil, Emmentaler Schreibmappe 1983, S. 16–21.

Jürg Schweizer, Kunstführer Emmental, Wabern 1983 (2. Aufl.), S. 153f.

Barbara Sammet, Die Glasgemälde der Pfarrkirche zu Lauperswil, Lizentiatsarbeit Univ. Zürich, Manuskript, 1976, S. 5.

Barbara Sammet, Kirche von Lauperswil, Schweiz. Kunstführer, Basel 1975, S. 4f.

Hans Rudolf Christen, Emmentaler Geschlechter- und Wappenbuch, Münsingen-Bern 1998, S. 612.

Hans Minder, Lauperswil. Geschichte einer emmentalischen Gemeinde und ihrer Bewohner, Lauperswil 2002, S. 18f., Farbabb. S. 35.

Rolf Hasler, Glasmalerei im Kanton Aargau, Bd. 3: Kirchen und Rathäuser, Aarau 2002, S. 177f., Abb. 30.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, Bern 2014, Bd. 2, S. 795 (Jakob Meyer zugeschr.).

Vgl.

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. (1864–67).

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde XV, 1882.

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse 06148; SNM Zürich, Neg. 8938 (Jakob Stähelin)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Lauperswil_refK_Bern_rund
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Lauperswil
Eigentümer*in

Übernahmevertrag von 1966: der Staat Bern übergibt den bislang ihm gehörenden Kirchenchor der Kirchgemeinde Lauperswil. Die wertvollen Glasgemälde im Chor bleiben aber Eigentum des Staates und werden von diesem der Kirchgemeinde leihweise überlassen (Artikel im "Bund" vom 13. 12. 1966, Nr. 486, S. 4; abgelegt in: Heinz Matile, Kartei Ortskatalog Glasgemälde, Bernisches Historisches Museum Bern).
Der vom Kanton Bern am 25. 1. 1984 der Kirchgemeinde unterbreitete Gebrauchsleihevertrag betreffend vorliegender Scheibe wurde von dieser nicht unterzeichnet.

Inventar

Referenznummer
BE_372
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema