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BE_161: Wappenscheibe Hans Rudolf Sager
(BE_Bern_BHM_388)

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Titel

Wappenscheibe Hans Rudolf Sager

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1594
Masse
40 x 29.5 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das Vollwappen Hans Rudolf Sagers ist vor weiss gefiedertem, aus dem hellgrauen Grund radiertem Damast auf das Podium mit der Stifterinschrift gestellt. Es wird von einer bunten, zweischichtig komponierten Rahmung in Renaissanceformen umfasst. Das durch einen mit zwei männlichen Halbfiguren dekorierten Rollwerkaufsatz in der Mitte unterteilte Oberbild zeigt einen Reiter mit einem Gehilfen und Hunden bei der Rehjagd im Wald.

Iconclass Code
25F24(DEER) · Huftiere: Reh
43C11 · Jagen; die Jagd
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Berufe · Erde · Huftier · jagen · Natur · Reh · Ren · Säugetier · Tier · Welt
Heraldik

Wappen Sager, Hans Rudolf

Inschrift

H. Hanβ růdolf Sager der / Zÿt Dütsher Seckelmeister vnd / Des Raths der Statt Bernn / 1594.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Der weisse Damastgrund neu ergänzt; alte Flickstücke oben in der Rahmung; Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Kirche von Bargen erfuhr 1671/72 einen mit einer Neuausstattung verbundenen tiefgreifenden Umbau, bei dem sie grosse Spitz- und Rundbogenfenster erhielt. 1969/70 wurde sie grundlegend restauriert. Obwohl für die Jahre um 1594 offenbar keine Erneuerungsarbeiten dokumentiert sind, dürften damals solche im Gange gewesen sein. Darauf deuten die beiden aus der Kirche Bargen kommenden Wappenscheiben, die 1594 vom Seckel- und Altseckelmeister Berns in Auftrag gegeben wurden. Die Annahme liegt nahe, dass die Stiftungen dieser zwei Amtmänner im Rahmen einer von Bern geleisteten finanziellen Unterstützung an Renovationsarbeiten an der Kirche erfolgten.

In seiner Publikation von 1893 verweist Wolfgang Friedrich von Mülinen auf die Aufzeichnungen seines Vaters Egbert Friedrich von Mülinen aus dem Jahr 1875. Diesen zufolge sollen sich damals im Schiff der Kirche von Bargen noch vier alte Scheiben befunden haben, die danach durch neue Glasgemälde ersetzt wurden. Ausser einer Wappenscheibe des Aarberger Landvogts Georg Koch von 1634 und einer Berner Ämterscheibe gehörten dazu "zwei sehr hübsche und gut erhaltene Scheiben, Hans Ulrich Megger, alt=Seckelmeister zu Bern 1594 [und] Hans Rudolf Sager, dieser Zeit Seckelmeister der Stadt Bern 1594." Bei diesen zwei Werken muss es sich um die Scheiben von 1594 handeln, die über die Sammlung Friedrich Bürkis 1881/82 in den Besitz des Bernischen Historischen Museums gelangten (BHM Bern, Inv. 388, 389). Von Mülinens Aussage ist allerdings insofern unklar, als darin zwar ausdrücklich zwei hübsche Scheiben des Jahres 1594 erwähnt werden, als Beleg dafür aber nur die Inschrift der gemeinsamen Stiftung von Hans Ulrich Megger und Hans Rudolf Sager zur Sprache kommt. Dennoch ist nicht zu bezweifeln, dass Egbert Friedrich von Mülinen nicht nur diese Stiftung, sondern auch die alleinige von Hans Rudolf Sager 1875 in der Kirche Bargen sah (so auch Thormann/von Mülinen 1896; von beiden ins Bernische Historische Museum überführten Glasgemälden wurden für die Kirche in Bargen Kopien angefertigt). Hans Rudolf Sager, der 1594 von Hans Ulrich Megger das Amt des Seckelmeisters übernahm, scheint damals in der Kirche Bargen somit gleichzeitig als Stifter sowie als Mitstifter einer Scheibe in Erscheinung getreten zu sein.

Hans Rudolf Sager (20.11.1547–22.2.1623), der Sohn von Hans und der Maria Wysshan, war der letzte männliche Vertreter seines Geschlechts. 1568 heiratete er Margaretha Fellenberg, die Tochter Konrads, und in zweiter Ehe 1594 Apollonia Augsburger, die Tochter Michaels. Er wurde in Bern 1570 in den Gross- und 1580 in den Kleinrat aufgenommen. Er diente seiner Stadt als Schultheiss von Unterseen (1573–1579), Venner zu Schmieden (1580), Bauherr (1586) und Deutschseckelmeister (1594–1621). 1597 bis 1621 amtete er schliesslich als Berner Schultheiss. 1584 war er Gesandter bei der Bundesbeschwörung in Genf und 1590 beteiligte er sich zusammen mit Schultheiss Abraham von Graffenried in St. Maurice an den erfolglosen Friedensverhandlungen mit Herzog Karl Emanuel von Savoyen. 1602 stand er an der Spitze der eidgenössischen Gesandtschaft, die in Paris den Bund mit König Heinrich IV. beschwor (HLS 10/2011, S. 609f.; HBLS 5/1929, S. 784). Von ihm gibt es im Bernischen Historischen Museum ein Bildnis als Schultheiss und ein Bild Marignys, das Sager beim Schwur für die Eidgenossen bei Heinrich IV. von Frankreich zeigt. An seine Ehe mit Margaretha Fellenberg erinnert ein auf roter Atlasseide gesticktes Tauftüchlein von 1591 und an diejenige mit Apollonia Ausgsburger ein 1616 datiertes Abendmahlstischtuch aus der Kirche Twann mit den Wappen beider Eheleute. Ein bunt gestickter Bettvorhang mit den gleichen Wappen von 1595 befand sich 1912 in Genf (Jahresbericht BHM Bern 1916, S. 19). Ausser den beiden Scheiben aus der Kirche Bargen (BHM Bern, Inv. 388, 389) existieren von Hans Rudolf Sager eine Rundscheibe von 1602 in Berner Privatbesitz (BE_961) und ein Glasgemälde von 1615 (BHM Bern, Inv. 8857). Verschollen sind seine Scheibe von 1588 aus dem im 16. Jahrhundert der Familie Sager gehörenden Rebbgut Wingreis bei Twann (Auktionskatalog Stuker 1972, Nr. 506) sowie eine weitere von ihm um die gleiche Zeit ins Zunfthaus von Zofingen gemachte Stiftung (Lehmann 1945, S. 47). Zudem befindet sich in der Kunstbibliothek Berlin ein Riss, den Hans Jakob Düntz 1597 für eine von ihm gestiftete Wappenscheibe schuf (Inv. Hdz 1675).

Nach den Angaben zu den Fotos der beiden Scheiben im Schweizerischen Nationalmuseum Zürich soll die von den beiden Seckelmeistern gemeinsam gemachte Stiftung von Samuel Sybold, diejenige von Hans Rudolf Sager hingegen von Hans Jakob Hübschi stammen. Obwohl die zwei Glasgemälde im gleichen Jahr, für den gleichen Ort und im Auftrag des gleichen Stifters bzw. Mitstifters entstanden, lassen sie sich aufgrund ihrer stilistischen Ausführung denn auch in der Tat kaum ein und derselben Hand zuweisen. Die Zuschreibung der Scheibe Hans Rudolf Sagers an Hans Jakob Hübschi lässt sich allerdings nicht aufrechterhalten. Ihr Schöpfer dürfte zwar unter den zahlreichen Glasmalern zu suchen sein, die in den 1590er Jahren in Bern tätig waren. Wer von ihnen als solcher in Frage kommt, kann beim gegenwärtigen Forschungsstand aber nicht schlüssig beantwortet werden.

Datierung
1594
StifterIn

Sager, Hans Rudolf (1547–1623)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1882 Bernisches Historisches Museum Bern

Vorbesitzer*in

1880–1881 Sammlung Friedrich Bürki, Bern

Inventarnummer
BHM 388

Bibliografie und Quellen

Literatur

Catalog der Sammlungen des verstorb. Hrn. Alt-Grossrath Fr. Bürki. Auktion in der Kunsthalle Basel, 13. Juni 1881 und folgende Tage, Nr. 258.

Katalog der Sammlungen des historischen Museums in Bern, Bern 1882, S. 54.

Eduard von Rodt, Katalog der Sammlung des historischen Museums in Bern, Bern 1884 (2. Aufl.), S. 53.

Eduard von Rodt, Das historische Museum Berns, in: Berner Taschenbuch auf das Jahr 1885, Bern 1885, S. 83.

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Sechstes Heft. Das Seeland, Bern 1893, S. 74f.

Eduard von Rodt, Katalog der Sammlung des historischen Museums in Bern, Bern 1892 (3. Aufl., inklusive Supplement mit Zuwachs der Jahre 1892 bis und mit April 1895), S. 47.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 55.

Franz Thormann, Die Glasgemälde im Historischen Museum Bern, Separatdruck aus den Blättern für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde, Bern 1909, S. 7.

Vgl.

Hans Lehmann, Glasmaler und Glasgemälde des alten Zofingen im Rahmen der Stadtgeschichte, Zofingen o. J. [1945].

Galerie Jürg Stuker Bern, Auktionskatalog 110–115, 30. Nov.–9. Dez. 1972.

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse B 1133; SNM Zürich, Neg. 9149 (Hans Jakob Hübschi)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_388
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1882 Bernisches Historisches Museum Bern

Inventar

Referenznummer
BE_161
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema