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BE_144: Fragment einer Wappenscheibe Samuel Fischers
(BE_Bern_BHM_1912)

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Titel

Fragment einer Wappenscheibe Samuel Fischers

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1678
Masse
24.6 x 26.5 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das Scheibenfragment besteht aus dem Wappen von Samuel Fischer und der darunter befindlichen Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Samuel Fischer

Inschrift

Hr. Samuel Fischer, / diser Zeit Seckelmeister Teüt= / schen Landtβ Vnd deβ Täglichen / Rahtβ der Statt Bern, 1678.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Fragment.

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Scheibenstiftungen von 1678 in der Kirche Erlach stehen in Zusammenhang mit dem damaligen Umbau des Gotteshauses. Laut den Amtsrechnungen von Erlach des Jahres 1679 erhielt damals der Berner Glasmaler Hans Jakob Güder 32 Kronen für sechs vom Stand Bern gestiftete Ehrenwappen: "für die 6 Ehrenwappen in der Kirchen allhier, die mir von Hr. Güder überschickt worden, 32 Kr." (Dr. Marti-Wehren, Auszüge aus den Berner Amtsrechnungen, Staatsarchiv Bern [Kopien im Vitrocentre Romont]). Dabei handelt es sich um die Bernscheibe (signiert) sowie die Scheiben des Deutschseckelmeisters Samuel Fischer und der vier Venner Engel, Tillier, Willading und Wurstemberger.

Von diesen Werken gelangten die beiden vormals im Kirchenchor befindlichen Scheiben des Standes Bern und des Seckelmeisters Fischer (nur noch Fragment) im 19. Jahrhundert als Eigentum des Staates ins Berner Kunstmuseum und 1894 ins Bernische Historische Museum (BHM Bern, Inv. 1906 und 1912).

Samuel Fischer (1618–1682) von Bern, Sohn des Venners Beat (1577–1629), war in erster Ehe seit 1641 mit Katharina Seiler von Aarau und in zweiter seit 1661 mit Elisabeth Wunderlich verheiratet. Ab 1645 sass er im Grossen Rat Berns. 1648 wurde er Deutschseckelschreiber, 1654 Landvogt von Fraubrunnen, 1661 Sechzehner zu Gerbern und erster Heimlicher von Burgern. 1661 gelangte er ein erstes Mal in den Kleinen Rat. 1666 amtete er als Bauherr, 1671–1672 als Venner zu Gerbern, 1673–1679 erneut als Kleinrat, 1672–1679 als Deutschseckelmeister und 1679–1682 wiederum als Venner zu Gerbern. Samuel Fischer lehnte 1675 den Vorschlag zur Übernahme des Schultheissenamtes ab. Musikalisch interessiert, war er Musikinspektor und Gründer des Frauengesangvereins (HLS 4/2005, S. 538; HBLS 3/1926, S.162; Braun u. a. 2004, S. 19).
Glasgemälde mit dem Wappen Samuel Fischers haben sich in den Kirchen von Kirchenthurnen (1673), Beatenberg (1673), Langnau (1674), Leissigen (1675), Hasle (1678), Nidau (1680) und Steffisburg (1681) erhalten. Eine 1678 in die Kirche von Erlach gestiftete Scheibe Fischers wird im Bernischen Historischen Museum (BHM Inv. 1912) aufbewahrt. Verschollen sind die vormals in den Kirchen von Unterseen bei Interlaken (1675), Gampelen (1677), Wohlen (1678), Walperswil (1678), Sigriswil (1678), Brienz (1680) und vermutlich Oron (1680) vorhandenen Glasgemälde des Stifters (Thormann/von Mülinen 1896, S. 60, 64, 86, 91f., 94f.). Für Brienz bestimmt war möglicherweise die in unbekanntem Besitz befindliche Scheibe von 1680 (Bernisches Historisches Museum, Foto 29189), die den Vennerscheiben in Hasle nachgebildet ist und Hans Jakob Güder zugeschrieben werden kann. In dessen Berner Werkstatt entstanden auch die meisten anderen von Samuel Fischer bekannten Wappenscheiben.

Datierung
1678
StifterIn

Fischer, Samuel (1618–1682), Deutschseckelmeister

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1894 Bernisches Historisches Museum Bern

Vorbesitzer*in

Bis 1894 Kunstmuseum Bern

Inventarnummer
BHM 1912

Bibliografie und Quellen

Literatur

Ludwig Gerster, Bernische Kirchen, Manuskript im Eidg. Archiv für Denkmalpflege, [Kappelen nach 1892].

Eduard von Rodt, Katalog der Sammlung des historischen Museums in Bern, Bern 1892 (3. Aufl., inklusive Supplement mit Zuwachs der Jahre 1892 bis und mit April 1895), S. 128.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 47, 62.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 238.

Franz Thormann, Die Glasgemälde im Historischen Museum Bern, Separatdruck aus den Blättern für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde, Bern 1909, S. 10.

Heinz Matile, Die Glasgemälde des 16. bis 19. Jahrhunderts in den Kirchen des Amtes Erlach, in: Aus der Geschichte des Amtes Erlach. Festgabe, Bern 1974, S. 189–194, Abb. 92.

Vgl.

Hans Braun u. a., Beat Fischer (1641–1698). Der Gründer der bernischen Post, Bern 2004.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 13332

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_1912
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1894 Bernisches Historisches Museum Bern

Inventar

Referenznummer
BE_144
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016