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PSV_810: Vorderansicht: Anbetung der Könige mit Stifterpaar und Mönchsgemeinschaft
(FR_Romont_VMR_PSV_810_R_01)

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Titel

Anbetung der Könige mit Stifterpaar und Mönchsgemeinschaft

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
Um 1490
Masse
10.8 x 8.5 cm (mit Silber-Rahmen); 10 x 8 x 0.28 cm (Glastafel)

Ikonografie

Beschreibung

Die hintermalte kleine Glastafel mit gemugeltem Schliff ruht, von einer Zahnleiste gehalten, in einem Silberrahmen mit torsadierter Randleiste, der oben in der Mitte vor der Aufhängeöse eine Rollwerk- und Palmettenverzierung in Kartuschenform aufweist. Das Andachtsbild zeigt in miniaturhaft feiner Ausführung die Anbetung der Könige im Freien vor einer Palastruine mit einem bildteilenden Holzpfeiler, der den Kreuzesstamm der Passion vorwegnimmt. Während sich in der Mitte Josef und links Maria im Profil über ihren Sohn beugen, umgeben drei Engelchen das in geflochtenen Weiden halbaufgerichtete Christkind, das segnend die Gaben der weisen Könige empfängt. Ein zahlloses Gefolge mit Pferden begleitet sie. Im rotleuchtenden Himmel erscheinen neben dem Stern von Bethlehem links oben Engelschöre. Unter dem stark fluchtenden Sternengewölbe der Ruine sind winzig klein im Hintergrund zwei Hirten zu erkennen, im Vordergrund singt ein Chor von Benediktinermönchen mit ihrem Abt, angeführt von einem Engel in weisser Tunika. In der linken unteren Bildecke kniet im Dreiviertelprofil ein in Anbetung versunkenes Ehepaar. Geknitterte Zinnfolie als Unterlage, hinten durch dicke, samtüberzogene (Blei?-) Platte geschlossen. Wohl im Schmelz-Verfahren gegossene, gemugelte Glasplatte. Kleinste kugelige, unregelmässig verteilte, durch den mugeligen Schliff zum Teil angeschliffene Gasbläschen. Ohne Ascherückstände. Spannungsriss im Innern der Tafel. Ränder wohl geschnitten und geschliffen.

Iconclass Code
73B57(+5) · die Anbetung durch die Heiligen Drei Könige: sie reichen dem Christuskind ihre Geschenke (Gold, Weihrauch und Myrrhe) (+ Stifter, Bittsteller (auf jeden Fall mit heiligen Patronen))
Iconclass Stichworte
Inschrift

Keine

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Farbveruste in der oberen Bldhälfte

Technik

Kombination der Maltechniken A, E mit Negativeffekt und G. Verwendung von Lüsterfarben und opaken Farben, ohne Radierungen.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Während in den beiden älteren Personen unten links wohl die Stifter der äusserst kostbaren Hinterglasminiatur erkannt werden dürfen, handelt es sich bei dem Empfänger des kleinen hintermalten Andachtsbildes wahrscheinlich um ein Benediktinerkloster, dessen Ordensmitglieder direkt hinter der Heiligen Familie dargestellt sind. Die Wahl einer archaisierenden Kapuzenform sollte die Altehrwürdigkeit dieses bisher nicht bestimmbaren Klosters hervorheben. Die ausserordentliche Glasqualität, die Feinheit der Ausführung, der rot gelüsterte Himmel und die Art der Verwendung von Blattgold mit weissen Spitzlichtern verraten ebenso wie der Malstil die lombardische Provenienz des Kleinods. In der Maltechnik ist es vergleichbar mit der formatähnlichen Himmelfahrt Mariens im Museo Civico von Turin (Inv.-Nr. V. O. 88-2976). Gleichsam als inhaltliches Pendant zu diesem kleinen lombardischen Andachtsbild aus der Sammlung R.+F. Ryser konnte das Vitrocentre Romont eine Hinterglasminiatur erwerben, die eine eng verwandte Ikonographie aufweist. Sie zeigt die Fürbitte heiliger Franziskanerinnen bei Maria im Himmel, wo auch die Dreifaltigkeit erscheint. Sie dürfte ebenfalls der lombardischen Schule um 1490 zugeordnet werden. Interessant scheint, dass es in der Lombardei eine ganze Gruppe solcher kleiner Andachtsbilder in wertvollster Ausführung gibt. Bei beiden Exemplaren des Vitrocentre Romont ist als Auftraggeber oder Empfänger sicher von einem Männer- respektive Frauenkloster auszugehen. Offen bleibt bisher die Frage, warum solche Hinterglasmalereien besonders zwischen 1475 und 1500 vornehmlich in der Lombardei und dort besonders in klösterlichem Kontext derart beliebt waren, dass sich offenbar Hinterglaskünstler darauf spezialisieren konnten.

Datierung
Um 1490
Zeitraum
1480 – 1500
Eingangsdatum
2000
Schenker*in / Verkäufer*in

R.+F. Ryser (Schenker)

Herstellungsort
Eigentümer*in

Vitrocentre Romont

Vorbesitzer*in

R.+F. Ryser (1999)

Inventarnummer
RY 897

Bibliografie und Quellen

Literatur

Glanzlichter – Die Kunst der Hinterglasmalerei / Reflets enchanteurs – L'art de la peinture sous verre. Romont, Zug, Bern 2000. S. 60, 62/63 Kat.-Nr. 27.

Jolidon, Yves und Frieder Ryser. Hinterglasmalerei. Eine Einführung mit Beispielen des Vitromusée Romont. Romont 2006. S. 50, Abb. 44.

Vgl.:

Pettenati, Silvana. I vetri dorati graffiti e i vetri dipinti. Museo Civico di Torino. Torino 1978. S. 25, Kat.-Nr. 17, tav. 18 (mit weiteren Vergleichsbeispielen).

Ryser, Frieder. Verzauberte Bilder. Die Kunst der Malerei hinter Glas von der Antike bis zum 18. Jahrhundert. München 1991. S. 95, Abb. 103.

Staffelbach, Georg. Geschichte der Luzerner Hinterglasmalerei von den Anfängen bis zur Gegenwart. (Luzern Geschichte und Kultur) Luzern 1951. S. 16; 175, Nr. 12; Taf. 3, Abb. 6.

Ausstellungen

18.5.–5.11.2000: "Reflets enchanteurs – L'art de la peinture sous verre / Glanzlichter – Die Kunst der Hinterglasmalerei". Romont, Schweizerisches Museum für Glasmalerei.

26.11.2000–3.6.2001: "Glanzlichter – Die Kunst der Hinterglasmalerei". Zug, Museum in der Burg Zug.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Romont_VMR_PSV_810_R_01
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Fribourg)
Aufnahmedatum
2016
Eigentümer*in

Vitrocentre Romont

Inventar

Referenznummer
PSV_810
Autor*in und Datum des Eintrags
Yves Jolidon 22.12.2010; Elisa Ambrosio 2016