Forschung
Zur Erreichung einer illusionistischen Tiefenwirkung ist das Bild hinter drei grosse, in sechs Millimeter Distanz hintereinandergestellte Glastafeln gemalt, zu denen sich in der Tempelruine noch zwei kleine Plättchen mit der Frauenfigur und dem Hintergrund der Ruine fügen. Die opaken Farben verbergen die unbemalten Teile der jeweils hinteren Tafel. Auch die dritte, abschliessende Glasplatte des Hintergrundes ist hintermalt, womit der Künstler auf die leichtere Lösung verzichtet hat, diesen Teil der Darstellung auf ein Abschlusspapier zu malen… Mehr
Zur Erreichung einer illusionistischen Tiefenwirkung ist das Bild hinter drei grosse, in sechs Millimeter Distanz hintereinandergestellte Glastafeln gemalt, zu denen sich in der Tempelruine noch zwei kleine Plättchen mit der Frauenfigur und dem Hintergrund der Ruine fügen. Die opaken Farben verbergen die unbemalten Teile der jeweils hinteren Tafel. Auch die dritte, abschliessende Glasplatte des Hintergrundes ist hintermalt, womit der Künstler auf die leichtere Lösung verzichtet hat, diesen Teil der Darstellung auf ein Abschlusspapier zu malen. Das Mehrschichtenbild verrät seine chinesische Herkunft durch seine Farbpalette und die für diese Schule typische Art der Gestaltung der Baumblätter sowie durch die grossen, charakteristischen Menschen- und Tieraugen. Die biedermeierliche Schäferidylle war mit Sicherheit für den Exporthandel nach Europa bestimmt. Mehrschichtenbilder sind seit dem 17. Jahrhundert bekannt, wobei Daniel Bretschneider d. J. (†1658) aus Dresden wohl die eindrücklichsten Beispiele geliefert hat. Sie blieben wegen ihrer aufwendigen Herstellungsart, die ausgeklügelte Vorbereitung und hohe Kunstfertigkeit voraussetzte, seltene Werke, die ihre Herkunft aus den Kunstkammerstücken des Manierismus nicht verleugnen können.
Weniger Datierung
Um 1800
Zeitraum
1780 – 1810
Eingangsdatum
2000
Schenker*in / Verkäufer*in
Herstellungsort
Eigentümer*in
Vorbesitzer*in
Inventarnummer
RY 900