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BE_2810: Wappenscheibe Anton von Graffenried
(BE_Burgistein_Schloss_GraffenriedA1600)

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Titel

Wappenscheibe Anton von Graffenried

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1600
Masse
32 x 20.9 cm im Licht · 33.5 x 22.2 cm mit Rahmen
Standort
Lage
Fenster im Grossen Saal
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Über der von zwei sitzenden Putten flankierten blauen Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift erhebt sich das Vollwappen des Anton von Graffenried vor farblosem Grund. Es wird von einer mehrfarbigen Renaissance-Arkade umfasst, an deren violetten Bogen zwei Fruchtgehänge festgemacht sind. Begleitet wird der Wappenschild von zwei weiblichen Allegorien, der mit Schwert und Waage ausgestatteten Justitia sowie der Caritas mit ihren Kindern. In den oberen Zwickelfeldern spielen zwei schwebende Putten mit Früchten.

Iconclass Code
11M33 · (Nächsten)liebe, Caritas (Ripa: Carità) als eine der drei theologischen Tugenden
11M44 · Gerechtigkeit, Justitia (Ripa: Giustitia divina), als eine der vier Kardinaltugenden
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
5(+11) · abstrakte Ideen und Konzeptionen (+ eine abstrakte Konzeption wird durch eine weibliche Figur verkörpert)
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Anton von Graffenried

Inschrift

H. Anthonj von Graffenriedt, / Venner vnd Buwherr vom / Rath der Statt Bern. 1600.
IUST(itia), (Cari)TAS

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Einige geklebte Sprünge und Sprungbleie; vorderseitig Farbspritzer über der ganzen Scheibe; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
2011 Daniel Stettler, Lyss: Sprungklebungen, Reinigung.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und blauer Schmelzfarbe; in der Schwarzlotbemalung die Lichter mit dem Pinsel oder Federkiel radiert; rückseitig Lasuren mit braunem Schwarzlot. Der grüne Mantel der Justitia besteht aus einer Kombination von Silbergelb- und blauer Schmelzfarbenbemalung.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Anton von Graffenried (1545–1612), Sohn Peters (1507–62) und der Elisabeth Lehnherr, gelangte 1566 in den Grossen Rat von Bern. 1567 ehelichte er Maria Löwensprung (* 1550), eine Tochter Lux Löwensprungs und Regula Herports, und brachte in der Folge mit ihr zwölf Kinder zur Taufe (nach der Genealogie der Berner Geschlechter war Anton schon 1561 in erster Ehe mit Susanna Ambühl verheiratet und besass mit ihr zwei Kinder). 1570–1577 amtete er als Landvogt zu Aarwangen und residierte im dortigen Schloss, dem Landvogtsitz. 1578 stieg er in den Kleinen Rat auf, wurde 1589 Venner und 1594 Bauherr. Mehrmals diente Anton von Graffenried als Gesandter, u. a. nach Savoyen und 1601 nach Mülhausen. Er verkaufte mit Ausnahme von Chivron seine Besitzungen zu Aigle und einen Teil des Zehntens zu Yverdon an Bern. Im Bernischen Historischen Museum hat sich eine eichene Renaissance-Allianztruhe von 1575 des Ehepaares von Graffenried-Löwensprung erhalten (HBLS 3/1926, S. 628; Kessel 2015).
Ausser der Scheibe Anton von Graffenrieds in Schloss Burgistein existiert in der Psychiatrischen Klinik Königsfelden ein Glasgemälde, das von Graffenried 1600 in die dortige Hofmeisterei stiftete (Maurer 1954, S. 309f., Abb. 270). Eine vormals offenbar im Schloss Burgistein befindliche Scheibe von 1606 ist heute verschollen (belegt durch eine Pause von Johann Heinrich Müller im Schweizerischen Nationalmuseum Zürich, Inv. LM 24498). Um 1577 wird Anton von Graffenried als Landvogt zu Aarwangen auch eine Scheibe in die dortige neue Kirche verehrt haben.

Von der Scheibe in Burgistein bewahrt das Schweizerische Nationalmuseum in Zürich eine Pause des Glasmalers Johann Heinrich Müller (Inv. LM 24498). Die Scheibe ist zudem als farbige Zeichnung im Album des Emanuel Edmund von Graffenried (1829–1881) im Bernischen Historischen Museum dokumentiert (BHM Bern, Inv. 6202.26).

Stilistisch steht die vorliegende Scheibe einer Reihe von Glasgemälden nahe, die sich u. a. durch einen identischen Schriftcharakter auszeichnen. Dabei handelt es sich in erster Linie um die runde Allianzscheibe Peter Risolds und Agnes Sagers von 1598 im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 6479), die ebendort befindliche Allianzwappenscheibe Niklaus von Diesbachs und Maria von Erlachs, erneuert durch Jost von Erlach 1592 (BHM Bern, Inv. 11603), die Gerichtsscheibe Oberburgs im Museumsdepot des Burgdorfer Kornhauses (Inv. 4.1381), die Wappenscheibe Bernhard von Werdts von 1600 im Schloss Holligen bei Bern und die Berner Standesscheibe von 1604 im Ofenhaus Rüti. Der Glasmaler ist bislang unbekannt.

Datierung
1600
StifterIn

Graffenried, Anton von (1545–1612), Venner, Bauherr

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort

Bibliografie und Quellen

Literatur

Daniel Stettler, Restaurierungsbericht Wappenscheibensammlung von Grafenried Schloss Burgistein BE, 12. 4. 2001 (in Schloss Burgistein).

Vgl.

Emil Maurer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau. Bd. III: Das Kloster Königsfelden, Basel 1954.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2016 URL: [http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F17753&main_person=I54108; 28.6.2016].

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse A 1266

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Burgistein_Schloss_GraffenriedA1600
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Rechteinhaber

Inventar

Referenznummer
BE_2810
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Angela Schiffhauer 2016; Uta Bergmann 2016