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BE_2695: Standesscheibe Bern mit Ratswappen
(BE_Bern_BHM_5649)

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Titel

Standesscheibe Bern mit Ratswappen

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Huber, Johann Rudolf · Entwurf, signiert
Wannenwetsch, Hans Jörg III. · Ausführung, signiert
Datierung
1704
Masse
70.5 x 79.1 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Im Ovalschild und umrahmt von einer bekrönten lila Rocaillekartusche wird das Berner Wappen präsentiert. Als Schildhalter dienen ein mit Schweizerdolch und Schweizerkreuzbandelier ausgestatteter, in seiner Tatze ein Zepter (Schultheissenstab?) haltender Bär sowie ein Löwe mit einem Zweihänder. Dahinter breitet sich ein prunkvoller, hermelinbesetzter Vorhang aus, dessen rote Stoffaussenseite Schweizerkreuze zieren. Der Bernschild und seine zwei Begleiter stehen auf einem hohen Podium, das mit zehn kleinen, ovalförmig umkränzten Schilden belegt ist. Diese zeigen die Wappen der Berner Schultheissen Johann Rudolf Sinner und Emanuel von Graffenried, des Deutschseckelmeisters Johann Rudolf Bucher, der sechs Berner Venner Alexander von Wattenwyl, Johann Friedrich Willading, Karolus von Büren, Albrecht von Erlach, Johann Anton Kilchberger und Beat Fischer sowie des Burgdorfer Schultheissen Johann Heinrich Steiger.

Iconclass Code
25F23(BEAR) · Raubtiere: Bär
25F23(LION) · Raubtiere: Löwe
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Bern, Ratswappen

Inschrift

Hr. Joh. Rudolff Sinner, Regierend / er Hr. Schultheis der Statt Bern // Hr. Joh. Rudolff Bucher / Seckelmeister Teütscher Landen // Hr. Emanuel von Graffen= / ried, Schultheis der Statt Bern // Hr. Alexander von Watten / weil Venner // Hr. Joh. Friderich Willading / Venner // Hr. Carolus von Büren / Venner // 17 Hr. Joh. Heinrich Steiger Schultheis / der Statt vnd Graffschafft Burgdorff 04 // Hr. Albrecht von Ehrlach / Venner // Hr. Joh. Anthoni Kilchberger /Venner // Hr. Beat Fischer Venner.
JRHuber // H(IW) (z. T. durch Sprungblei verdeckt)

Signatur

JRHuber
HIW

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Wappen von Wattenwyl in der Ecke unten links sowie ein Stück im Blattkranz des daneben platzierten Wappens Johann Friedrich Willadings neu ergänzt; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1904 Gustav Robert Giesbrecht, Bern: Damals wurde die Scheibe von Giesbrecht für Fr. 35.- "neu gefasst und restauriert" (Rechnung Robert Giesbrechts vom 23. 12. 1904; Heinz Matile, in: Inv.-Register Scheiben BHM Bern).

Technik

Farbloses Glas; rotes Überfangglas mit beidseitigem und rosa Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Anlässlich des Neubaus von 1704 schenkte Bern eine grosse Wappenscheibe in die Kirche Heimiswil. Den Entwurf dazu lieferte Johann Rudolf Huber (1668–1748). Die Ausführung übernahm, wie Ganz überzeugend darlegte, Hans Jörg III. Wannenwetsch aus Basel (Ganz 1966). Bei der Glasmalerfamilie Wannenwetsch erhielt Huber als Kind Zeichenunterricht. Hubers Komposition mit dem vom Bären und Löwen gehaltenen Bernschild nimmt diejenige vorweg, die er 1715 als Entwurf für das Ostgiebelrelief am Berner Kornhaus ausführte (Hasler 1996/97, Bd. 2, Kat.-Nr. 479). Zur vorliegenden Scheibe haben sich von Huber im Bernischen Historischen Museum der Gesamtentwurf sowie ein Teilentwurf erhalten (Hasler 1996/97, Bd. 2, Abb. 478.1, 478.2).
Die Scheibe wird genannt in:
Hasler et al., 2020, S. 42.

Ein Eintrag in den Ämterbüchern Burgdorfs von 1703 betrifft die 1704 nach Heimiswil gemachten Scheibenstiftungen: "Zu den gebäuwen der Kirchen ... 4. Die Fenster in der Kirchen werdent verhoffentlich von denen jenigen bezalt werden, so ihre Schilten oder Wappen dahin geben werden." (Staatsarchiv Bern, Ämterbücher Burgdorf G, S. 3, zitiert nach Heinz Matile, in: Kartei Ortskatalog Glasgemälde, BHM Bern).

Am 13. April 1905 verkaufte die Kirchgemeinde die drei gemalten Scheiben (Doppelscheibe Burgdorf von ca. 1504 und die Bernscheibe von 1704) für 10'000 Franken an den Staat, um mit diesem Geld die Kirche zu renovieren. Anstelle der alten Scheiben kamen 1905 die drei zusammengehörenden Fenster von Kirsch & Fleckner in den Chor, und zwar nach Rudolf Müngers Entwurf zum Gebet Jesu in Gethsemane.

Datierung
1704
StifterIn

Bern, Stand · Sinner, Johann Rudolf, Schultheiss · Graffenried, Emanuel von, Schultheiss · Bucher, Johann Rudolff, Seckelmeister · Wattenwyl, Alexander von, Venner · Willading, Johann Friedrich, Venner · Büren, Karolus von, Venner · Erlach, Albrecht von, Venner · Kirchberger (Kilchberger), Johann Anton, Venner · Fischer, Beat, Venner · Steiger, Johann Heinrich, Schultheiss

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1905 Bernisches Historisches Museum Bern

Vorbesitzer*in

Kirchgemeinde Heimiswil bis 1904/05

Inventarnummer
BHM 5649

Bibliografie und Quellen

Literatur

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 49f., 66.

Jahresbericht es Historischen Museums in Bern pro 1905, Bern 1906, S. 11.

Franz Thormann, Die Glasgemälde im Historischen Museum Bern, Separatdruck aus den Blättern für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde, Bern 1909, S. 11 (Huber und Wannenwetsch).

Hans Lehmann, Die zerstörten Glasgemälde in der Kirche von Hindelbank und ihre Beziehungen zur Familie von Erlach, in: Berner Kunstdenkmäler, Bd. 4, o. J. [1913], S. 20 (Anm. 3), 40f. (Entwurf: Johann Rudolf Huber, Basel; Glasmaler: Hans Ulrich Weber, Zürich).

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 238.

Hermann Kasser, Das Bernbiet ehemals und heute. I. Das Emmental, Bern 1905, S. 32.

Hermann Kasser, Scheibenriss von Johann Rudolf Huber aus dem Jahre 1704, in: Berner Kunstdenkmäler, Bd. 2, 1904/05, Blatt 32.

Josef Ludwig Fischer, Handbuch der Glasmalerei (Hiersemanns Handbücher, Bd. VIII), Leipzig 1914, S. 181.

Emil Würgler, Kunst, Handwerk und Volkskunst, in: Heimatbuch des Amtes Burgdorf, Burgdorf 1930, Bd. 1, S. 491.

Historische Schätze Berns. Bern 600 Jahre im Ewigen Bund der Eidgenossen 1353–1953. Katalog zur Jubiläumsausstellung im BHM Bern, Bern, 2. Aufl. 1953, S. 46, Nr. 167 (Johann Rudolf Huber).

Walter Leuenberger, Beiträge zur Geschichte der Kirche Heimswil, in: Festgabe für Alfred Bärtschi zu seinem 70. Geburtstag 24. Okt. 1960, Hrsg. Werner Boss, Burgdorf 1960, Fasc. 6, S. 7f.

Walter Leuenberger, Die Kirche Heimiswil, Heimiswil 1964.

Paul Leonhard Ganz, Basler Glasmalerei 1966, S. 133 (Huber und Wannewetsch).

Heimiswil. Heimatbuch einer bernischen Landgemeinde, Heimiswil 1967, S. 263f., 439, Taf. 23 (Huber und Weber).

Walter Leuenberger, Heimiswil einst und jetzt, Heimiswil 1978, S. 112, 120, 122 (Abb.).

Rolf Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum, 2 Bde., Bern 1996/97, Bd. 2, S. 98–100.

Berns goldene Zeit. Das 18. Jahrhundert neu entdeckt (Berner Zeiten), Bern 2008, Abb. 220.

Manuel Kehrli, "sein Geist ist zu allem fähig". Der Maler, Sammler und Kunstkenner Johann Rudolf Huber, Basel 2010, S. 143–147, Abb. 62.

Hasler, R., Landolt, O., Michel, A., von Reding, N. & Tomaschett, M. (2020). Formen der Selbstrepräsentation: Die Glasscheibensammlung im Reding-Haus an der Schmiedgasse in Schwyz. Schwyzer Hefte, 112. Schwyz, Schweiz: Verlag Schwyzer Hefte.

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt Bern, Neg. Hesse B 1115; SNM Zürich, Neg. 9218 (Hans Ulrich Wäber, Bern)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_5649
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Christine Moor
Aufnahmedatum
2016
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1905 Bernisches Historisches Museum Bern

Inventar

Referenznummer
BE_2695
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema