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BE_2647: Wappenscheibe Sebastian Darm
(BE_Bern_Zunft_Pfistern_Darm)

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Titel

Wappenscheibe Sebastian Darm

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1592
Masse
32 x 21.8 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das Vollwappen Sebastian Darms erscheint vor rotem Damastgrund in einer ovalen, oben mit einer Maskenkartusche dekorierten Rollwerkrahmung. Auf dieser sitzen, die oberen Ecken füllend, zwei nicht näher bestimmbare Frauengestalten, deren nackter Körper ein blauer Umhang verhüllt. Der derart umrahmte Wappenschild ruht auf der am Scheibenfuss befindlichen lila Inschriftenkartusche, zu deren Seiten sich je ein sitzender Putto niedergelassen hat.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Sebastian Darm

Inschrift

H. Sebastian Darm / Der Zÿt LandtVogt zů / Milden 1592.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Rückseitig besitzt Darms Glasgemälde auf den roten Überfanggläsern Ausschliffe, was darauf weist, dass es trotz seines ans 19. Jahrhundert erinnernden Malstils alt ist. Die vier Eckstücke mit den Figuren sind aber möglicherweise neu ergänzt (die darin verwendete blaue Emailfarbe hebt sich von derjenigen im Wappen ab). Geklebte Sprünge.

Technik

Farbloses Glas; rotes, lila, grünes und blaues Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb sowie blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Sebastian Darm ( 1561), der Sohn des Ratsherren und Venners Sebastian des Älteren und der Margaretha im Haag, wurde in Bern 1580 der Burgeren. Als Landvogt amtete er 1586–1592 zu Moudon und 1595–1601 zu Yverdon. Nachdem er 1592 und 1602 in den Berner Kleinrat gewählt worden war, verarmte er bald darauf und zog ausser Landes (HBLS 2/1924, S. 670). Er war seit 1579 mit Elisabeth Stürler ( 1565), Tochter Hans Rudolfs und Christina Frischings, verheiratet, die sich 1605 von ihrem Mann scheiden liess (Stürler 1933, S. 43; Kessel 2016).
Von Sebastian Darm gibt es die Scheibe von 1598 im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 14670), in Lyon eine solche von 1586 (Bergmann 2014, Bd. 2, S. 551, Abb. 76.1) und in der Berner Gesellschaft zu Pfistern eine aus dem Jahre 1592. Eine Scheibe von 1600(?) ist zudem verschollen (Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto Neg. 52588). In der Sammlung Wyss des Bernischen Historischen Museums hat sich der Riss zu einer Scheibe erhalten, die er 1586 zusammen mit Matthäus Knecht stiftete (BHM Bern, Inv. 20036.142; Hasler 1996/97, Bd. 1, Kat.-Nr. 274a). Für ihn war vermutlich auch der Riss in der Zentralbibliothek Zürich mit dem Wappen Darm bestimmt (Inv. A III 120).

In der Komposition stimmt das Werk mit der Scheibe des Lienhard Dyss von 1598 überein, die sich in Freiburger Privatbesitz befindet (2016 im Glasmaleratelier Daniel Stettlers in Bern). Auch stilistisch steht es dieser sehr nahe. Die entsprechende Komposition (ovale Rollwerkrahmung mit den vier Eckfiguren) zeigt der vom Berner Reisser Niklaus von Riedt 1588 geschaffene Entwurf mit der Darstellung von Jakobs Traum in der Sammlung Wyss des Bernischen Historischen Museums (Inv. 20036.283; Hasler 1996/97, Bd. 1, Kat.-Nr. 279). Ein nahe verwandter Riss von Riedts aus dem gleichen Jahr besitzt das Kupferstichkabinett der Öffentlichen Kunstsammlung Basel (Inv. Z. 72).

Nach Paul Hofer soll Darm die Scheibe 1598 im Haus an der Junkerngasse 43 in Bern zur Aufstellung gebracht haben, wo er damals wohnhaft war. Dieser kann die Scheibe aber ebenso gut an eine Person aus seinem Verwandten- oder Freundeskreis oder allenfalls sogar an eine Berner Institution gestiftet haben.

Datierung
1592
StifterIn

Darm, Sebastian (* 1561)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Vorbesitzer*in

1959 New York, Sammlung Honegger

Bibliografie und Quellen

Literatur

Paul Boesch, Schweizerische Glasgemälde im Ausland. Sammlung Honegger New York, in: Schweizer Archiv für Heraldik 67/1953, S. 5, Nr. 25, Taf. II.

Paul Hofer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern, Bd. II, Basel 1959, S. 139 (aus Haus Junkerngasse 43 in Bern?).

Vgl.

A. von Stürler, Ein Magistrat des alten Bern, in: Neues Berner Taschenbuch 39, 1933, S. 37–47.

Rolf Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum, 2 Bde, Bern 1996/97.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, 2 Bde., Bern etc. 2014.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2016 URL: [http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F22324&main_person=I53654; 19.5.2016].

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_Zunft_Pfistern_Darm
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Zunfthaus zu Pfistern

Inventar

Referenznummer
BE_2647
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016

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Zusätzliches Bildmaterial
Schema