Forschung
Sebastian Darm ( 1561), der Sohn des Ratsherren und Venners Sebastian des Älteren und der Margaretha im Haag, wurde in Bern 1580 der Burgeren. Als Landvogt amtete er 1586–1592 zu Moudon und 1595–1601 zu Yverdon. Nachdem er 1592 und 1602 in den Berner Kleinrat gewählt worden war, verarmte er bald darauf und zog ausser Landes (HBLS 2/1924, S. 670). Er war seit 1579 mit Elisabeth Stürler ( 1565), Tochter Hans Rudolfs und Christina Frischings, verheiratet, die sich 1605 von ihrem Mann scheiden liess (Stürler 1933, S. 43; Kessel 2016).
Von Sebastian Darm gibt es die Scheibe von 1598 im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 14670), in Lyon eine solche von 1586 (Bergmann 2014, Bd. 2, S. 551, Abb. 76.1) und in der Berner Gesellschaft zu Pfistern eine aus dem Jahre 1592. Eine Scheibe von 1600(?) ist zudem verschollen (Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto Neg. 52588). In der Sammlung Wyss des Bernischen Historischen Museums hat sich der Riss zu einer Scheibe erhalten, die er 1586 zusammen mit Matthäus Knecht stiftete (BHM Bern, Inv. 20036.142; Hasler 1996/97, Bd. 1, Kat.-Nr. 274a). Für ihn war vermutlich auch der Riss in der Zentralbibliothek Zürich mit dem Wappen Darm bestimmt (Inv. A III 120).
In der Komposition stimmt das Werk mit der Scheibe des Lienhard Dyss von 1598 überein, die sich in Freiburger Privatbesitz befindet (2016 im Glasmaleratelier Daniel Stettlers in Bern). Auch stilistisch steht es dieser sehr nahe. Die entsprechende Komposition (ovale Rollwerkrahmung mit den vier Eckfiguren) zeigt der vom Berner Reisser Niklaus von Riedt 1588 geschaffene Entwurf mit der Darstellung von Jakobs Traum in der Sammlung Wyss des Bernischen Historischen Museums (Inv. 20036.283; Hasler 1996/97, Bd. 1, Kat.-Nr. 279). Ein nahe verwandter Riss von Riedts aus dem gleichen Jahr besitzt das Kupferstichkabinett der Öffentlichen Kunstsammlung Basel (Inv. Z. 72).
Nach Paul Hofer soll Darm die Scheibe 1598 im Haus an der Junkerngasse 43 in Bern zur Aufstellung gebracht haben, wo er damals wohnhaft war. Dieser kann die Scheibe aber ebenso gut an eine Person aus seinem Verwandten- oder Freundeskreis oder allenfalls sogar an eine Berner Institution gestiftet haben.
Datierung
1592
StifterIn
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Vorbesitzer*in
1959 New York, Sammlung Honegger