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BE_1367: Allianzwappenscheibe Johann (Hans) Anton II. Tillier und Ursula Nägeli
(BE_Privatbesitz_BE_1367)

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Titel

Allianzwappenscheibe Johann (Hans) Anton II. Tillier und Ursula Nägeli

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1586

Ikonografie

Beschreibung

Die Vollwappen von Johann Anton II. Tillier und Ursula Nägeli sind vor farblosem Grund über die Rollwerkkartusche mit den Stifternamen gesetzt. Die sich dahinter erhebende Doppelarkade besteht aus einem grünen Mittelpfeiler, zwei von den Helmdecken überlappten Seitenstützen mit blauen Kapitellen sowie einem rosa Rollwerkbogen mit Blatt- und Fruchtwerk.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Johann Anton II. Tillier, Ursula Nägeli

Inschrift

Hanns Anthonÿ Dillier Vnd / Urssula Nägelÿ 1586.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Glas mit dem Wappen Tillier sowie die Gläser mit der Helmzier Nägeli neu ergänzt; die blaue Schmelzfarbe in der Rollwerkkartusche unten grösstenteils abgesprengt; Sprungbleie, die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff (die Ausschliffe weisen entlang ihrer Ränder viele kräftige Kratzspuren auf); Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Johann Anton II. Tillier (1528–1598), Sohn des Johann Anton I. und der Barbara Hübschi, war seit 1555 mit Ursula Nägeli, Tochter des Hans Franz Nägeli, verheiratet. 1555 war er bernischer Grossrat, 1556 Sechzehner und Schultheiss von Burgdorf, 1560 Bauherr, 1564, 1570, 1575, 1577, 1578 und 1579 Zeugherr, 1562–67 Vogt des Pays de Gex und 1568–89 Kleinrat. 1590 wurde er wegen Ehebruchs aus dem Rat ausgeschlossen, 1592 aber wieder aufgenommen. Tillier diente zudem 1568 und 1592 als Heimlicher, 1576 als Böspfenniger und 1579–89 als Welschseckelmeister. Er kaufte 1580 das Landgut Treytorrens (Payerne) aus dem Nachlass seines Schwiegervaters (HLS 12/2013, S. 392).
Von Johann Anton Tillier haben sich zwei Wappenscheiben von 1563 und 1571 im Bernischen Historischen Museum erhalten (BHM Bern, Inv. 58505, 63461). 1577 stiftete dieser eine Scheibe in die Kirche Aarwangen. Im Berner Privatbesitz existiert von ihm zudem eine Allianzwappenscheibe von 1586 (BE_1367). Unbekannt ist der Standort von Tilliers Glasgemäldes aus dem Jahr 1588, das 1989 in der Galerie Stuker veräussert wurde (Stuker 1989, Bd. 1, Nr. 3418, Taf. 168). Von 1585 datiert ein für Johann Anton Tillier bestimmter und von Niklaus von Riedt ausgeführter Scheibenriss im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 20036.737; Hasler 1996/1997, Bd. 1. Kat.-Nr. 271).
Stilistisch und kompositorisch ist dieses Glasgemälde von 1586 der im gleichen Jahr von Ulrich von Bonstetten und Anna von Neuenburg gestifteten Allianzwappenscheibe im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 26169) aufs Nächste verwandt. Johann Anton II. Tillier und Ulrich von Bonstetten werden 1586 ihre beiden in den Massen übereinstimmenden Allianzwappenscheiben bei einem unbekannten Glasmaler vermutlich für den gleichen Ort in Auftrag gegeben haben.

Datierung
1586
StifterIn

Tillier, Johann Anton II. (1528–1598) · Nägeli, Ursula

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Privatbesitz

Bibliografie und Quellen

Literatur

Vgl.

Galerie Jürg Stuker Bern, Auktionskatalog Nachlass Jürg Stuker Schloss Gerzensee u. Baron Robert Stuker Pascha, 26.–31. Oktober 1989, Bd. 1.

Rolf Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Katalog. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum, 2 Bde., Bern 1996/97.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Privatbesitz_BE_1367
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Rechteinhaber
Eigentümer*in

Privatbesitz

Inventar

Referenznummer
BE_1367
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016