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BE_1259: Runde Wappenscheibe Beat Ludwig von Mülinen
(BE_Wichtrach_refK_Mülinen_sV1c)

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Titel

Runde Wappenscheibe Beat Ludwig von Mülinen

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1557
Masse
22.6 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Vor rotem Rankendamast steht das Vollwappen des Beat Ludwig von Mülinen. Es wird von einem blauen Ornamentstreifen mit grünem Blattschmuck umfasst. Dieser ist oben durch das ausgerollte Schriftband mit dem Stifternamen und der Jahreszahl unterbrochen.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Beat Ludwig von Mülinen

Inschrift

J Batt Lůdwig Von Muelien 1557.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Ein altes Flickstück rechts neben der Jahreszahl im Schriftband; einige Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Ob um 1557 am Vorgängerbau der heutigen Kirche irgendwelche Umbauarbeiten stattfanden, weiss man nicht. Ebenso wenig hat man Kenntnis darüber, ob Beat Ludwig von Mülinen in irgendeiner Form Beziehungen zu Oberwichtrach pflegte. Ob er seine Wappengabe 1557 für Oberwichtrach in Auftrag gab, ist deshalb zwar nicht gesichert. Weil Egbert Friedrich von Mülinen in seiner Publikation von 1883 eine Wappenscheibe von Mülinen in der Kirche Oberwichtrach erwähnt und weil Franz Thormann und Wolfgang Friedrich von Mülinen 1896 die Scheibe Beat Ludwig von Mülinens dort sahen, ist es aber durchaus möglich, dass diese 1557 tatsächlich für dort geschaffen wurde. In diesem Falle müsste sie 1745 vom Vorgängerbau in die heutige Kirche übernommen worden sein.

Die Scheibe wird einerseits Joseph Gösler (Scheidegger 1947) und andererseits Mathis Walther (Foto Schweizerisches Nationalmuseum Zürich) zugeschrieben. Von diesen beiden Meistern gibt es wie von den übrigen damals in Bern tätigen Glasmalern keine Werke, die dazu enge stilistische Bezüge besitzen. Mit Rundscheiben wie den beiden 1553 ins Berner Münster gestifteten Von-Diesbach-Glasgemälden (Kurmann-Schwarz, S. 478–482, Abb. 320, 321) oder derjenigen Anton Tilliers von 1557 im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 382) lassen sich zwar ähnlich gestaltete Arbeiten namhaft machen. Von wem diese geschaffen wurden, kann jedoch nicht schlüssig beantwortet werden.

Beat Ludwig von Mülinen (1.9.1521–7.8.1597) war ein Sohn des Kaspar (1481–1534/38) und in erster Ehe (1542) mit Margaretha Nägeli, Tochter des Hans Franz Nägeli, verheiratet. Nach ihrem Tode ging er 1578 mit Anna von Wyngarten eine zweite Ehe ein. Beat Ludwig gelangte 1542 in den Grossen Rat in Bern, wurde 1543 Schultheiss zu Burgdorf, 1552 Kleinrat und 1552–1560 Landvogt von Gex. In den 1560er Jahren diente er mehrfach als Gesandter (u. a. 1562 nach Lyon und 1567 zum Herzog von Savoyen). 1568–1597 hatte er alternierend das Schultheissamt der Stadt und Republik Bern inne, Als solcher wurde er 1575 und 1586 zu Heinrich III. von Frankreich gesandt und schloss mit Savoyen 1589 den Frieden von Nyon. Er dankte 1597 noch vor seinem Tod von seinem Schultheissenamt ab, das er als erster seiner Familie innegehabt hatte. Sein Porträt nach einem Stich in Schabmanier (nach Nötiger) und sein Ölbildporträt in der Burgerbibliothek (Inv.-Nr. 8157) zeigen Beat Ludwig mit langem Doppelbart und langer Nase (HBLS 5/1929, S. 180 [mit Abb. Stich]; HLS 8/2009, S. 798). Er war über seine Grossmutter mit Niklaus III. von Scharnachtal, dem letzten Scharnachtal, verwandt. Das Bernische Historische Museum besitzt eine Allianzwappenscheibe Beat Ludwig von Mülinens von 1542 und eine Wappenscheibe von 1564 (BHM Bern, Inv. 26152, 36358). Eine Scheibenstiftung von Mülinens aus dem Jahr 1557 hat sich in der Kirche von Wichtrach erhalten, eine andere aus dem Jahr 1587 befindet sich in der Kirche Hilterfingen, und eine weitere von 1595 gelangte aus der Kirche Königsfelden ins Schlossmuseum Lenzburg (Maurer 1954, S. 306, Abb. 272). Die von ihm um 1585 ins Zunfthaus nach Zofingen gestiftete Scheibe ist verschollen (Lehmann 1945, S. 47). Bekannt sind von ihm zudem verschollene Allianzscheiben von 1549 und 1571 (SNM Zürich, Fotos 9911, 9977) sowie verschollene Wappenscheiben von 1576/77 (Lehmann 1945, S. 38), 1583 (Boesch 1936, S. 47, Nr. 6.), 1588 (Kat. Stuker 1972, Nr. 3923) und 1593 (Lehmann 1945, S. 66).

Nach Franz Thormann und Wolfgang Friedrich von Mülinen befand sich die Scheibe zusammen mit fünf weiteren 1896 "im Fenster zur Linken" im Chor, also wohl im Fenster n II.

Datierung
1557
StifterIn

Mülinen, Beat Ludwig von (1521–1597)

Herstellungsort

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Viertes Heft. Mittelland. III. Papiermühle–Zuzwyl, Bern 1883, S. 282.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 41, 95.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 247.

Alfred Scheidegger, Die Berner Glasmalerei von 1540 bis 1580, Bern/Bümpliz 1947, S. 48, 118, Nr. 37 (Joseph Gösler).

Jürg Schweizer, Kunstführer Emmental, Wabern 1983 (2. Aufl.), S. 120.

Vgl.

Paul Boesch, Schweizerische Glasgemälde im Ausland. Englische Sammlungen; in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 38/1936).

Emil Maurer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. III, Basel 1954.

Galerie Jürg Stuker Bern, Auktionskatalog 102–109, 5.–19. April 1972.

Brigitte Kurmann-Schwarz, Die Glasmalereien des 15. bis 18. Jahrhunderts im Berner Münster, Bern 1998.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

http://katalog.burgerbib.ch/detail.aspx?ID=101463 (8.11.2016).

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9885 (Mathis Walther)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Wichtrach_refK_Mülinen_sV1c
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Reformierte Kirchgemeinde Wichtrach

Inventar

Referenznummer
BE_1259
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller ; Patricia Sulser 2016