Das Glasgemälde bildet das Gegenstück zur 1671 datierten Scheibe mit dem Zähringer Herzog als Ämterbaum im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 1009). Sie wurden 1671 in die Kirche von Grossdietwil im Kanton Luzern gestiftet. Twing und Allmend des katholischen Grossdietwils erstreckten sich bis ins Bernbiet (HLS 5/2006, S. 733f.), womit wohl die Stiftung Berns in die dortige Kirche zu erklären ist. Die Schenkung ist sowohl im Berner Ratsmanual (Staatsarchiv Bern, A II 474, Ratsmanual 163 [16.10.1670–8.4.1671], S. 93 [13.11.1670]) als auch im Manual der deutschen Vennerkammer (Staatsarchiv Bern, B VII 54, 1671, fol. 144r [29.1.1672]) sowie in den Amtsrechnungen Aarwangens 1671 (Staatsarchiv Bern, B VII 879) vermerkt. 1879/80 wurde die Kirche Grossdietwil durch einen Neubau ersetzt und die dort vorhandenen Standesscheiben Berns und Luzerns sowie eine Scheibe des Stiftes Beromünster gelangten in die Sammlung Friedrich Bürki in Bern und davon die Berner anschliessend ins Bernische Historische Museum (Estermann 1894, S. 151; Reinle 1959, S. 108; Matile 1965/66).
Aus dem Berner Ratsmanual (13.11.1670) geht hervor, dass die Berner Standesscheibe eine ältere Stiftung ersetzen sollte: "Über sein schreiben, wöllind ihr gnädigen herren den herren von Münster [Beromünster], samt der pfarreÿ Großendietweÿl die ehr gern deferiert haben, daß anstatt ihr gnädig herren verblichenen vnd theils verbrochenen ehrenwappens im chor ein neüwes gesetzt werde, maßen er dasselbe beÿ einem gutten meister machen laßen, oder so ermelte herren dasselbe, von anständiger gleichheit wegen, selbs zemachen bestellt, dasselbe in ihr gnädigen herren namen bezahlen vnd dero verrechnen werde." Es ging demnach um den Ersatz eines "verblichenen und theils verbrochenen ehrenwappens". Die 1671 gestiftete Standesscheibe Luzerns trat ebenfalls an die Stelle einer älteren Luzernscheibe, wie aus dem Gesuch an Luzern (Staatsarchiv Luzern, Schachtel 1014) hervorgeht (Reinle 1959, S. 108; Matile 1965/66).
Bei diesen Vorgängerstücken dürfte es sich um die Standesscheibe im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 1894; Matile 1965/66) sowie die zugehörige Ämterbaumscheibe (BHM Inv. 62269) handeln. Die jüngeren zwei Glasgemälde entsprechen den älteren, heute stark ergänzten Scheiben in allen wesentlichen Teilen des Aufbaus.
Die ältere Doppelstiftung erfolgte wohl im Jahr 1608. Die Standesscheibe (Inv. 1894) trägt dieses Datum in ihrer Inschrift. Die Ämterbaumscheibe zeigt das Datum 1618, dabei handelt es sich jedoch um eine wohl falsche Ergänzung. Allerdings weist der Stil der beiden Scheiben in die Zeit der 1660er Jahre und nicht ins Jahr 1608. Sie müssen also bereits in den 1660er Jahren ein erstes Mal ersetzt oder stark ergänzt worden sein. Rätselhaft bleibt, wieso die ältere Standesscheibe (Inv. 1894) nicht wie die jüngere eine halbe Inschrift ("Die lobliche"), sondern eine vollständige ("Die Lobliche Statt Bern") trägt. Ebenso ist unklar, warum die ältere Stiftung nach der Neustiftung 1671 erhalten blieb.
Offenbar kostete die neue Stiftung relativ viel. Das Venner-Manual (29.1.1672) hält fest: "Zedel an h. allt landtvogt Rhott von Arwangen. Obwol das in die kirchen zu Großdietweil verehrte fenster vnd ehrenwappen miner gnädigen herren zimlich vil costet, könne man doch, wegen gegebnen worts mit keiner anstendigkeit etwas abbrechen, solle derwegen die 56 gulden entrichten, vnd minen gnädigen herren verrechnen." Möglicherweise waren in diesem hohen Preis noch Kosten für die Reparatur der älteren Scheiben mitgerechnet. Sie stammen jedoch sicher nicht aus derselben Glasmalerwerkstatt.
Die genannte Stelle im Ratsmanual äussert sich auch zur Herstellung der Doppelscheibe. Dieselbe sollte nämlich entweder "beÿ einem gutten meister" gemacht werden, womit ein Berner Glasmaler gemeint ist, oder aber durch einen Luzerner Meister, falls die Herren von Beromünster als Kollatoren der Kirche wünschen, dies "von anständiger gleichheit wegen, selbs zemachen". Die Berner Amtsherren bieten also an, dass die Luzerner die Scheibe auch in ihrer Stadt herstellen lassen dürfen, damit sie den ebenfalls in Luzern hergestellten Scheiben von Luzern und von Beromünster "gleich" ist.
Der stilistische Vergleich bestätigt, dass der Auftrag der Berner Doppelscheibe von 1671 an einen Luzerner Glasmaler ging. Aufgrund der stilistischen Ähnlichkeit zum 1703 datierten Zyklus in der Pfarrkirche Winikon, insbesondere zur Stadtscheibe Sursees (vgl. Jolidon 1997, S. 43, Abb.) kommt als Meister am ehesten Hans Jakob Bucher von Sursee in Frage (vgl. auch die ihm zugewiesene Standesscheibe Luzerns von 1688 aus der Sammlung Sudeley; Lehmann 1941, Abb. 330). Die Scheiben von 1671 wären damit die frühesten erhaltenen Werke, die man diesem Surseer Glasmaler zuschreiben könnte. Eventuell käme aber auch sein ihn prägender Vater David Bucher als Autor in Frage.