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BE_837: Allianzwappenscheibe Beat Ludwig von Mülinen und Margaretha Nägeli
(BE_Bern_BHM_26152)

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Titel

Allianzwappenscheibe Beat Ludwig von Mülinen und Margaretha Nägeli

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
unbekannt · Südobergaden-Werkstatt des Berner Münsters
Herstellungsort
Datierung
1542
Masse
41.2 x 30.2 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Die Vollwappen des Beat Ludwig von Mülinen und der Margaretha Nägeli befinden sich vor blauem Grund mit schwarzen Spiralranken. Die seitliche Rahmung bilden grüne Balustersäulen. Darüber erhebt sich ein grüner Volutenbogen mit zentralem, büstengeschmücktem Scheitelaufsatz, neben dem sich Blattwerk ausbreitet. Das schmale Podium mit den Stifternamen ist eine Ergänzung.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Beat Ludwig von Mülinen, Margaretha Nägeli

Inschrift

Beat Ludwig Von Mülinen vnd Margaretha Na(e)geli. 1542 (Ergänzung).

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Die Stifterinschrift am Scheibenfuss neu ergänzt; das untere Scheitelstück mit Löwenmaske am grünen Volutenbogen möglicherweise ein altes Flickstück; einige Sprünge und ein kleines Sprungblei; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem sowie blaues Überfangglas mit vorderseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Brigitte Kurmann-Schwarz schreibt das vorliegende Glasgemälde in überzeugender Weise der Südobergaden-Werkstatt des Berner Münsters zu. Dieser Werkstatt beziehungsweise ihrem Umkreis lassen sich weitere Glasmalereien der Zeit um 1560 zusprechen (Kurmann-Schwarz 1998, S. 380). Dazu zählen die Glasgemälde in der Kirche Oberdiessbach sowie die im Besitz des Bernischen Historischen Museums befindlichen Wappenscheiben von Wattenwyl-von Diesbach (BHM Bern, Inv. 24781), von Wattenwyl (BHM Bern, Inv. 4727), Stokar-von Wyttenbach-Nägeli (BHM Bern, Inv. 21530) und die beiden von 1563 stammenden Von-Diesbach-Scheiben (BHM Bern, Inv. 11593, 11595). Zu den letzteren gehört sicher auch die Scheibe des Andreas von Diesbach von 1563 in Freiburger Privatbesitz (Bergmann 2014, Bd. 2, Kat.-Nr. 350). Zwei Scheiben für François d'Estavayer und Jean de Mestral von 1561 schliessen sich daran an (Bergmann 2014, Bd. 2, Abb. 350.3 und 350.4). Auch die Thuner Stadtscheibe von 1564 im Schlossmuseum Thun (Inv. 470) ist diesem Umkreis zuzuordnen. Sie trägt das Monogramm Thüring Walthers (1546–1615). Als Hersteller der vorliegenden Scheibe kommt dieser aber aufgrund seiner Lebensdaten nicht in Frage. Scheideggers Zuschreibung an Joseph Gösler, dem sich kein erhaltenes Glasgemälde zuweisen lässt, ist unhaltbar (vgl. Scheidegger 1947).

Da die Inschrift der vorliegenden Scheibe erneuert ist, zog Kurmann-Schwarz in Erwägung, dass die Scheibe nicht von 1542, sondern, wie die meisten Scheiben der Südobergaden-Werkstatt, aus den 1560er Jahren stammen könnte. Mit Margaretha Nägeli war Beat Ludwig von Mülinen von 1542 bis 1577 verheiratet. Da aber das der vorliegenden Scheibe ähnlichste Glasgemälde der oben genannten Gruppe, die Allianzscheibe Stokar-Wyttenbach-Nägeli (BHM Bern, Inv. 21530) bereits 1550 entstand und auch sonst keine stilistischen Gründe zwingend für eine spätere Datierung sprechen, ist das Datum 1542 nicht unbedingt anzuzweifeln.

Beat Ludwig von Mülinen (1.9.1521–7.8.1597) war ein Sohn des Kaspar (1481–1534/38) und in erster Ehe seit 1542 mit Margaretha Nägeli, Tochter des Hans Franz Nägeli, verheiratet. Nach ihrem Tode ging er 1578 mit Anna von Wyngarten eine zweite Ehe ein. Beat Ludwig gelangte 1542 in den Grossen Rat in Bern, wurde 1543 Schultheiss zu Burgdorf und 1552 Kleinrat. 1552–1560 amtete er Landvogt von Gex. In den 1560er Jahren diente er mehrfach als Gesandter (u. a. 1562 nach Lyon und 1567 zum Herzog von Savoyen). 1568–1597 hatte er alternierend das Schultheissamt der Stadt und Republik Bern inne. Als Schultheiss wurde er 1575 und 1586 zu Heinrich III. von Frankreich gesandt und schloss mit Savoyen 1589 den Frieden von Nyon. 1597, noch vor seinem Tod, legte er das Schultheissenamt nieder, das er als erster seiner Familie innegehabt hatte. Sein Porträt nach einem Stich in Schabmanier (nach Nötiger) und sein Ölbildporträt in der Burgerbibliothek Bern (Inv.-Nr. 8157) zeigen Beat Ludwig mit langem Doppelbart und langer Nase (HBLS 5/1929, S. 180 [mit Abb. Stich]; HLS 8/2009, S. 798). Er war über seine Grossmutter mit Niklaus III. von Scharnachtal, dem letzten Scharnachtal, verwandt.
Das Bernische Historische Museum besitzt eine Allianzwappenscheibe Beat Ludwig von Mülinens von 1542 und eine Wappenscheibe von 1564 (BHM Bern, Inv. 26152, 36358). Eine Scheibenstiftung von Mülinens aus dem Jahr 1557 hat sich in der Kirche von Wichtrach erhalten, eine andere aus dem Jahr 1587 befindet sich in der Kirche Hilterfingen, und eine weitere von 1595 gelangte aus der Kirche Königsfelden ins Schlossmuseum Lenzburg (Maurer 1954, S. 306, Abb. 272). Die von ihm um 1585 ins Zunfthaus nach Zofingen gestiftete Scheibe ist verschollen (Lehmann 1945, S. 47). Bekannt sind von ihm zudem verschollene Allianzscheiben von 1549 und 1571 (Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Fotos 9911, 9977) sowie verschollene Wappenscheiben von 1576/77 (Lehmann 1945, S. 38), 1583 (Boesch 1936, S. 47, Nr. 6.), 1588 (Kat. Stuker 1972, Nr. 3923) und 1593 (Lehmann 1945, S. 66).

Datierung
1542
StifterIn

Mülinen, Beat Ludwig von (1521–1597) · Nägeli, Margaretha

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1938 Bernisches Historisches Museum Bern (Depositum Ingenieur W. von Mülinen)

Vorbesitzer*in

Prof. W. von Mülinen, Bern (laut Foto SNM Zürich)

Inventarnummer
BHM 26152

Bibliografie und Quellen

Literatur

Rudolf Wegeli, Zuwachsverzeichnis, in: Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums, Jg. 18, 1938, S. 153.

Alfred Scheidegger, Die Berner Glasmalerei von 1540 bis 1580, Bern/Bümpliz 1947, S. 33–36, 114 (Nr. 3), Abb. 32 (Joseph Gösler).

Brigitte Kurmann-Schwarz, Die Glasmalereien des 15. bis 18. Jahrhunderts im Berner Münster, Bern 1998, S. 380 (Südobergaden-Werkstatt des Berner Münsters).

Vgl.

Paul Boesch, Schweizerische Glasgemälde im Ausland. Englische Sammlungen; in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 38/1936.

Hans Lehmann, Glasmaler und Glasgemälde des alten Zofingen im Rahmen der Stadtgeschichte, Zofingen o. J. [1945].

Emil Maurer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. III, Basel 1954.

Galerie Jürg Stuker Bern, Auktionskatalog 102–109, 5.–19. April 1972.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, Bern 2014.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

http://katalog.burgerbib.ch/detail.aspx?ID=101463 (8.11.2016).

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9908 (Mathis Walther)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_26152
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Christine Moor
Aufnahmedatum
2016
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1938 Bernisches Historisches Museum Bern (Depositum Ingenieur W. von Mülinen)

Inventar

Referenznummer
BE_837
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016