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BE_819: Scheibe mit unbekanntem Wappen und hl. Jakobus
(BE_Jegenstorf_refK_Jakobus)

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Titel

Scheibe mit unbekanntem Wappen und hl. Jakobus

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1515
Masse
44.5 x 31.7 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Vor rotem Damastgrund erscheinen das unbekannte Vollwappen und daneben der auf Wiesenboden stehende hl. Jakobus der Ältere, der hier vermutlich als Namenspatron des anonymen Stifters auftritt. In einen roten Mantel und den Pilgerhut mit der Muschel gekleidet, hält er in seiner Linken den Pilgerstab. Über dem Wappenschild flattert ein Schriftband mit dem Stiftungsjahr. Die schlichte Rahmenarkade besteht aus Rundpfeilern und einem Astbogen mit Blattwerk.

Iconclass Code
11H(JAMES THE GREAT) · Jakobus der Ältere (Major), Apostel; mögliche Attribute: Buch, Pilgermantel, -hut, -stab, und -tasche, Muschel, Schriftrolle, Schwert
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Heraldik

unbekanntes Wappen: in Blau ein von silberner Mondsichel überhöhter goldener Stern.

Inschrift

ANO DOM ⋅1⋅5 ⋅15⋅.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Der Kopf des Heiligen, zwei Gläser im Damast sowie je ein Stück im linken und rechten Pfeiler neu ergänzt; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
2. Hälfte 19. Jahrhundert: Johann Heinrich Müller, Bern. Die Restaurierung Müllers von Scheiben in Jegenstorf ist durch einige Zeichnungen in dessen als Depositum des Bernischen Historischen Museums im Vitrocentre Romont befindlichen Nachlass belegt. Dass die Ergänzungen im vorliegenden Glasgemälde von Müller stammen, darauf deutet das 1909 entstandene Foto 6580 des Schweizerischen Nationalmuseums in Zürich. Weil diese darin bereits erkennbar sind, ist nämlich davon auszugehen, dass sie auf Müller und nicht auf Drenckhahns Eingriff von 1911/12 zurückgehen.
1911/12: Hans Drenckhahn, Thun: Die Restaurierung Drenckhahns der Glasmalereien in der Kirche Jegenstorf dokumentieren einige dazu in dessen Nachlass im Vitrocentre Romont vorhandene, 1911 datierte Pausen sowie dessen Monogramm auf mehreren von ihm in verschiedene Scheiben eingesetzten Ergänzungen.
1940: Abnahme der Scheiben durch Glasmaler Eduard Boss sowie 1945 Wiedereinsetzung derselben durch den Berner Glasermeister Paul Wüthrich (Staatsarchiv Bern, BB 05.7.343).
1971 Konrad Vetter, Bern: Die Jegenstorfer Glasgemälde wurden 1971 durch Vetter restauriert und in den Fenstern neu angeordnet.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes und blaues Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das Wappen mit der Mondsichel und dem Stern ist unbekannt und lässt sich keinem Stifter zuordnen.
Der Glasmaler dieser Scheibe schuf in Jegenstorf auch die Scheiben der Stadt Büren, der Margaretha von Balmoos und diejenige mit dem Lamm-Wappen. Möglicherweise handelte es sich dabei um einen Mitarbeiter Jakob Meyers und Hans Sterrs, welche die Chorscheiben schufen.

Datierung
1515
Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Jegenstorf

Bibliografie und Quellen

Literatur

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 409.

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Drittes Heft. Mittelland. II. Jegistorf–Ottenleuebad, Bern 1881, S. 8f.

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik, schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde, Januar 1882, Nr. 1, S. 240f.

Ludwig Gerster, Bernische Kirchen, Manuskript im Eidg. Archiv für Denkmalpflege, [Kappelen nach 1892].

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 22, 69, Nr. 36.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 241.

Hans Lehmann, Die Glasmalerei in Bern am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 16/1914, S. 129 (Jakob Meyer).

Hans Lehmann, Die Kirche zu Jegenstorf und ihre Glasgemälde. Festschrift zur Jubiläumsfeier des vierhundertjährigen Bestandes, Bern 1915, S. 28, 48 (Jakob Meyer).

Jürg Schweizer, Kunstführer Emmental, Wabern 1983 (2. Aufl.), S. 67f.

Stefan Trümpler, Die Glasgemälde in der Kirche, in: Jegenstorf. Eine Ortsgeschichte, Jegenstorf 1989, S. 70f., 76 (Stifter unbekannt).

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Howald 06668.38 (+c); SNM Zürich, Neg. 6580 (Jakob Meyer)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Jegenstorf_refK_Jakobus
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Fribourg)
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Reformierte Kirchgemeinde Jegenstorf Urtenen
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Jegenstorf

Inventar

Referenznummer
BE_819
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema