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BE_800: Standesscheibe Solothurn
(BE_Jegenstorf_refK_Solothurn)

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Titel

Standesscheibe Solothurn

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
um 1504
Masse
62 x 42.5 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Vor gefiedertem blauem Damastgrund steht die auf das Podium gesetzte Wappenpyramide Solothurn-Reich. Sie wird von zwei Löwen begleitet, die über den Schilden die Krone empor halten. Der wuchtige, die Kompostion bekrönende, blattgeschmückte Astbogen ruht auf keinen Stützen.

Iconclass Code
25F23(LION) · Raubtiere: Löwe
25F33(EAGLE)(+12) · Greifvögel: Adler (+ Wappentiere)
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Solothurn, Reich

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Stellenweise geringer Lochfrass; wenige Sprungbleie.

Restaurierungen
1911/12: Hans Drenckhahn, Thun: Die Restaurierung Drenckhahns der Glasmalereien in der Kirche Jegenstorf dokumentieren einerseits einige dazu in dessen Nachlass im Vitrocentre Romont vorhandene, 1911 datierte Pausen sowie andererseits dessen Monogramm auf mehreren von ihm in verschiedene dortige Scheiben eingesetzten Ergänzungen.
1940: Abnahme der Scheiben durch Glasmaler Eduard Boss sowie 1945 Wiedereinsetzung derselben durch den Berner Glasermeister Paul Wüthrich (Staatsarchiv Bern, BB 05.7.343).
1971 Konrad Vetter, Bern: Die Jegenstorfer Glasgemälde wurden 1971 durch Vetter restauriert sowie neu angeordnet.

Technik

Farbloses und fabiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die beiden Solothurner Scheiben waren ursprünglich im südlichen Chorfenster platziert, als Pendant zu den zwei Freiburger Scheiben im Fenster n II. Noch zur Zeit Hans Lehmanns befanden sie sich an dieser Stelle (vgl. Lehmann 1914; Trümpler 1989).
In Jegenstorf gab es neben dem Kirchhügel die Gerichtsstätte der alten Landgrafschaft Burgund, wo über Jahrhunderte die Verhandlungen zwischen Bern und Solothurn abgehalten wurden. Das dürfte ein Grund für Solothurns Scheibenschenkung in die Kirche gewesen sein (Lehmann 1914, S. 53).

Die Solothurner Standesscheibe ist kleiner als ihre Pendant-Scheibe mit dem hl. Ursus und unterscheidet sich auch in stilistischer Hinsicht von ihr. Hans Lehmann vermutete, dass es sich um einen Ersatz für die ursprüngliche Standesscheibe aus der Zeit um 1515 handelt. Diese wäre kurz nach der Stiftung zerstört und durch die jetzige ersetzt worden (Lehmann 1914). Bei dieser Annahme bleibt aber rätselhaft, weshalb der Glasmaler die erneuerte Solothurner Standesscheibe im Format nicht dem älteren Gegenstück anpasste. Wahrscheinlicher ist, dass es sich beim vorliegenden Werk um eine ältere Scheibe handelt, die bereits in den Vorgängerbau gestiftet und später in den Neubau übernommen wurde. Der folgende Eintrag in den Solothurner Seckelmeisterrechnungen von 1504 ist möglicherweise darauf zu beziehen: "Aber umb 1 fenster so gan Jegestorff geschenckt ist, cost 4 lb." (Dietschi 1940). Um dieselbe Zeit – 1505 – wurde das Glasgemälde des Rudolf von Erlach in die Vorgängerkirche von Jegenstorf gestiftet, das 1515 ebenfalls in den Neubau übernommen wurde. Diese beiden Scheiben sind ausserdem gleich breit.

Lehmanns Zuschreibung der Solothurner Scheibe an Hans Funk ist aufgrund mangelnder stilistischer Parallelen abzulehnen (vgl. Lehmann 1914).

Datierung
um 1504
Zeitraum
1504 – 1525
StifterIn

Solothurn, Stand

Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Jegenstorf (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Vorbesitzer*in

Staat Bern

Bibliografie und Quellen

Literatur

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 409.

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Drittes Heft. Mittelland. II. Jegistorf–Ottenleuebad, Bern 1881, S. 8f.– Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik, schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde, Januar 1882, Nr. 1, S. 240f. – Ludwig Gerster, Bernische Kirchen, Manuskript im Eidg. Archiv für Denkmalpflege, [Kappelen nach 1892].

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 26, 69, Nr. 18.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 241.

Hans Lehmann, Die Glasmalerei in Bern am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 16/1914, S. 127 und 17/1915, S. 238f., Abb. 12 (Hans Funk).

Hans Lehmann, Die Kirche zu Jegenstorf und ihre Glasgemälde. Festschrift zur Jubiläumsfeier des vierhundertjährigen Bestandes, Bern 1915, S. 33, 47, Abb. 5 (Hans Funk).

Hugo Dietschi, Statistik solothurnischer Glasgemälde I. Teil, in: Jahrbuch für solothurnische Geschichte, 13/1940, S. 22, Nr. 30.

Jürg Schweizer, Kunstführer Emmental, Wabern 1983 (2. Aufl.), S. 67f.

Stefan Trümpler, Die Glasgemälde in der Kirche, in: Jegenstorf. Eine Ortsgeschichte, Jegenstorf 1989, S. 70f., 73, 76.

Vgl.

Hugo Dietschi, Statistik solothurnischer Glasgemälde II. Teil, in: Jahrbuch für solothurnische Geschichte, 14/1941, S. 6.

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Howald 06668.30 (+c); SNM Zürich, Neg. 8970 (Hans Funk)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Jegenstorf_refK_Solothurn
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Fribourg)
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Reformierte Kirchgemeinde Jegenstorf Urtenen
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Jegenstorf (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Inventar

Referenznummer
BE_800
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016