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BE_787: Wappenscheibe Wolfgang von Erlach
(BE_Jegenstorf_refK_vonErlach_1538)

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Titel

Wappenscheibe Wolfgang von Erlach

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Funk, Hans · zugeschr.
Datierung
1538
Masse
54 x 56.1 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Vor blauem Damastgrund erscheint in einem ovalen Blatt- und Fruchtkranz das Vollwappen des Wolfgang von Erlach. Die seitliche Rahmung bilden Kandelabersäulen mit Kopfmasken an ihren Kapitellen. Darüber zieht sich ein Astbogen hin. Daraus spriesst Blattwerk, das sich um einen Männer- und Frauenkopf windet. Die Säulenpostamente verbindet eine Balustrade mit Masswerk- und Zahnschnittdekor. Davor ist der Stiftername auf einem Schriftband festgehalten.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Wolfgang von Erlach

Inschrift

Wolfgang Von Erlach 1538.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Je zwei Gläser im Blattkranz und im Damast, eines am oberen Rand sowie je ein kleines Glasstück unten rechts und im Federbusch der Helmdecke neu ergänzt; ein Sprung und zahlreiche Sprungbleie; die Verbleiung erneuert. Die Aufnahme 8961 des Schweizerischen Nationalmuseums in Zürich von 1909 zeigt an Stelle der von Drenckhahn erneuerten Stücke die von diesem entfernten älteren Ergänzungen, die vermutlich von Johann Heinrich Müller stammen.

Restaurierungen

  1. Hälfte 19. Jahrhundert: Johann Heinrich Müller, Bern. Die Restaurierung Müllers von Scheiben in Jegenstorf belegen einige Zeichnungen in dessen als Depositum des Bernischen Historischen Museums im Vitrocentre Romont befindlichen Nachlass (Inv. 28507, E 8). 1911/12 Hans Drenckhahn, Thun: Einsetzen von Ergänzungen. Drenckhahns Eingriff ist durch die Pause von 1911 in dessen Nachlass im Vitrocentre Romont dokumentiert (FHD 254, Mappe 35; alte Mappenbezeichnung: 23/166 v. Erlach 1538). Nach dieser Pause gehen die beiden Ergänzungen im Blattkranz und diejenige im Damast neben der Helmzier auf Drenckhahn zurück. Weil auf dem genannten Foto 8961 des Nationalmuseums von 1909 an Stelle der beiden erneuerten Stücke am oberen Rand und im Damast über dem Blattkranz andere (ergänzte?) Gläser zu sehen sind, müssen auch diese Stücke von Drenckhahn stammen. 1940: Abnahme der Scheiben durch Glasmaler Eduard Boss und 1945 Wiedereinsetzung derselben durch Glasermeister Paul Wüthrich (Staatsarchiv Bern, BB 05.7.343). 1971 Konrad Vetter, Bern: Die Jegenstorfer Glasgemälde wurden 1971 durch Vetter restauriert sowie in den Fenstern neu angeordnet.
Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Zehn Glasgemälde der Kirche tragen das Wappen der von Erlach, der Herren von Jegenstorf, in deren Besitz sich Schloss und Gerichtsbarkeit des Dorfes Jegenstorf von 1321 bis 1593 befanden. 1593 gelangten diese durch Kauf an Ulrich von Bonstetten. Bis 1539 war die Herrschaft Jegenstorf im Besitz von Johann von Erlach, danach übernahm sie dessen Sohn Wolfgang. Währenddem einige der Von-Erlach-Scheiben in Jegenstorf ursprünglich wohl ins dortige Schloss und nicht in die Kirche gestiftet worden waren, belegt im vorliegenden Fall das ins Fenster der Kirche passende Format der Scheibe, dass diese für dort geschaffen wurde (Trümpler 1989).

Die Scheibe lässt sich aus stilistischen Gründen Hans Funk zuschreiben. Dieser Berner Meister hatte bereits im Jahr 1515 vier Glasgemälde der Familie von Erlach für die Kirche Jegenstorf geschaffen (Bernisches Historisches Museum, Inv. 355–58). Das vorliegende Werk lässt sich nicht nur mit diesen Werken, sondern auch den signierten Scheiben Funks im Rathaus von Lausanne (Bern 1528, Lausanne 1525/28) vergleichen (Grandjean 1965, S. 413–417, Fig. 321, 323).

Wolfgang von Erlach (1512–1556), Herr zu Jegenstorf und Mitherr zu Riggisberg, war der Sohn des Berner Schultheissen Johann von Erlach (1474–1539). Er wurde in Bern 1536 Mitglied des Grossen und 1554 des Kleinen Rats. 1542–1551 amtete er als Landvogt zu Moudon. Er war Gesandter zu Kaiser Karl V. nach Brüssel und zur Gräfin von Greyerz. 1532 heiratete er Katharina von Diesbach, die Tochter des Schultheissen Sebastian (1481–1537) und der Dorothea von Hallwyl (HBLS 3/1926, S. 61; von Erlach 1989, Stamm-Taf. E VIII). Von ihm gibt es die Wappenscheibe von 1538 in der Kirche Jegenstorf sowie die Allianzwappenscheibe von 1543 im Schlossmuseum Thun (Inv. 733).

Eine Pause (Feder und Pinsel in Schwarz) vorliegender Scheibe befindet sich im Nachlass von Hans Drenckhahn im Vitrocentre Romont. Darauf sind die Ergänzungen gepunktet und mit Kreidespuren angegeben. Auf der dazugehörigen Mappe (Inv.-Nr. 23 / 166) findet sich folgende Angabe: "v. Erlach 1538. Kirche Jegenstorf Restauriert 1911."

Datierung
1538
StifterIn

Erlach, Wolfgang von (1512–1556)

Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Jegenstorf (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Vorbesitzer*in

Staat Bern

Bibliografie und Quellen

Literatur

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 409.

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Drittes Heft. Mittelland. II. Jegistorf–Ottenleuebad, Bern 1881, S. 8f.

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik, schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde, Januar 1882, Nr. 1, S. 240f.

Ludwig Gerster, Bernische Kirchen, Manuskript im Eidg. Archiv für Denkmalpflege, [Kappelen nach 1892].

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 69, Nr. 15.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 241.

Hans Lehmann, Die Glasmalerei in Bern am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, in Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 17/1915, S. 322f., Abb. 7 (Hans Funk).

Hans Lehmann, Die Kirche zu Jegenstorf und ihre Glasgemälde. Festschrift zur Jubiläumsfeier des vierhundertjährigen Bestandes, Bern 1915, S. 35, 47, Abb. 8 (Hans Funk).

Jürg Schweizer, Kunstführer Emmental, Wabern 1983 (2. Aufl.), S. 67f.– Stefan Trümpler, Die Glasgemälde in der Kirche, in: Jegenstorf. Eine Ortsgeschichte, Jegenstorf 1989, S. 70f., 77.

Rolf Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum, 2 Bde., Bern 1996/97, Bd. 1, S. 151.

Vgl.

Marcel Grandjean, Les Monuments d'art et d'histoire du canton de Vaud. Tome I: La ville de Lausanne, Basel 1965.

Hans Ulrich von Erlach, 800 Jahre von Erlach. Die Geschichte einer Familie, Bern 1989.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Weiteres Bildmaterial

BHM Bern, Neg. 38 (29566); Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse B 933, Neg. Howald 06668.43 (+c); SNM Zürich, Neg. 6574, 8961 (Hans Funk)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Jegenstorf_refK_vonErlach_1538
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Fribourg)
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Reformierte Kirchgemeinde Jegenstorf Urtenen
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Jegenstorf (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Inventar

Referenznummer
BE_787
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema