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BE_643: Wappenscheibe Niklaus Albrecht von Diesbach
(BE_Stettlen_refK_Diesbach_sIV)

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Titel

Wappenscheibe Niklaus Albrecht von Diesbach

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Fueter, Andreas · zugeschr.
Datierung
1730
Masse
29.8 x 23.5 cm im Licht
Standort
Lage
s IV 3d
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Vor blauem Grund erscheint unter zurückgezogenem grauem Vorhang der ovale Wappenschild des Niklaus Albrecht von Diesbach in einer gelben, von einer Freiherrenkrone überhöhten Rollwerkkartusche. Als Schildhalter fungieren zwei stehende Löwen. Ein an den Enden eingerolltes Inschriftband nennt vor dem Sockel den Stifter und das Stiftungsjahr.
Das Glasgemälde bildet mit der Wappenscheibe der Ehefrau Salome Tillier ein Scheibenpaar.

Iconclass Code
25F23(LION) · Raubtiere: Löwe
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Niklaus Albrecht von Diesbach

Inschrift

Jr. Niclaus Albrecht V: Dieβbach / deβ Groβen Rahts der Statt Bern / 1730.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Die zwei Gläser mit den Unterkörpern beider Löwen (Beine) und ein kleines Stück am Rand unten links neu ergänzt (das Foto des SNM Zürich zeigt zwei Lücken an Stelle der Löwenbeine sowie Farbausbrüche und weniger Sprungbleie als heute); Übermalungen (Kaltretuschen); Sprungbleie.

Restaurierungen
1906: Das Bernische Historische Museum beauftragt die Firma W. Isler & Cie. mit der Restauration der Wappenscheiben (Born 1991, S. 73).
1921/26 (anlässlich Ersetzen der Chorfenster) Louis Halter, Bern: Ergänzung der beiden Glasstücke über der Stifterinschrift; Einsetzen von Sprungbleien.
1953 Eugen und Louis Halter, Bern: Behebung der Farbschäden durch Schweisswasser: Nachmalen der Scheiben mit Kaltfarbe (Ölfarbe), Konservierung der Scheibenvorder- und rückseiten, Bleisicherung (Born 1991, S. 82f.).

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Niklaus Albrecht von Diesbach (1698–1738), Sohn des Hans Rudolf und der Maria Katharina von Diesbach, diente zunächst in holländischen und dann in französischen Kriegsdiensten. 1721 erbte er vom Vater Schloss und Landgut Sinneringen sowie das Landhaus in Deisswil mit Liegenschaften an der Worblen, im Gümligental und gegen die Steingrube. Niklaus Albrecht wurde 1727 in den Grossen Rat in Bern gewählt. 1728 diente er als Heimlicher und als Dragoneroberst sowie ab 1738 als Kleinrat. Diesbach war seit 1729 mit Salome Tillier, der Tochter des Schultheissen Johann Anton Tillier und der Salome Muralt, verheiratet (HBLS 2/1924, S. 713; Kessel 2015). Im Diesbach-Stuhl im Chor der Kirche Stettlen standen gegenüber der Kanzel für das Ehepaar besondere Plätze bereit (Born 1991, S. 52).

Die Scheiben des Ehepaares, das 15 Kronen für die Kirche spendete (Born 1991, S. 67), können aus stilistischen Gründen dem Berner Glasmaler Andreas Fueter zugeschrieben werden, der nachweislich auch die Scheiben der Berner Obrigkeit für die Kirche schuf.

Datierung
1730
StifterIn

Diesbach, Niklaus Albrecht von (1698–1738)

Herstellungsort
Eigentümer*in

Ausscheidungsvertrag vom 1. Januar 1876 zwischen der Einwohner- und der Kirchgemeinde Stettlen: Das Kirchengebäude mit Ausschluss des Turms ist Eigentum der Kirchgemeinde und der Turm Eigentum der Einwohnergemeinde..., an "Beweglichkeiten" kommen der Kirchgemeinde u. a. zu: "die Glasmalereien an den Fenstern des Kirchenchors und Kirchenlettners, mit der Verpflichtung, dieselben in Stand zu halten und niemals zu veräussern." (Born 1991, S. 134f.). Im Jahr 1876 ist der Kirchenchor mit den Glasgemälden aber noch im Besitz des Kantons Bern.
1933 trat der Kanton Bern den Chor an die Kirchgemeinde ab. Die 14 Glasgemälde im Chor behält der Staat Bern aber in seinem Eigentum (Born 1991, S. 73, 140f.).
Seit 1984 Kirchgemeinde Stettlen (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Vorbesitzer*in

Staat Bern

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Viertes Heft. Mittelland. III. Papiermühle–Zuzwyl, Bern 1883, S. 140.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 49f., 89.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 242.

Alfred G. Roth, Johann Conrad Dür, der letzte Glasmaler von Burgdorf?, in: Festgabe für Alfred Bärtschi zu seinem 70. Geburtstag 24. Okt. 1960, Fasc. 11, Burgdorf 1960, S. 4f. (Johann Konrad Dür).

Otto Born, Aus der Geschichte der Kirche und des alten Kirchspiels Stettlen, Bern 1991, S. 47–53, Farbabb. 29.

Fueter, Andreas, in: Allgemeines Künstlerlexikon 46/2005, S. 171f.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, Bern etc. 2014, Bd. 2, S. 788 (Andreas Fueter).

Vgl.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2015 URL: [http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F18108&main_person=I54962; 1.12.2015].

Weiteres Bildmaterial

Bern, Fotos Louis Halter (Scheibe im Zustand vor und nach Renovation) als Depositum des Bernischen Historischen Museums im Vitrocentre Romont (Inv. 25255); SNM Zürich, Neg. 9973 (Andreas Fueter)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Stettlen_refK_Diesbach_sIV
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Evangelische-reformierte Kirchgemeinde Stettlen
Eigentümer*in

Ausscheidungsvertrag vom 1. Januar 1876 zwischen der Einwohner- und der Kirchgemeinde Stettlen: Das Kirchengebäude mit Ausschluss des Turms ist Eigentum der Kirchgemeinde und der Turm Eigentum der Einwohnergemeinde..., an "Beweglichkeiten" kommen der Kirchgemeinde u. a. zu: "die Glasmalereien an den Fenstern des Kirchenchors und Kirchenlettners, mit der Verpflichtung, dieselben in Stand zu halten und niemals zu veräussern." (Born 1991, S. 134f.). Im Jahr 1876 ist der Kirchenchor mit den Glasgemälden aber noch im Besitz des Kantons Bern.
1933 trat der Kanton Bern den Chor an die Kirchgemeinde ab. Die 14 Glasgemälde im Chor behält der Staat Bern aber in seinem Eigentum (Born 1991, S. 73, 140f.).
Seit 1984 Kirchgemeinde Stettlen (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Inventar

Referenznummer
BE_643
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016