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BE_637: Wappenscheibe Grosses Spital Bern
(BE_Stettlen_refK_Spital_nIV)

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Titel

Wappenscheibe Grosses Spital Bern

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Fueter, Andreas · zugeschr.
Datierung
1730
Masse
30. x 22.8 cm im Licht
Standort
Lage
n IV 4b
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Vor farblosem Grund erscheint der Wappenschild des Grossen Spitals von Bern in einer nahezu kreisrunden Tartsche. Er ist von zwei bläulichgrünen Palmwedeln umkränzt und mit rollwerkförmigem, von einer Spitze ausgehendem Blattwerk an Stelle von Helm und Helmdecke bekrönt. Am Scheibenfuss nimmt der Sockel in voller Breite die Stifterinschrift auf.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Grosses Spital von Bern: in Rot eine Gabel

Inschrift

Zeichen deβ Groβen Spittals / Der Statt Bern Anno 1730.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Glas in der Ecke oben links neu ergänzt (das Foto des SNM Zürich zeigt stattdessen eine Lücke sowie erhebliche Farbausbrüche und weniger Sprungbleie als heute); der Wappenkranz und die Inschrift zum Teil übermalt (Kaltretuschen); Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1906: Das Bernische Historische Museum beauftragt die Firma W. Isler & Cie. mit der Restauration der Wappenscheiben (Born 1991, S. 73).
1921/26 (anlässlich Ersetzen der Chorfenster) Louis Halter, Bern: Anbringen von Retuschen im Wappenkranz und der Inschrift.
1953 Eugen und Louis Halter, Bern: Behebung der Farbschäden durch Schweisswasser: Nachmalen der Scheiben mit Kaltfarbe (Ölfarbe), Konservierung der Scheibenvorder- und rückseiten, Bleisicherung (Born 1991, S. 82f.).

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Stiftung des Spitals, das bis 1839 die Kollatur in Stettlen innehatte, ist noch heute mit den Scheiben des Spitalverwalters und dessen Direktionssekretärs in einem Fenster vereint.
Das Grosse Spital ging 1716 aus dem Zusammenschluss des 1233 gegründeten Spitals zum hl. Geist (später Oberes Spital genannt) und des 1307 gegründeten Niederen oder Unteren Spitals (weil beim Unteren Tor gelegen) im ehemaligen Predigerkloster hervor. Das Grosse Spital (heute Burgerspital) diente nicht der Krankenpflege, sondern der Unterbringung von Pfründnern, armen Reisenden, Waisenkindern oder Geisteskranken. Es besass reiche Güter und war u. a. Eigentümer des Pfrundgutes und des Stettlen-Zehntens, worauf die Zehntgabel im Wappen Bezug nimmt (Born 1991, S. 52f.).

Die Scheibe des Spitals ist aus stilistischen Gründen dem Glasmaler Andreas Fueter zuzuschreiben, der nachweislich auch die Stiftungen der Berner Obrigkeit ausführte.

Datierung
1730
StifterIn

Bern, Grosses Spital

Herstellungsort
Eigentümer*in

Ausscheidungsvertrag vom 1. Januar 1876 zwischen der Einwohner- und der Kirchgemeinde Stettlen: Das Kirchengebäude mit Ausschluss des Turms ist Eigentum der Kirchgemeinde und der Turm Eigentum der Einwohnergemeinde..., an "Beweglichkeiten" kommen der Kirchgemeinde u. a. zu: "die Glasmalereien an den Fenstern des Kirchenchors und Kirchenlettners, mit der Verpflichtung, dieselben in Stand zu halten und niemals zu veräussern." (Born 1991, S. 134f.). Im Jahr 1876 ist der Kirchenchor mit den Glasgemälden aber noch im Besitz des Kantons Bern.
1933 trat der Kanton Bern den Chor an die Kirchgemeinde ab. Die 14 Glasgemälde im Chor behält der Staat Bern aber in seinem Eigentum (Born 1991, S. 73, 140f.).
Seit 1984 Kirchgemeinde Stettlen (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Vorbesitzer*in

Staat Bern

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Viertes Heft. Mittelland. III. Papiermühle–Zuzwyl, Bern 1883, S. 140.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 49f., 89.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 242.

Alfred G. Roth, Johann Conrad Dür, der letzte Glasmaler von Burgdorf?, in: Festgabe für Alfred Bärtschi zu seinem 70. Geburtstag 24. Okt. 1960, Fasc. 11, Burgdorf 1960, S. 4f. (Johann Konrad Dür).

Otto Born, Aus der Geschichte der Kirche und des alten Kirchspiels Stettlen, Bern 1991, S. 47–53, Farbabb. 30.

Fueter, Andreas, in: Allgemeines Künstlerlexikon 46/2005, S. 171f.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, Bern etc. 2014, Bd. 2, S. 788 (Andreas Fueter).

Weiteres Bildmaterial

Bern, Fotos Louis Halter (Scheibe im Zustand vor und nach Renovation) als Depositum des Bernischen Historischen Mueseums im Vitrocentre Romont (Inv. 25255); SNM Zürich, Neg. 9961 (Andreas Fueter)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Stettlen_refK_Spital_nIV
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Evangelische-reformierte Kirchgemeinde Stettlen
Eigentümer*in

Ausscheidungsvertrag vom 1. Januar 1876 zwischen der Einwohner- und der Kirchgemeinde Stettlen: Das Kirchengebäude mit Ausschluss des Turms ist Eigentum der Kirchgemeinde und der Turm Eigentum der Einwohnergemeinde..., an "Beweglichkeiten" kommen der Kirchgemeinde u. a. zu: "die Glasmalereien an den Fenstern des Kirchenchors und Kirchenlettners, mit der Verpflichtung, dieselben in Stand zu halten und niemals zu veräussern." (Born 1991, S. 134f.). Im Jahr 1876 ist der Kirchenchor mit den Glasgemälden aber noch im Besitz des Kantons Bern.
1933 trat der Kanton Bern den Chor an die Kirchgemeinde ab. Die 14 Glasgemälde im Chor behält der Staat Bern aber in seinem Eigentum (Born 1991, S. 73, 140f.).
Seit 1984 Kirchgemeinde Stettlen (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Inventar

Referenznummer
BE_637
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016