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BE_631: Standesscheibe Bern
(BE_Stettlen_refK_Bern_nIII)

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Titel

Standesscheibe Bern

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Fueter, Andreas · durch Quelle gesichert
Datierung
1730
Masse
63 x 52 cm im Licht
Standort
Lage
n III 3/4b/c
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Im Bildzentrum erscheint das Berner Wappen in einer ovalen, blattbekränzten Rollwerkkartusche. Es wird von zwei Zepter bzw. Schwert haltenden Löwen präsentiert, die wie der Wappenschild vor blauem Grund auf einem Podest stehen. Darüber erhebt sich eine Adelskrone, von welcher ein roter Vorhang herabhängt. Die Krone umfasst ein Flachbogen auf grauen Pfeilern mit roten Kapitellen, die zwei Bären mit Langspiessen als Standplatz dienen.

Iconclass Code
25F23(BEAR) · Raubtiere: Bär
25F23(LION) · Raubtiere: Löwe
45C14(PIKE) · Streitwaffen (zum Schlagen, Stechen, Stoßen): Pike, Langspieß
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Baer · Loewe · Pike · Saeugetier · Spiess
Heraldik

Wappen Bern

Inschrift

Die Statt Bern / 1730.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Bei den Löwen, im Wappenkranz und Podest unten rechts stellenweise Übermalungen (Kaltretuschen); Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1906: Das Bernische Historische Museum beauftragt die Firma W. Isler & Cie. mit der Restauration der Wappenscheiben (Born 1991, S. 73).
1921/26 (anlässlich Ersetzen der Chorfenster) Louis Halter, Bern: Anbringen von Retuschen und Einsetzen von Sprungbleien (?).
1953 Eugen und Louis Halter, Bern: Behebung der Farbschäden durch Schweisswasser: Nachmalen der Scheiben mit Kaltfarbe (Ölfarbe), Konservierung der Scheibenvorder- und rückseiten, Bleisicherung (Born 1991, S. 82f.).

Technik

Farbloses und rotes Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Für das Standeswappen Berns, das Wappen des dortigen Deutschseckelmeisters und der vier Venner erhielt der Glasmaler Andreas Fueter laut der Berner Seckelmeisterrechnung vom 17. Oktober 1730 über 106 Pfund: "H. Glaassmahler Fueter für Mrghhrn. und Mrhghrn. Teutsch Seckelmeister und Venneren Ehren-Waappen, in die Kirchen zu Stettlen bezahlt 106 lb. 13 Sch. 4 d" (Keller-Ris 1915, S. 170).

Die Bernscheibe in Stettlen ist weitgehend analog komponiert wie die Berner Standesscheiben von 1728 in den Kirchen von Frutigen und Herzogenbuchsee, die aufgrund der Quellen ebenfalls für Andreas Fueter gesichert sind. Vergleichbar ist zudem die ähnliche Bernscheibe von 1714 in der Kirche Rothrist. Auch sie stammt aus der Hand dieses vielbeschäftigten Berner Glasmalers (Hasler 2002, S. 239, Kat.-Nr. 114).

Datierung
1730
StifterIn

Bern, Stand

Herstellungsort
Eigentümer*in

Ausscheidungsvertrag vom 1. Januar 1876 zwischen der Einwohner- und der Kirchgemeinde Stettlen: Das Kirchengebäude mit Ausschluss des Turms ist Eigentum der Kirchgemeinde und der Turm Eigentum der Einwohnergemeinde..., an "Beweglichkeiten" kommen der Kirchgemeinde u. a. zu: "die Glasmalereien an den Fenstern des Kirchenchors und Kirchenlettners, mit der Verpflichtung, dieselben in Stand zu halten und niemals zu veräussern." (Born 1991, S. 134f.). Im Jahr 1876 ist der Kirchenchor mit den Glasgemälden aber noch im Besitz des Kantons Bern.
1933 trat der Kanton Bern den Chor an die Kirchgemeinde ab. Die 14 Glasgemälde im Chor behält der Staat Bern aber in seinem Eigentum (Born 1991, S. 73, 140f.).
Seit 1984 Kirchgemeinde Stettlen (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Vorbesitzer*in

Staat Bern

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Viertes Heft. Mittelland. III. Papiermühle–Zuzwyl, Bern 1883, S. 140.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 49f., 89.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 32, 242.

J. Keller-Ris, Die Fenster- und Wappenschenkungen des Staates Bern von 1540 bis 1797, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 17/1915, S. 170.

Otto Born, Aus der Geschichte der Kirche und des alten Kirchspiels Stettlen, Bern 1991, S. 47–53, Abb. 19.

Fueter, Andreas, in: Allgemeines Künstlerlexikon 46/2005, S. 171f.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, Bern etc. 2014, Bd. 2, S. 788 (Andreas Fueter).

Vgl.

Rolf Hasler, Glasmalerei im Kanton Aargau. Kirchen und Rathäuser, Aarau 2002.

Weiteres Bildmaterial

Bern, Foto Louis Halter (Scheibe vor Renovation) als Depositum des Bernischen Historischen Museums im Vitrocentre Romont (Inv. 25254); SNM Zürich, Neg. 9965 (Andreas Fueter)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Stettlen_refK_Bern_nIII
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Evangelische-reformierte Kirchgemeinde Stettlen
Eigentümer*in

Ausscheidungsvertrag vom 1. Januar 1876 zwischen der Einwohner- und der Kirchgemeinde Stettlen: Das Kirchengebäude mit Ausschluss des Turms ist Eigentum der Kirchgemeinde und der Turm Eigentum der Einwohnergemeinde..., an "Beweglichkeiten" kommen der Kirchgemeinde u. a. zu: "die Glasmalereien an den Fenstern des Kirchenchors und Kirchenlettners, mit der Verpflichtung, dieselben in Stand zu halten und niemals zu veräussern." (Born 1991, S. 134f.). Im Jahr 1876 ist der Kirchenchor mit den Glasgemälden aber noch im Besitz des Kantons Bern.
1933 trat der Kanton Bern den Chor an die Kirchgemeinde ab. Die 14 Glasgemälde im Chor behält der Staat Bern aber in seinem Eigentum (Born 1991, S. 73, 140f.).
Seit 1984 Kirchgemeinde Stettlen (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Inventar

Referenznummer
BE_631
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016