Bestelltes Bild

BE_488: Allianzwappenscheibe Johannes Haller und Maria Wyss
(BE_Muri_refK_Haller)

Kontaktdaten

Bitte geben Sie Ihren Vornamen ein.
Bitte geben Sie Ihren Namen ein.
Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.
Die E-Mail-Adresse ist ungültig.

Bitte machen Sie so viele Angaben wie möglich (Titel der Publikation, Datenbank, Herausgeber, Auflage, Erscheinungsjahr, usw.)

Das Vitrocentre Romont kann Ihnen nur eigene Bilder zur Verfügung stellen. Bilder von Dritten können wir Ihnen leider nicht überlassen. Betrifft Ihre Bestellung Fotografien von Drittparteien, senden wir Ihnen die Kontaktadresse, über welche die Bilder bezogen werden können.

Die von Ihnen in diesem Formular angegebenen Personendaten werden vom Vitrocentre Romont ausschliesslich für die Bearbeitung Ihrer Bildbestellung verwendet. Die Korrespondenz zur Bestellung wird zur internen Nachvollziehbarkeit archiviert. Die Daten werden weder für andere als die hier aufgelisteten Zwecke verwendet noch an Dritte weitergegeben. Durch das Absenden des Bestellformulars erklären Sie sich mit dieser Nutzung Ihrer Personendaten einverstanden.

Bei Fragen können Sie gerne eine E-Mail an info@vitrosearch.ch senden.

Titel

Allianzwappenscheibe Johannes Haller und Maria Wyss

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Fueter, Andreas · zugeschr.
Datierung
1731
Masse
23.8 x 21.8 cm im Licht
Standort
Lage
modernes Fenster Kirchenvorraum (Westseite)
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Vor farblosem Grund sind auf einem abgestuften gelben Sockel die Allianzwappen von Johannes Haller und Maria Wyss unter dem goldenen Helm des Haller-Wappens vereint. Die seitliche Rahmung bilden plumpe blaue Pfeiler auf roten Postamenten. Am Scheibenfuss nimmt die Stifterinschrift die gesamte Scheibenbreite ein.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Haller, Johannes; Wyss (Kolben), Maria

Inschrift

Herr Johannes Haller der Zeit vorsteher der / gemeind zů Muri. Fr: Maria Wÿβ sein Ehgm. / 1664.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Der linke obere Teil des Vollwappens und vermutlich das daran angrenzende, in der Bemalung stark korrodierte rote Glas in der Ecke oben links alt ergänzt; geklebte Sprünge in der Inschriftentafel; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Unter den Wappenscheiben der Kirche Muri gibt es mit derjenigen von Johannes Haller und Katharina Wyss sowie derjenigen von Cornelius Henzi und Katharina Haller zwei vollkommen analog komponierte Glasgemälde. Die beiden Werke sind auch insofern miteinander verbunden, als ihre Auftraggeber als Prädikanten (in der Inschrift "Vorsteher" genannt) in Muri wirkten. Dazu gesellte sich vormals als dritte Prädikantenscheibe die heute verschollene Christoph Hartmanns von 1731, die Thormann und von Mülinen 1896 noch in der Kirche sahen. Von den beiden existierenden Prädikantenscheiben ist zwar diejenige Henzis 1710 und diejenige Hallers 1664 datiert. Weil sie in Stil, Technik und Komposition übereinstimmen, müssen sie jedoch von der gleichen Hand geschaffen worden sein, und zwar vermutlich nicht 1710, sondern 1731 (obwohl die Inschrift auf Hallers Scheibe mit der Jahreszahl 1664 diesen als "derzeitigen" Vorsteher der Gemeinde Muri bezeichnet, kann diese unmöglich im genannten Jahr entstanden sein). Als Pfarrer Christoph Hartmann 1731 anlässlich der Erneuerung der Kirche seine Scheibe dorthin verehrte, dürfte er mit anderen Worten die damals offenbar stark beschädigten, von seinen beiden Amtsvorgängern 1664 bzw. 1710 gestifteten Glasgemälde vollständig erneuert haben. Für die Datierung dieser Werke ins Jahr 1731 spricht ihr an Arbeiten aus der Spätzeit Andreas Fueters erinnernder Stil. Analogien in der Wappenanordnung, der Gestaltung von Helmdecke und Schriftfeld sowie im Schriftcharakter bieten insbesondere die Wappenscheiben Barbara Elisabeth Kirchbergers und Emanuel Grubers, die Fueter zur gleichen Zeit in die Kirche Muri lieferte. Man darf deshalb davon ausgehen, dass Fueter 1731 ebenfalls das Glasgemälde für Christoph Hartmann herstellte und in dessen Auftrag diejenigen der zwei Amtsvorgänger erneuerte, wobei er darauf die Inschriften offenbar im gleichen Wortlaut wie auf den in die Brüche gegangenen Werken von 1664 und 1710 festhielt.

Johannes Haller (1629–1691) war seit 1660 Pfarrer in der Kirche Muri. In erster Ehe war er mit Maria Wyss , der Tochter Jakobs, in zweiter mit Anna Stämpfli, der Tochter Christians, und in dritter seit 1680 mit Maria Zeender, der Tochter Hans Rudolfs, verheiratet. Er entstammte dem gleichen Berner Geschlecht wie Katharina Haller, die Gemahlin von Cornelius Henzi (Kessel 2015).

Im Nachlass von Hans Drenckhahn im Vitrocentre Romont (Mappe 252/118) findet sich ein kurzer Hinweis auf die vorliegende Scheibe.

Die in der Kirche Muri erhaltenen acht alten Glasgemälde hatten ihren Platz ursprünglich vermutlich in den Chorfenstern. Dass zumindest ein Teil davon sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts dort befand, belegt das in der Kirchgemeinde Muri vorhandene alte Foto, worauf einerseits die 1881 ins Langhausfenster bei der Kanzel eingesetzte Christusfigur Karl Wehrlis und andererseits in den Chorfenstern zwölf leider nur undeutlich erkennbare Glasgemälde zu sehen sind. Weil sich davon zumindest das eine mit einer der beiden Bernscheiben von 1731 identifizieren lässt, darf man annehmen, dass gegen Ende des 19. Jahrhunderts die genannten acht Glasgemälde alle im Chor platziert waren. Wann genau sie von dort entfernt wurden, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Zumindest steht fest, dass sie bei der Renovation von 1969 in den Fenstern des Kirchenvorraums (Westwand) bzw. im Fenster der Sakristei (Bernscheiben) zur Aufstellung kamen.

Datierung
1731
StifterIn

Haller, Johannes (1629–1691), Pfarrer (Prädikant) Muri · Wyss, Maria

Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Muri.
Die Unterhaltspflicht der zwei Glasgemälde im Chor 1895 vom Staat Bern damals zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Drittes Heft. Mittelland. II. Jegistorf–Ottenleuebad, Bern 1881, S. 245.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 79.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 242.

Muri bei Bern. Eine Gemeinde – zwei Dörfer, Muri b. Bern 1993, S. 156–158, Farbabb. S. 140 (hier 1664 datiert).

Zum Stifter: Bernhard von Rodt, Genealogien burgerlicher Geschlechter der Stadt Bern, 1950, Bd. 3, S. 22 (Burgerbibliothek Bern, B 14.1).

Vgl.

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2015 URL: [http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F25024&main_person=I64539; 02.11.2015].

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Howald R 3346 K (=c) (1993) und SW; SNM Zürich, Neg. 9983 (Andreas Fueter).

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Muri_refK_Haller
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Muri-Gümligen
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Muri.
Die Unterhaltspflicht der zwei Glasgemälde im Chor 1895 vom Staat Bern damals zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Inventar

Referenznummer
BE_488
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema