Bestelltes Bild

BE_486: Wappenscheibe Emanuel Gruber
(BE_Muri_refK_Gruber)

Kontaktdaten

Bitte geben Sie Ihren Vornamen ein.
Bitte geben Sie Ihren Namen ein.
Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.
Die E-Mail-Adresse ist ungültig.

Bitte machen Sie so viele Angaben wie möglich (Titel der Publikation, Datenbank, Herausgeber, Auflage, Erscheinungsjahr, usw.)

Das Vitrocentre Romont kann Ihnen nur eigene Bilder zur Verfügung stellen. Bilder von Dritten können wir Ihnen leider nicht überlassen. Betrifft Ihre Bestellung Fotografien von Drittparteien, senden wir Ihnen die Kontaktadresse, über welche die Bilder bezogen werden können.

Die von Ihnen in diesem Formular angegebenen Personendaten werden vom Vitrocentre Romont ausschliesslich für die Bearbeitung Ihrer Bildbestellung verwendet. Die Korrespondenz zur Bestellung wird zur internen Nachvollziehbarkeit archiviert. Die Daten werden weder für andere als die hier aufgelisteten Zwecke verwendet noch an Dritte weitergegeben. Durch das Absenden des Bestellformulars erklären Sie sich mit dieser Nutzung Ihrer Personendaten einverstanden.

Bei Fragen können Sie gerne eine E-Mail an info@vitrosearch.ch senden.

Titel

Wappenscheibe Emanuel Gruber

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Fueter, Andreas · zugeschr.
Datierung
1731
Masse
24.2 x 21.5 cm im Licht
Standort
Lage
modernes Fenster Kirchenvorraum (Westseite)
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Vor farblosem Grund steht unter zurückgezogenem blauem Vorhang das Vollwappen Emanuel Grubers. Auf zwei Palmzweigen fussend, wird es allseits von einer schmalen hellbraunen Rahmenleiste umfasst. Seitwärts schliesst sich daran je eine schlanke Säule, die einem Pfeiler mit Bogenansatz vorgesetzt ist. Den Scheibenfuss füllt die Stifterinschrift.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Gruber, Emanuel

Inschrift

Herr Emanuel Grůber / Deβ Groβen Rahts der / Statt Bern Anno 1731.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Glas mit dem Vorhang oben rechts (andere Bemalung!) und ein Teil der Helmdecke neu ergänzt. Währenddem das Foto des SNM Zürich (SLM 9987) an Stelle des erneuerten Helmdeckenstücks noch eine Lücke zeigt, ist darauf der ergänzte Teil des Vorhangs bereits vorhanden. Daraus lässt sich schliessen, dass von den beiden Ergänzungen diejenige mit dem Vorhang im 19. und diejenige in der Helmdecke im (frühen?) 20. Jahrhundert eingesetzt wurden. Die Letztgenannte dürfte dabei von Hans Drenckhahn stammen (s. u.). Doppelsprung in der Säule rechts; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1917 Hans Drenckhahn, Thun: Einsetzen einer Ergänzung und von Sprungbleien.

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Von den Wappenscheiben in der Kirche Muri sind die meisten 1731 datiert. Obwohl aus dem betreffenden Jahr keine Nachrichten über Umbauarbeiten am Gotteshaus vorliegen, dürften damals solche durchgeführt worden und der Grund für die Wappenstiftungen gewesen sein. Dass die Kirche 1731 mit Wappenscheiben beschenkt wurde, steht ausser Zweifel. Dies belegt die Berner Seckelmeisterrechnung aus diesem Jahr, worin der Ausgabeposten für die beiden damals von Andreas Fueter für die Kirche Muri geschaffenen Standesscheiben enthalten ist (s. d.).

In der Werkstatt Fueters entstanden auch die beiden 1731 in die Kirche Muri verehrten, ganz ähnlich komponierten Wappenscheiben von Barbara Elisabeth Kirchberger und Emanuel Gruber, zu denen ursprünglich jeweils ein Pendant mit dem Wappen ihres Gatten bzw. seiner Gattin existierte (s. u.). Dass es sich um Arbeiten aus dessen Werkstatt handelt, belegen die nahe verwandten Berner Vennerscheiben, die Fueter 1730 für die Kirche Stettlen schuf.

Emanuel Gruber (1685–1736), der Sohn des Berner Chirurgen Samuel und der Katharina Schellhammer, übte den gleichen Beruf wie sein Vater aus. In Bern war er Inseldoktor. Er wurde dort 1718 in den Grossen Rat sowie 1727 und 1735 zum Sechzehner berufen. 1736 ernannte man ihn zum Landvogt nach Aarwangen. Am 7. November 1718 heiratete er in Köniz Rosina Esther Stettler (1696–1775), die Tochter Johann Jakobs und der Rosina Sinner (HBLS 3/1926, S. 773).
Emanuel Grubers Wappenstiftung entspricht im Grundschema dem Glasgemälde Barbara Elisabeth Kirchbergers, zu dem vormals nachweislich ein Pendant mit dem Wappen ihres Mannes Albrecht von Mülinen vorhanden war. Auch zur Scheibe Emanuel Grubers existierte ursprünglich ein solches Pendant mit dem Wappen seiner Gemahlin Rosina Esther Stettler. Von diesem 1896 noch in der Kirche befindlichen (vgl. Thormann/von Mülinen), heute aber verschollenen Glasgemälde mit der Stifterinschrift "Und Frauw Rosina Ester Stettler Sei Ehgemalin Anno 1731" gibt es eine Pause von Hans Drenckhahn in dessen Nachlass im Vitrocentre Romont (Mappe 252).

Auch Grubers Scheibe ist durch eine (nur teilweise ausgeführte) Pause Hans Drenckhahns vom 29. September 1917 in dessen Nachlass dokumentiert (Mappe Nr. 252). Im Drenckhahn-Nachlass findet sich zudem eine kurze Notiz zur Scheibe (Mappe 252/118).

Die in der Kirche Muri erhaltenen acht alten Glasgemälde hatten ihren Platz ursprünglich vermutlich in den Chorfenstern. Dass zumindest ein Teil davon sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts dort befand, belegt das in der Kirchgemeinde Muri vorhandene alte Foto, worauf einerseits die 1881 ins Langhausfenster bei der Kanzel eingesetzte Christusfigur Karl Wehrlis und andererseits in den Chorfenstern zwölf leider nur undeutlich erkennbare Glasgemälde zu sehen sind. Weil sich davon zumindest das eine mit einer der beiden Bernscheiben von 1731 identifizieren lässt, darf man annehmen, dass gegen Ende des 19. Jahrhunderts die genannten acht Glasgemälde alle im Chor platziert waren. Wann genau sie von dort entfernt wurden, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Zumindest steht fest, dass sie bei der Renovation von 1969 in den Fenstern des Kirchenvorraums (Westwand) bzw. im Fenster der Sakristei (Bernscheiben) zur Aufstellung kamen.

Datierung
1731
StifterIn

Gruber, Emanuel (1685–1736)

Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Muri.
Die Unterhaltspflicht der zwei Glasgemälde im Chor 1895 vom Staat Bern damals zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Drittes Heft. Mittelland. II. Jegistorf–Ottenleuebad, Bern 1881, S. 245.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 49f., 79.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 242.

Muri bei Bern. Eine Gemeinde – zwei Dörfer, Muri b. Bern 1993, S. 156–158.

Zum Stifter: Bernhard von Rodt, Genealogien burgerlicher Geschlechter der Stadt Bern, 1950, Bd. 2, S. 299 (Burgerbibliothek Bern, B 14.1).

Vgl.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Howald R 3347 K (=c) (1993) und SW; SNM Zürich, Neg. 9987 (Andreas Fueter)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Muri_refK_Gruber
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Muri-Gümligen
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Muri.
Die Unterhaltspflicht der zwei Glasgemälde im Chor 1895 vom Staat Bern damals zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Inventar

Referenznummer
BE_486
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema