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BE_412: Standesscheibe Solothurn
(BE_Leuzigen_refK_Solothurn)

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Titel

Standesscheibe Solothurn

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Meyer, Jakob · zugeschr.
Datierung
1519
Masse
56.7 x 42.5 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Die bekrönte Wappenpyramide Solothurn-Reich begleiten zwei vor blauem Damastgrund auf blaugrauem Fliesenboden stehende, blondgelockte Engel. Während der das Solothurner Banner haltende Engel rechts in einer Alba erscheint, trägt sein Gefährte über dieser eine damaszierte grau-gelbe Dalmatika. Im roten Feld des Banners ist der hl. Ursus kniend vor Christus dargestellt.Die Rahmung bildet ein Astwerkbogen mit verschlungenen Stämmen als Stützen. Das Oberbild in Grisaille- und Silbergelbmalerei zeigt den berittenen hl. Georg im Kampf gegen den Drachen.

Iconclass Code
11D · Christus
11G · Engel
11H(GEORGE)41 · der hl. Georg und der Drachen: als Ritter in Rüstung reitet er auf einem (weißen) Pferd und schwingt sein Schwert (die Lanze liegt bereits zerbrochen auf dem Erdboden); die betende oder fliehende Prinzessin kann auch dargestellt sein
11H(URSUS & VICTOR) · männliche Heilige (URSUS & VICTOR)
25FF332(+12) · zweiköpfiger Adler (+ Brust(kasten))
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
46C131 · auf einem Pferd, Esel oder Maultier reiten; Reiter(in)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen, Banner Solothurn

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Der oberste Astteil der rechten Säule neu ergänzt; ein altes Flickstück in der Ecke unten links (Säulenbasis); Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Leuzigen war bis zur Reformation nach Lüsslingen kirchgenössig, das Solothurn unterstand. Die Doppelstiftung des Standes befindet sich wohl noch an ihrem ursprünglichen Platz im nördlichen Chorfenster (dieses wurde 1880/82 erneuert und sein Masswerk entfernt, vgl. von Mülinen 1893).

Die beiden Scheiben weisen enge stilistische Parallelen zu Jakob Meyers Werk auf. So lässt sich insbesondere der hl. Nikolaus und der hl. Ursus in der Kirche Jegenstorf mit dem hl. Ursus in Leuzigen vergleichen. Eine sehr ähnliche Rahmung zeigt die von unbekannter Hand stammende Huttwiler Scheibe in der Kirche Lauperswil.

Das Werk stimmt kompositorisch mit Solothurns Standesscheibe in der Kirche Ursenbach überein sowie weitgehend auch mit denjenigen aus den Kirchen von Hindelbank (fragmentarisch erhalten; BHM Bern, Inv. 8557) und Wengi (BHM Bern, Inv. 369) (vgl. Lehmann 1914, S. 223).

Datierung
1519
StifterIn

Solothurn, Stand

Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Leuzigen.
Die Unterhaltspflicht der sechs Glasgemälde im Chor 1926 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Sechstes Heft. Das Seeland, Bern 1893, S. 320f.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 22, 26, 76.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 234.

Hans Lehmann, Die zerstörten Glasgemälde in der Kirche von Hindelbank und ihre Beziehungen zur Familie von Erlach, in: Berner Kunstdenkmäler, Bd. 4, o. J. [1913], S. 39.

Hans Lehmann, Die Glasmalerei in Bern am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 16/1914, S. 223f. und 17/1915, S. 136f.

Hugo Dietschi, Statistik solothurnischer Glasgemälde I. Teil, in: Jahrbuch für solothurnische Geschichte, 13/1940, S. 21, Nr. 27.

Robert Aeberhard, Kirchen im Seeland, Biel 1980, S. 183f.

Peter Eggenberger/Susi Ulrich-Bochsler, Leuzigen. Reformierte Pfarrkirche – Ehemaliges Cluniazenserpriorat, Ergebnisse der Bauforschung von 1986, Bern 1989, S. 13, 16, 39, 54.

Arnold Bader/Heinz Pfister (Texte), Leuzigen. Ein Beitrag zur Dorfgeschichte, in: Hornerblätter 1994, S. 49.

Weiteres Bildmaterial

BHM Bern, Neg. 34 (29263); Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Howald 08044; SNM Zürich, Neg. 9008 (Anthoni Glaser)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Leuzigen_refK_Solothurn
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Leuzigen
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Leuzigen.
Die Unterhaltspflicht der sechs Glasgemälde im Chor 1926 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Inventar

Referenznummer
BE_412
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016