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BE_240: Wappenscheibe Johann Jakob Bucher
(BE_Habkern_refK_BucherJJ)

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Titel

Wappenscheibe Johann Jakob Bucher

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Zwirn, Matthias · durch Quelle gesichert
Datierung
1666
Masse
32.3 x 20.4 cm im Licht
Standort
Lage
n II 1b
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Vor wolkig blauem Grund ruht das Vollwappen Johann Jakob Buchers auf der Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift. Es ist in eine verkürzte, auf einem Fliesenboden stehende Hallenarchitektur gesetzt. Diese besteht aus zwei roten Aussenpilastern mit löwenmaskengeschmückten Podesten und zwei marmorierten Innenpfeilern, über denen sich ein blauer geschweifter Bogen vor einer Galerie erhebt.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Bucher, Johann Jakob

Inschrift

Hr. Johan Jacob Bůcher Neüw Er= / welter Seckellmeister Tütschen Lands vnd / des Rhats der Statt Bern. ANNO. 1666.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Einige Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb in zwei Tonvarianten, Eisenrot sowie blauer und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Johann Jakob Bucher (10.8.1610–Okt./Nov. 1672) war ein Sohn des Kleinrats Jakob, der auch Verfasser des Bucher'schen Regimentsbuchs war. Johann Jakob Bucher war ab 1631 mit Maria von Werdt und ab 1637 mit Anna Tillier verheiratet. Nach seinen Studien der Philosophie 1629–1632 in Heidelberg, Amsterdam, Groningen, Leiden und Paris wurde er 1638 Grossrat in Bern. 1641 war er Gerichtsschreiber, 1644 Landvogt von Saanen, 1651 Sechzehner zu Schmieden und Kleinrat, 1656–1660 und 1664–1666 Venner zu Schmieden und 1666 Deutschseckelmeister. Bucher diente seiner Stadt 1655 auch als Gesandter nach Turin und 1663 nach Paris (HBLS 2/1924, S. 388; HLS 2/2003, S. 786).
Johann Jakob Bucher stiftete auch eine Wappenscheibe in die Kirche von Ringgenberg (1671). Eine weitere Scheibe Buchers von 1671, zu der in der Sammlung Wyss der Entwurf Hans Jakob Güders existiert (Hasler 1996/97, Bd. 2, Kat.-Nr. 461), befindet sich im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 396). Verschollen ist Buchers Scheibe von 1666, die sich bis 1881 in der Sammlung Bürki befand, ebenso diejenige, die dieser 1670 ins Pfrundhaus von Grosshöchstetten stiftete. Die vormals in der Sammlung Bürki nachweisbare Scheibe ist eventuell mit der 1666 datierten Allianzwappenscheibe Johann Jakob Buchers und Anna Tilliers in der Claire Mendel Collection in Miami Beach identisch (Hasler 1996/97, Bd. 1, S. 295f.; Caviness 1987, S. 45). Eine Stiftung Johann Jakobs ist wohl auch die verschollene Bucher-Scheibe mit der erneuerten Inschrift und dem ungesicherten Datum 1656 (SNM Zürich, Fotos 20745/46).

Die Seckelmeisterrechnung Berns im Weinmonat (Oktober) 1666 belegt die Autorschaft des Berner Glasmalers Matthias Zwirn, der für die Berner Standesscheibe sowie die Stiftungen der vier Venner und beiden Seckelmeister in die damals erneuerte Kirche von Habkern mehr als 16 Kronen bezog: "Mrn. Mathys Zwirn dem Glaasmahler, umb dass er Ihr g., der Statt Bern, wie auch der dahmahligen Hrn. Sekellmeistr und Venneren Ehrenwappen, In die nüwerbuwenn Kirchen zu Hapkheren, gemahlet, bezahlt lauth Zedels 16 Kr. 5 btz. Ann pf. 54 lb" (Staatsarchiv Bern, nach Keller-Ris 1915, S. 168).

Datierung
1666
StifterIn

Bucher, Johann Jakob (1610–1672), Deutschseckelmeister

Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Habkern.
Die Unterhaltspflicht der sechs 1909 im Chor befindlichen Glasgemälde damals vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach dem am 1. April 1940 überarbeiteten Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt 1936 von B. v. Rodt [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 47, 65.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 32, 249.

J. Keller-Ris, Die Fenster- und Wappenschenkungen des Staates Bern von 1540 bis 1797, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 17/1915, S. 168.

Rolf Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum, 2 Bde., Bern 1996/97, Bd. 2, S. 88.

Claude Hämmerly, Habkern – Eine Freundschaft, 1999., S. 30f.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, Bern 2014, Bd. 2, S. 630 (Matthias Zwirn).

Vgl.

Madeline H. Caviness u. a., Stained glass before 1700 in American collections. Mid-atlantic and southeastern seabord states (CVMA USA, Checklist II), Washington 1987.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse (Howald) A 199/200, A 201, A 202; SNM Zürich, Neg. 9811 (Matthias Zwirn)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Habkern_refK_BucherJJ
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Habkern
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Habkern.
Die Unterhaltspflicht der sechs 1909 im Chor befindlichen Glasgemälde damals vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach dem am 1. April 1940 überarbeiteten Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt 1936 von B. v. Rodt [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]).

Inventar

Referenznummer
BE_240
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016