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BE_206: Wappenscheibe Anton von Graffenried
(BE_Frutigen_refK_GraffenriedA)

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Titel

Wappenscheibe Anton von Graffenried

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Fueter, Andreas · durch Quelle gesichert
Datierung
1728
Masse
48.9 x 37. cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Unter zurückgezogenem grauem Vorhang ist vor blauem Grund das Wappen des Venners Anton von Graffenried auf einen teppichgeschmückten Podestaufsatz gesetzt. Es befindet sich in einer von zwei Palmwedeln umfassten und von einer Grafenkrone überhöhten Rollwerkkartusche. Am Fuss steht vor dem grauen Podest mit seitlichen Rundbogenöffnungen eine schlichte Tafel mit der Stifterinschrift.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen von Graffenried, Anton

Inschrift

Herr Anthonj v: Grafferied / der Zeit Regierender Venner / der Statt Bern. Anno 1728.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Ein Stück links im Palmwedel neu ergänzt und die darüber liegenden Gläser mit Krone und Vorhang alt ergänzt; einige Sprünge und zahlreiche Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.
Die sechs alten Glasgemälde der Kirche Frutigen konnten von der Rückseite nicht genauer untersucht werden (sie sind am steilen Hang hoch oben in den Fenstern eingefügt). Die vorliegende Zustandsanalyse besitzt deshalb keine definitive Gültigkeit.

Restaurierungen
1763: Laut den Amtsrechnungen Frutigens wurde damals der Glaser Künzi für Arbeit am Kirchenchor zu Frutigen bezahlt.

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot und blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Anton von Graffenried (14.3.1658–19.11.1731), Sohn des Berner Schultheissen Emanuel (1636–1715), sass ab 1680 im bernischen Grossen Rat. 1686 diente er als Ohmgeldner, 1690–1696 als Landvogt in Bipp und 1709 als Salzdirektor in Aigle, 1715 kam er in den Heimlichen und Kleinen Rat und übte zwischen 1719–1731 zweimal das Amt des Venners aus. Der Herr von Bellerive (Waadtland) und Vallamand war zweimal verheiratet, in erster Ehe seit 1679 mit Maria von Muralt (1662–1692), Tochter des Johann Bernhard von Muralt, und nach ihrem Tod seit 1693 mit Maria Magdalena von Graffenried (1664–1741), einer Tochter des Herrn von Chevron (Gemeinde Aigle) und Landvogts von Chillon Johann von Graffenried (HBLS 3/1926, S. 628; Kessel 2015).
Wappenscheiben Anton von Graffenrieds haben sich auch in den Kirchen von Herzogenbuchsee (1728), Hilterfingen/Oberhofen (1728) und Stettlen (1730) erhalten. Sie stammen alle aus der gleichen Glasmalerwerkstatt.

Die Scheiben des Berner Standes, des Seckelmeisters und der vier Venner für die nach dem Dorfbrand neu errichtete Kirche in Frutigen wurden laut den Seckelmeisterrechnungen von 1728 dem Glasmaler Andreas Fueter mit 164 Pfund bezahlt: "Dem Glassmahler Fueter für Mrghhrn. wie auch Mrhhrn. Seckelmeister u. Venneren EhrenWappen in die Kirche Frutigen zalt pf. 164 lb" (Keller-Ris 1915). Sie bilden damit auch eine sichere Grundlage für die Zuschreibung anderer Werke an diesen Meister.

Datierung
1728
StifterIn

Graffenried, Anton von (1658–1731), Venner

Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Frutigen.
Die Unterhaltspflicht der sechs Glasgemälde im Chor 1892 vom Staat Bern damals zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 49, 63.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 32, 249.

J. Keller-Ris, Die Fenster- und Wappenschenkungen des Staates Bern von 1540 bis 1797, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 17/1915, S. 170.

Alfred Zesiger, Wie die Kirchgemeinde Frutigen entstanden ist und was sie alles erlebt hat, in: Oberländer Sonntagsblatt, 22.9.1923, S. 299.

Das Frutigbuch. Heimatkunde für die Landschaft Frutigen, Bern 1977, S. 509, 548.

Vgl.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2015 [URL: www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F17926&main_person=l54462; 5.8.2015].

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9826 (Andreas Fueter)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Frutigen_refK_GraffenriedA
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Reformierte Kirchgemeinde Frutigen
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Frutigen.
Die Unterhaltspflicht der sechs Glasgemälde im Chor 1892 vom Staat Bern damals zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Inventar

Referenznummer
BE_206
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema