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BE_21: Wappenscheibe Marquard Zehnder (Zehender)
(BE_Aarwangen_refK_ZehnderM)

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Titel

Wappenscheibe Marquard Zehender

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1648
Masse
39.7 x 30.5 cm im Licht
Standort
Lage
n IV, 1b
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Das Vollwappen Marquard Zehenders steht vor einem von einem Rundbogen überwölbten architektonischen Gehäuse mit einem vorspringenden, von Säulen und Pfeilern gestützten Gebälk. In den beiden mit Fruchtgehängen geschmückten Seitenöffnungen befindet sich je ein Putto, von denen der linke ein Huhn, der behelmte rechte eine Eule (Symbol der Weisheit) auf seinem Kopf trägt. Unterhalb des Wappenschilds nimmt eine gelbgerahmte Rollwerkkartusche die Stifterinschrift mit dem Glasmalermonogramm auf.

Iconclass Code
25F34 · Eulen
34B232 · Geflügel (Hahn, Henne, Huhn etc.)
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
52A51 · Weisheit; Ripa: Sapienza, Sapienza humana, Sapienza vera
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Zehender, Marquard

Inschrift

Hr. Marquard Zechen / der der Mitler(?) Landvogt Zů Ar / wangen ANNO 1648. / HHL.
Obsequium Amicos Veritas Odium parit.

Signatur

HHL

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Der Wappenschild 1894 von Giesbrecht ergänzt (s. u.); Sprünge und Sprungbleie; geringe Bemalungsschäden; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1894 Gustav Robert Giesbrecht, Bern (Reparatur Giesbrechts nur für die Chorfenster gesichert,
Wappen-Ergänzung aber sicher von 1894; vgl. dazu Moser 1977, S. 26f.).
2001 Atelier Martin Halter, Bern (dazu ausführliche Dokumentation im Vitrocentre Romont von 2001).

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Marquard (Markwart) Zehender (1602–1654), der Sohn des Welschseckelmeisters Marquard (1581–1638) (s. dessen Scheibe von 1632 im BHM Bern, Inv. 58085) und der Elisabeth Wurstemberger, wurde 1640 Ohmgeldner und war 1642–1648 Landvogt zu Aarwangen. Er amtete auch als Kirchmeier. Marquard Zehender war dreimal verheiratet, in erster Ehe mit Johanna May (1608–1626/28), Tochter des Beat Ludwig May und der Susanna von Erlach, in zweiter seit 1629 mit der Witwe Katharina Steiger (1594–1649), Tochter des Hans Rudolf und der Anna von Weingarten, und in dritter seit 1647 mit der Witwe Maria Zurkinden, Tochter des Niklaus Zurkinden und der Katharina Krieg (Leu 1/1747, S. 361; HBLS 7/1934, S. 630; Kessel 2015).

Marquard Zehenders Scheibe in Aarwangen trägt die Devise "Obsequium Amicos Veritas Odium parit" (Nachgiebigkeit schafft Freunde, Wahrhaftigkeit Hass). Die Sequenz stammt von Terenz und wird auch von Petrarca mehrfach zitiert. Sie bezieht sich sicher auf das Amt des Stifters, möglicherweise aber auch auf seinen Namen, denn "Zehender" bedeutet den Mann, der den Zehnten einzuziehen hat. Sein höchstes Gebot muss die Unparteilichkeit und Standhaftigkeit gegenüber seinen eigenen Gefühlen sein.
Die Scheibe trägt die Signatur des Bieler Glasmalers Hans Heinrich Laubscher. Der Rahmenkomposition begegnet man in ähnlicher Form auch auf Glasgemälden aus Zürich (Schneider 1971, Bd. 2, Kat.-Nr. 575), die letztlich Vorlagen aus der Murer-Werkstatt widerspiegeln (Hasler 1996/97, Bd. 2, Kat.-Nr. 608).

Datierung
1648
StifterIn

Zehender, Marquard (1602–1654), Landvogt Aarwangen

Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Aarwangen.
Die Unterhaltspflicht der fünfzehn im Chor befindlichen Glasgemälde 1893 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor der Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]; vgl. auch Moser 1977, S. 26f.).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 605.

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde 1881, S. 176.

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Fünftes Heft. Der Oberaargau, Bern 1890, S. 6f.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 54.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 233.

Paul Kasser, Geschichte des Amtes und des Schlosses Aarwangen, in: Archiv des Historischen Vereins des Kantons Bern, Bd. XIX, 1909, S. 171.

Emil Güder, Die Kirche von Aarwangen, in: Blätter für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde 12/1916, S. 225–227.

Werner Bourquin, Beiträge zur Geschichte Biels, Biel 1922, S. 37 (Hans Heinrich Laubscher).

Ernst Moser, Die Kirche Aarwangen, in: Jahrbuch des Oberaargaus 11/1968, S. 110f., 122.

August Hertzog/Ernst Moser, Aarwangen (Berner Heimatbücher 105), Bern 1968, S. 17.

Ernst Moser, Die Kirche Aarwangen 1577–1977. Gedenkschrift zu ihrem 400-jährigen Bestehen, Aarwangen 1977, S. 40, 64f.

Brigitte Kurmann-Schwarz, Stefan Trümpler und Rolf Hasler, Die Glasmalereien in der Kirche von Aarwangen. Kunstwissenschaftliche und technologische Untersuchung anlässlich der Restaurierung von 2001, Manuskript, Vitrocentre Romont 2001.

Vgl.

Hans Jakob Leu, Allgemeines Helvetisches Eydgenössisches oder Schweizerisches Lexicon, 20 Bde., Zürich 1747–1765.

Jenny Schneider, Glasgemälde. Katalog der Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums Zürich, 2 Bde., Stäfa o. J. [1971].

Rolf Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum, 2 Bde., Bern 1996/97.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2015 URL: [http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F17419&main_person=I18925; 4.9.2015].

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 8249 (Hans Heinrich Laubscher)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Aarwangen_refK_ZehnderM
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Aarwangen
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Aarwangen.
Die Unterhaltspflicht der fünfzehn im Chor befindlichen Glasgemälde 1893 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor der Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]; vgl. auch Moser 1977, S. 26f.).

Inventar

Referenznummer
BE_21
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016